Unsere Chemiker haben bei der „kleinen“ Hertha drei wichtige Punkte geholt. Nach dem Blitzstart der Hausherren kämpften sich die Fünfeckträger zurück in die Partie und gewann dank einer starken zweiten Halbzeit samt taktischer Umstellung. Am Ende sahen die offiziell 684 Zuschauer:innen im Stadion auf dem Wurfplatz einen nicht unverdienten 2:1 (1:1)-Sieg der BSG.
Nach dem starkem Auftreten gegen den HFC samt Punktgewinn waren die Leutzscher beim nächsten Spitzenteam der Staffel gefordert. Trotz negativem Torverhältnis und teils hohen Ergebnissen hat sich die Zweitvertretung von Zweitligist Hertha BSC im Verfolgerfeld gefestigt. Die Mannschaft von Trainer Rejhan Hasanovic, der für die heutige Partie gesperrt fehlte, wollte jedoch nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Das wollten die Chemiker natürlich verhindern. Dafür änderte Miroslav Jagatic gezwungen seine Elf auf einer Position: Florian Brügmann ersetzte wie schon gegen den HFC den verletzten Paul Horschig.
Die Gastgeber übernahmen sofort die Spielkontrolle und konnten fast mit dem Anpfiff jubeln. Ein krummer Schuss von Dion Ajvazi senkte sich ins lange Eck – 1:0 Hertha (2.). Trotz des frühen Rückstands kam Chemie direkt zu zwei guten Gelegenheiten, aber bei beiden Situationen fehlte Janik Mäder das Zielwasser. Erst scheiterte er am Keeper (5.), dann ging sein Schuss daneben (6.). Danach aber erhöhten die Charlottenburger den Druck und drängten die Chemiker in die eigene Hälfte. Zudem wirkte die Defensive der BSG in dieser Phase nicht sattelfest. Oliver Rölke schoss über den Kasten (8.), Biyan Kizildemirs Abschluss blockte Tobias Reithmeir entscheidend (14.). Kurz darauf landete ein Kopfball von Hertha-Kapitän Ensar Aksakal am Pfosten (18.). Die letzte Möglichkeit in dieser Drangphase hatte wieder Oliver Rölke, der an Benjamin Bellot scheiterte (22.).
Nach diesen wilden Anfangsminuten kam es quasi aus dem Nichts zum Ausgleich: Timo Mauer wurde an der Ferse getroffen – Elfmeter für Chemie! Janik Mäder scheiterte erst an Maximilian Mohwinkel, verwertete aber den Nachschuss zum Ausgleich (31.)! Mit dem Treffer hatten die Grün-Weißen das Spiel besser im Griff und ließen nun wenig zu. Einzig ein Schuss von Michelbrink nach einem starken Solo sorgte kurz für Gefahr, ging aber deutlich über den Kasten (34.). So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit begann weniger stürmisch als der erste Durchgang. Die erste Chance hatte wieder die Hertha, jedoch störte Tobias Reithmeir nach einer Flanke von der linken Seite Oliver Rölke entscheidend, sodass der den Ball über das Tor grätschte (56.). Nach dieser Chance stellte Trainer Miroslav Jagatic taktisch um, was sofort für mehr Gefahr in der Offensive sorgte. Zweimal wurde es dann auch durch Cemal Kaymaz gefährlich. Beim ersten seiner beiden geblockten Schüssen landete der Abpraller bei Timo Mauer, der über den Kasten schoss (57.). Beim zweiten Abschluss klärte ein Herthaner vorm einschussbereiten Dennis Mast (58.). Mit der dritten Chance belohnte sich dann die BSG für die Drangphase: Wieder schloss Kaymaz ab, wieder kam der Abpraller bei Timo Mauer an. Diesmal blieb er aber vor Mohwinkel eiskalt und brachte den Ball im Tor unter – Führung für Chemie (63.)!
In den Schlussminuten machte Chemie clever die Räume zu und kamen immer wieder durch Konter gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Jedoch zischte zuerst ein Distanzschuss von Aksakal am rechten Pfosten vorbei (71.). Kurz darauf verzog Janik Mäder einen Volley nach einer Asare-Flanke (73.). Nach der Möglichkeit scheiterte Stanley Ratifo im Eins-gegen-Eins gegen Mohwinkel (74.). Auf der Gegenseite musste Bellot bei einem Aksakal-Kopfball eingreifen (78.). In der Nachspielzeit gab es nochmal für beide Teams eine Großchance. Erst für Chemie, aber Stanley Ratifo traf frei vorm Keeper den Ball nicht richtig (90.+3), dann für die Hertha, aber Dennis Mast klärte vor der Linie einen Nachschuss der Hertha nach einer Ecke (90.+5). Danach war Schluss.
Chemie holt nicht unverdient drei Punkte bei den „Hertha-Bubies“. Vor allem im zweiten Durchgang hatten die Chemiker die Partie im Griff und nutzten ihre Torchancen. Das nächste Liga-Spiel ist in zwei Wochen daheim gegen den FSV Zwickau. Vorher geht es kommenden Sonntag zum Pokalspiel beim VfB Auerbach. Anpfiff ist um 14 Uhr.
Hertha BSC II: Maximilian Mohwinkel – Janne Berner, Safa Yildirim (82. Jamie Sherwood), Peter Matiebel, Eliyas Strasner – Biyan Kizildemir – Lukas Michelbrink, Dion Ajvazi (52. Jelani Ndi) – Dominik Schickersinsky (82. Pepe Pereira Mendes), Ensar Aksakal (MK) – Oliver Rölke (62. Luca Wollschläger); Trainer: Admir Hamzagic
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Timo Mauer (90. Manuel Wajer), Julian Weigel, Tobias Reithmeir, Florian Brügmann (90. Marcel Kohn) – Fabian Rüth (58. Terry Asare) – Dennis Mast, Cemal Kaymaz – Florian Kirstein (82. Maximilian Jagatic), Stanley Ratifo, Janik Mäder (82. Elias Oke); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Dion Ajvazi (1.), 1:1 Janik Mäder (31.), 1:2 Timo Mauer (63.)
Gelbe Karten: Biyan Kizildemir, Luca Wollschläger / Tobias Reithmeir, Janik Mäder, Dennis Mast, Julian Weigel (gesperrt gegen den FSV Zwickau), Elias Oke, Terry Asare
Schiedsrichter: Marvin Tennes (Schönberg), Florian Markhoff, Lukas Eichenberg
Zuschauer: 684 im Stadion auf dem Wurfplatz (davon ca. 500 Chemie-Fans)