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Vor ausverkauftem Hause: Lenno Schmidts Regionalliga-Startelfdebüt gegen Erfurt

By 19. März 2025No Comments

Foto: Christian Donner

Flutlicht, 4999 Zuschauer, ein farbenfroher und lautstarker Alfred-Kunze-Sportpark, dazu ganz viel Tradition: Das Aufeinandertreffen von Chemie und dem FC Rot-Weiß Erfurt hatte alles, was es für einen zünftigen Ostklassiker braucht. Für Lenno Schmidt war es aber noch mal ein ganz besonderes Erlebnis. Denn der Torwart feierte für Chemie sein Startelfdebüt in der Regionalliga.

Davon erfahren, dass sein Einstand naht, hat Lenno Schmidt in der Woche vor dem Spiel. „Es war relativ kurz nach dem Auswärtsspiel in Plauen. Belle (Benjamin Bellot, Anm. d. Red.) war erkrankt und mir wurde gesagt, ich soll mich bereit machen, einzuspringen“, sagt er. Eine aufregende Nachricht, die für den 21-Jährigen manches veränderte. „Eigentlich trainiert man immer so, dass man jederzeit bereit ist zu spielen. Aber um ehrlich zu sein, ist es schon noch mal anders, wenn sich der Einsatz klarer abzeichnet. Man ist im Torwarttraining vielleicht noch ein Ticken konzentrierter als sonst.“

Das Vertrauen von Trainerteam und Teamkollegen gespürt

Die Nervosität hielt sich in Grenzen, stattdessen war bei Lenno Schmidt vor allem Vorfreude. „Ich habe mich über die Gelegenheit gefreut, endlich mal zeigen zu können, was ich kann“, sagt der gebürtige Hamburger. Wichtig für ihn war, die Unterstützung seiner Torhüterkollegen und Torwarttrainer Carsten Nulle zu spüren. „Carsten Nulle und Belle haben mir auf dem Weg mitgegeben, dass ich das Spiel genießen soll. Dass ich nicht aufgeregt sein und lieber auf mein Können vertrauen soll. Beide sagten, dass sie ein gutes Gefühl haben. So etwas baut einen natürlich auf.“

Er genoss das Gefühl beim Einlaufen – auch wenn er da schon längst im Tunnel war. „Man ist fokussiert, blendet automatisch alles ringsherum aus. Aber natürlich bekommt man die riesige Kulisse mit: die Fans, die Lichter, die ganzen Fahnen. Das ist natürlich sehr, sehr schön“, erzählt er.

Das Spiel selbst erlebte er als sehr intensiv. „Es war vor allem körperlich fordernd, aber auch mental. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass ich die vollen 90 Minuten spiele“, sagt Schmidt. Zumal auch er noch vor einigen Wochen erkrankt war. „Das hatte seine Spuren hinterlassen.“

„Den Karren gemeinsam aus dem Dreck ziehen“

Nach dem Spiel überwog zunächst der Ärger über die Niederlage. „Es ist immer bitter zu verlieren, gerade wenn man selbst auf dem Feld stand“, sagt Lenno Schmidt. Beinahe hätte er den Handelfmeter von Erfurts Awoudja gehalten. Er ahnte die richtige Ecke, doch der scharf getretene Schuss rutschte ihm unter dem Körper durch. „Das ärgert mich bis heute“, gibt er zu. Ansonsten blieb er fehlerlos, gab auch mit Ball am Fuß im Spielaufbau eine souveräne Figur ab. „Insgesamt bin ich mit meinem Auftritt deshalb ganz zufrieden“, sagt Schmidt.

Vom Trainerteam und seinen Kollegen das Vertrauen erhalten zu haben und zum Einsatz gekommen zu sein, motiviert ihn, auf weitere Spielzeiten hinzuarbeiten. „Dafür gebe ich im Training weiter Gas.“

Doch der Mannschaftserfolg steht für Lenno Schmidt im Vordergrund. „Für mich ist in erster Linie wichtig, dass wir die nach wie vor schwierige Phase überstehen und uns weiter aus dem Tabellenkeller herausarbeiten. Ich gebe jeden Tag mein Bestes und werde bereit sein, wenn ich gebraucht werde“, stellt er klar. „Wir wollen gemeinsam den Karren aus dem Dreck ziehen!“

Und am Sonntag am liebsten natürlich auch im Pokal weiterkommen. „Lok ist als Tabellenführer der klare Favorit, wir sind nur der Underdog“, weiß Schmidt. „Aber genau darin liegt unsere Chance. Wir werden uns gut auf den Gegner vorbereiten – und wenn die Kranken und Verletzten wieder zurückkehren, eine schlagkräftige Truppe aufbieten.“

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