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Über den Nudeltopf zum Pott: Chemie an der Vogtlandweide gefordert

By 16. November 2024No Comments

Foto: Christian Donner

Auswärtssieg, Spiel gedreht, das Ganze in Berlin — das abgelaufene Wochenende war für alle Grün-Weißen eines zum Feiern. Im kommenden Spiel wollen die Chemiker das wiederholen, im Optimalfall freilich, ohne das Spiel drehen zu müssen. Im Vogtland gastiert das Team von Miroslav Jagatic beim aktuellen Tabellendritten der NOFV-Oberliga Süd und will die nächste Runde in der Leutzscher liebstem Wettbewerb erreichen.

Unser ehemaliger Ligakonkurrent arbeitet seit nunmehr drei Jahren an der Rückkehr in die Regionalliga Nordost. Doch auch für die Schwarz-Gelben ist die kommende Aufgabe natürlich die Wichtigste, um zum ersten Mal seine 2020/21 wieder die Runde der besten acht Mannschaften Sachsens zu erreichen: Zum Achtelfinale des Wernesgrüner Sachsenpokals gastiert die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonntag, 17. November 2024, um 14 Uhr beim VfB Auerbach in der Arena zur Vogtlandweide.

Achtelfinale, Aufstiegshoffnung, Auerbach: Was geht beim VfB?

Der VfB aus dem rund 17.500 Menschen zählenden Auerbach spielte bis zur Saison 2021/22 gemeinsam mit den Chemikern in der Regionalliga Nordost, bis man in der „großen“ Regio mit 20 Mannschaften und 38 Spieltagen am Ende mit nur 23 Zählern den Gang in die Oberliga antreten musste. Die Geschicke an der Seitenlinie der Schwarz-Gelben leitet seit 2018 Sven Köhler, der den VfB zweimal souverän in der Klasse halten konnte, bevor nach einer Saison ohne Absteiger 2020/21 eben der Weg in die Fünftklassigkeit führte. Dort belegte man in den beiden ersten Jahren Rang fünf und dann Rang sechs, aktuell ist auf Platz drei nach zwölf gespielten Partien nach oben noch alles drin für die Vogtländer.

Aus den jüngsten fünf Spielen in der Liga gab der VfB Auerbach lediglich eines verloren, das 1:3 gegen den VfB Krieschow war gleichsam auch die erste Heimniederlage der Saison. Gegen andere direkte Konkurrenten in den Aufstiegsgefilden der Oberliga Süd hielt man sich zuletzt schadlos, beispielsweise kam man neulich gegen die technisch beschlagene und seit Monaten überzeugende U23 des 1. FC Magdeburg nach zweimaligem Rückstand zurück, und auch gegen die ambitionierte Truppe des RSV Eintracht (Teltow-Stahnsdorf) musste man erst in der 90. Minute den Ausgleich hinnehmen. Von allen Top-6-Mannschaften der Oberliga Süd verlor man lediglich gegen Tabellenführer VfL Halle (2:3) und den VfB Germania Halberstadt (3:4) – und das auch jeweils denkbar knapp.

Ein vielversprechender Saisonverlauf also bisher für die Vogtländer, der noch beachtlicher wirkt, wenn man das Durchschnittsalter von nur 22 Jahren bedenkt – einzig die Magdeburger sind im Schnitt noch jünger. Wir sehen also in Auerbach eine junge, fähige Truppe, die an einzelnen Stellen des Kaders von erfahrenen Stützen getragen wird. Etwa vom 30 Jahre alten Amer Kadric, der vielen Chemikern noch vom ZFC Meuselwitz geläufig sein dürfte und der bislang auch mit fünf Treffern als bester Torschütze der Auerbacher in der Liga in Erscheinung trat. Im Pokal führte der Weg des VfB ins Achtelfinale über den ESV Zschorlau aus der Kreisoberliga im Erzgebirgskreis (4:0), den Ligakonkurrenten unserer Zweiten Mannschaft aus der Landesklasse Sachsen Nord, den SV Naunhof 1920 (7:0), und den SSV Markranstädt – die man erst in der Verlängerung durch einen Distanzschuss von Berat Bert in der zweiten Halbzeit der Verlängerung niederringen konnte.

Gegen Chemie will man diese Geschichte natürlich weiterschreiben: Die Grün-Weißen haben allerdings so gar keine Lust, das Kapitel Sachsenpokal in diesem Jahr ebenso früh schließen zu müssen wie im vergangenen Jahr in Plauen.

V wie Vogtland, V wie Viertelfinale: voller Fokus bei der BSG

Die Voraussetzungen dafür dürften gute sein für die Leutzscher: Reiste man in der Vorsaison nach einer Serie von drei Spielen ohne Sieg (und einer Niederlage gegen Babelsberg unmittelbar davor) ins Vogtland (und schloss nach dem Pokal-Aus wiederum drei sieglose Partien an), so sorgen die vier Punkte aus den beiden Partien gegen zwei veritable Top-Teams der Liga, den Halleschen FC und Hertha BSC II, doch für ungleich bessere Reiselaune. Speziell, dass man dank Janik Mäder und Timo Mauer gegen die favorisierte Herthaner das Spiel am Wurfplatz drehen konnte, was der gesamte Fanblock gebührend honorierte, dürfte Fans und Spielern die Extraportion Zuversicht für das anstehende Pokalduell vergönnt zu haben.

Auch die Statistik untermauert diese Zuversicht: Sieben Duelle sind zwischen beiden Teams von 2017 bis heute zu verzeichnen, ganze vier davon gingen an die BSG und lediglich eines an die Auerbacher – in der ersten Regionalligasaison der Chemiker sah man am sechsten Spieltag beim 0:3 kein Land. Seither konnte Chemie jedoch jedes einzelne Duell an der Vogtlandweide gewinnen, am besten in Erinnerung behalten haben die Chemiker mit Sicherheit das Halbfinale des Sachsenpokals aus der Saison 2017/18, als Alex Bury den Weg ins Finale und zum schlussendlichen Pokalsieg klar machte.

Ganz ohne Zweifel werden die in hoher Zahl mitreisenden grün-weißen Fans ihren Mannen auf dem Feld optisch und akustisch auch durchgehend daran erinnern, weshalb man angereist ist – ganz gleich, ob es 90 Minuten werden, 120, oder sogar noch ein paar mehr.

Zum Achtelfinale des Wernesgrüner Sachsenpokals gastiert die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonntag, 17. November 2024, um 14 Uhr beim VfB Auerbach in der Arena zur Vogtlandweide. Die Partie steht unter der Leitung von Oskar Lämpel (Dresden), an den Seitenlinien assistieren ihm Nicholas Köhler und Benjamin Arnold. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die nicht die Reise ins Vogtland antreten können, begleiten unser Fanradio Fünfeck.FM und unser App-Ticker das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt.

Forza BSG!

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