
Foto: Kevin Colditz
Keine Punkte für die Chemiker in der Hauptstadt: Trotz knapp vierzig Minuten Überzahl konnten die Fünfeckträger ein Tor Rückstand nicht aufholen gegen die Viktoria. Am Ende hieß es 2:0 (1:0) für die Gastgeber.
Nach dem hart erkämpften Heimsieg gegen Tabellennachbar Eilenburg wollten die Leutzscher auch in Lichterfelde punkten. Der Gegner Viktoria Berlin ist nach einem turbulenten Sommer bisher im Tabellenmittelfeld gelandet. Im Vergleich zum Dreier gegen den FCE änderte Miroslav Jagatic seine Elf auf einer Position: Florian Kirstein startete für Tim Bunge. Für ihre verstorbene Vereinslegende Dr. Bernd Bauchspieß trugen die Leutzscher Trauerflor.
Das Spiel brauchte lange, um warm zu werden. Beide Mannschaften neutralisierten sich größtenteils. Die erste Gelegenheit gehörte den Hausherren, aber Günay schoss am rechten Pfosten vorbei (16.). Im direkten Gegenzug köpfte Florian Kirstein knapp daneben (20.). Kurz danach nutzte Janik Mäder fast ein Abspielfehler der Viktoria, aber sein Lupfer landete nur an der Latte (21.).
Nach einer halben Stunde lag der Ball dann aber quasi aus dem Nichts im chemischen Tor: Bei einem langen Ball kam Benjamin Bellot zu spät gegen Viktoria-Kapitän Aidan Liu, der zur Führung für die Gastgeber einköpfte (32.). Die Hauptstädter hätten fast erhöht, aber Mohamed verpasste nach einem Freistoß den Abschluss (36.). Die letzte Möglichkeit in Durchgang eins hatte Cemal Kaymaz, aber er schoss aus der Distanz knapp über den Querbalken (38.). So ging es mit dem 1:0 für die Gastgeber in die Pause.
Zum Start der zweiten Hälfte wäre Chemie fast der Ausgleich gelungen, als Ratifo einen Pass der Himmelblauen abfing, jedoch traf er nur das Außennetz (46.). Kurz darauf schwächte Viktoria sich selbst: Moritz Berg sah nach einem wiederholten Foulspiel die gelb-rote Karte (51.). Die Grün-Weißen taten sich aber lange schwer in der Überzahl, denn die Berliner verteidigten leidenschaftlich. Kaymaz kam einmal zum Abschluss, wurde aber geblockt (68.).
Kurz vor dem Spielende warfen die Chemiker alles nach vorn – und wunderten sich über den ausbleibenden Strafstoßpfiff, nachdem Hüter Horenburg beim Herauseilen nicht den Ball, sondern nur Maximilian Jagatic am Fuß traf (82.). Ein Schuss vom eingewechselten Oke wurde pariert (87.), dann hielt Horenburg glänzend nach einem Fallrückzieher (!) von Julian Weigel (90+3.). Im direkten Gegenzug sorgte Elekwa per Konter für die Entscheidung (90+4.). Danach war Schluss.
Am Ende verlieren die Chemiker zum zweiten Mal in der Saison im Stadion Lichterfelde, weil die Gastgeber ihre wenigen Chancen eiskalt nutzten. Die nächste Chance auf Punkte gibt es am kommenden Samstag. Dann empfängt Chemie den Halleschen FC. Anpfiff ist um 14:05 Uhr.
FC Viktoria 1889 Berlin: Florian Horenburg – Jakob Klautzsch, Aidan Liu (MK), Larry Oellers, Alexander Dikarev – Moritz Berg – Diren-Mehmet Günay, Meisour Mohamed (72. Rajk Lisinski) – Julien Damelang (72. Emmanuel Elekwa), Oleg Scacun (85. Nicolas Hebisch), Metehan Yildirim (62. Jan Lippegaus); Trainer: Lucio Geral
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Timo Mauer, Paul Horschig, Julian Weigel, Fabian Rüth, Florian Brügmann (72. Elias Oke) – Dennis Mast (79. Tobias Reithmeir), Cemal Kaymaz – Florian Kirstein (72. Tim Bunge), Stanley Ratifo, Janik Mäder (79. Maximilian Jagatic); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Aidan Liu (32.), 2:0 Emmanuel Elekwa (90+4.)
Gelb: Julien Damelang, Jakob Klautzsch, Florian Horenburg / Paul Horschig, Timo Mauer, Julian Weigel, Janik Mäder, Stanley Ratifo
Gelb-Rot: Moritz Berg (wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Florian Markhoff (Kritzmow) – Assistenten: Sirko Mike, Ole Donner
Zuschauer: 1141 im Stadion Lichterfelde (davon über 600 Chemie-Fans)