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Alter Rivale zurück in Leutzsch: Chemie empfängt den HFC

By 2. November 2024No Comments

Der Ausflug nach Lichterfelde war für die Chemiker ein weiteres Mal nicht von Erfolg gekrönt. Einen besseren Zeitpunkt als jetzt, wieder zu ihrer berühmt-berüchtigten Heimstärke zurückzufinden, kann es für die Elf von Miroslav Jagatic gar nicht geben.

In dieser Domäne macht unser kommende Gegner in dieser Saison zweifellos seine Hausaufgaben: Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart stehen die Saalestädter auf Rang zwei und thronen gar ungeschlagen an der Spitze der Heimtabelle — nur blöd, dass sie erst einmal auswärts nach Leutzsch müssen. Zum 14. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt Chemie heute um 14:05 Uhr den Halleschen FC im Alfred-Kunze-Sportpark.

Ins Rollen gekommen? Der Hallesche FC bisher

Vom unmittelbaren Saisonstart hatten sich die rot-weißen Hallenser gewiss etwas mehr erwartet. Klar, man startete zwar mit sechs ungeschlagenen Spielen in Serie in die neue Spielzeit, doch gegen Teams wie den Chemnitzer FC, Aufsteiger Plauen oder auch Eilenburg waren womöglich eher drei Punkte als einer einkalkuliert. Doch nach dem Remis gegen die Muldestädter vor rund zwei Monaten wurde eine neue Saisonphase für die Hallenser eingeläutet: Seit dem 1. September endete keine Partie des HFC mehr unentschieden. Aus den sieben seither ausgetragenen Begegnungen stehen zwei Niederlagen (gegen Viktoria und den FSV Zwickau, jeweils 0:1) starken fünf Siegen gegenüber — an einem Punkteschnitt von 2,15 Zählern pro Spiel (aus diesen sieben Spielen) und 1,92 insgesamt lässt sich wenig mäkeln. Und durch die Siege gegen direkte Konkurrenten wie die Zweitvertretung der Berliner Hertha und Carl Zeiss Jena konnte man sich in der Tabelle auch an diesen vorbeischieben, mit 25 Zählern auf dem Konto und dennoch zehn Punkten Rückstand auf den Tabellenführer aus Probstheida ist man momentan ärgster Verfolger der Blau-Gelben.

Nach gut einem Drittel der Saison ist der HFC augenscheinlich ins Rollen gekommen und auch die Tabellenplatzierung scheint – mit wenig, aber entscheidender Luft nach oben – den eigenen Ansprüchen gemäß. Der nach dem Abstieg aus Liga 3 einmal auf links gedrehte Kader wächst auch auf dem Platz immer besser zusammen und scheint die Ideen von Coach Zimmermann auch immer besser umzusetzen. Die Leistungen der vergangenen Spiele mögen zwar nicht durchgehend berauschend gewesen sein, doch die nicht von der Hand zu weisende individuelle Klasse der Hallenser Kicker sowie deren auffällige Standardstärke reichen eben oft genug, um Führungen zu verteidigen, Spiele zu drehen und drei Punkte mitzunehmen.

Auch in den Pokalwettbewerben gaben sich die Rot-Weißen bisher keine Blöße. Zwar musste man sich Bundesligist FC St. Pauli in der 1. Runde des DFB-Pokals geschlagen geben, zwang die Hamburger jedoch in die Verlängerung, in der das denkbar knappe Spiel mit 2:3 zu Ungunsten der Hallenser ausging. Im Landespokal Sachsen-Anhalt bestritt man bisher zwei Partien: In der 2. Runde setzte man sich gegen Lüttchendorf mit 3:1 durch, in der 3. Runde hingegen ließ der Favorit die Muskeln spielen und sorgte beim 13:0 gegen Germania Roßlau für klare Verhältnisse. Gegen unseren ehemaligen Regionalligakonkurrenten Germania Halberstadt musste der HFC am Mittwoch allerdings eine Extrarunde drehen: Im Halberstädter Friedensstadion gingen die Gastgeber in der zweiten Hälfte durch Vukancic (53.) in Führung, Halle gelang erst in der Schlussphase der Ausgleich, den Cyrill Akono (82.) erzielte. In der Verlängerung brachte dann ein Foulelfmeter die Hallenser in Führung (Kulke, 107.), wiederum ein Foulelfmeter (Hackethal, 111.) sorgte für den erneuten Ausgleich und schickte beide Teams ins Elfmeterschießen, welches der HFC dann dank Keeper Luca Bendel (zwei Elfmeter gehalten) für sich entscheiden konnte. Trotz Weiterkommen haben somit die Hallenser und viele ihrer Stammkräfte vor dem Spiel in Leutzsch 120 Minuten Pokal in den Knochen — was Chemie zum Vorteil nutzen könnte.

Chemie nur in Leutzsch: BSG will alte Heimstärke zurück

Denn den Chemikern steht bekanntlich erst im November die nächste Runde des Landespokals bevor, wo man am 17. November beim VfB Auerbach, dem aktuellen Tabellenzweiten der NOFV-Oberliga Süd, in der Arena an der Vogtlandweide gefragt ist. Nichtsdestotrotz werden die Grün-Weißen im ersten Duell mit dem Halleschen FC seit der Neugründung von Chemie auch physisch alles auf dem Platz lassen müssen, um Zähler in Leutzsch zu behalten und auch wieder zurück zur vielgerühmten Leutzscher Heimstärke zu finden.

Zurzeit belegt Chemie in der Heimtabelle den zwölften Platz, während unsere Gäste in dieser Statistik ungeschlagen an der Spitze thronen — mit ihren bisherigen Leistungen auf fremdem Rasen hingegen landen sie in der Auswärtstabelle nur im grauen Mittelmaß. Gleichwohl werden die Hallenser von 700 Fans aus der Saalestadt begleitet und können in einem restlos ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark mit einem stattlichen Support rechnen. Es wird an allen Chemikerinnen und Chemikern liegen, die rot-weiße Anhängerschaft zu übertönen.

Es wird zweifellos eine brisante Nummer werden zwischen Chemie Leipzig und dem Halleschen FC. Mit Sicherheit wollen beide Teams und beide Fanlager das erste Aufeinandertreffen seit den frühen 2000er Jahren für sich entscheiden: Halle, weil sie als Tabellenzweiter den Abstand zur Spitze selbstredend nicht noch größer werden lassen wollen; Chemie, weil nach dem 0:2 in Lichterfelde und durchwachsenen Auftritten in den vergangenen Wochen ein Sieg im Derby Balsam für die Stimmung bei Mannschaft und Fans wäre und selbst ein Punkt angesichts der Ergebniskrise ein sicherlich wertvoller wäre. Wir freuen uns auf unsere Gäste aus Halle und eine volle Hütte im Leutzscher Holz — WIR sind Chemie!

Zum 14. Spieltag der Regionalliga Nordost empfangen die Chemiker heute um 14:05 Uhr den Halleschen FC im Alfred-Kunze-Sportpark. Die Partie steht unter der Leitung von Referee Eugen Ostrin, an den Seitenlinien assistieren ihm Chris Rauschenberg und Tarik El-Hallag. Die Partie ist ausverkauft, es wird keine Tageskasse geben. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die am Samstag nicht den Weg nach Leutzsch antreten können, begleitet unser App-Ticker das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt, ebenso überträgt der MDR das Spiel in TV und Stream.

Forza BSG!

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