Strahlte Ruhe und Sicherheit aus: Jonas Janke (Foto: Christian Donner)
Schon die Situation beim Warmmachen ließ erahnen, was der Meuselwitzer Stadionsprecher bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung bestätigte: Anstelle von Benjamin Bellot rückte am Samstag Jonas Janke ins Tor der Chemiker. „Belle“ feierte mit seiner Tochter deren Einschulung. „Es hatte sich unter der Woche schon angedeutet“, erzählt Jonas Janke. „Zu hundert Prozent wusste ich es aber erst am Spieltag.“
Für den 22-Jährigen war der Auftritt beim 1:3 (0:0)-Auswärtssieg der achte Regionalligaeinsatz. Zwar stand – anders als zuvor schon dreimal geschehen – diesmal nach 90 Minuten hinten nicht die null. Doch seine Aufgabe meisterte Janke trotzdem mit Bravour. Johannes Pistols Abschluss von der Strafraumgrenze in Halbzeit eins hielt er problemlos, im zweiten Durchgang packte er bei hohen Bällen sicher zu. „Gefordert war ich in erster Linie im Spielerischen. Das hat gut geklappt“, resümiert Jonas Janke. Und tatsächlich: Fast alle seiner Abschläge fanden zielgerichtet einen Mitspieler. Zudem bewies er mit Ball am Fuß Ruhe, ließ sich nicht zu überhasteten Aktionen hinreißen. Beim Gegentor nach Wiederanpfiff war er chancenlos.
Sein Trainer Miroslav Jagatic war deshalb zufrieden mit seinem Schützling: „Es ist immer schwer, als Ersatztorwart ins kalte Wasser geschmissen zu werden, aber umso wichtiger, dass er es so gut bewältigt hat.“ Eines gefiel Jagatic besonders: „Jonas wird in der Kommunikation mit seinen Vorderleuten immer besser, gibt inzwischen viele Anweisungen. Seine Körpersprache hat mir gefallen.“
Leistungsverstärker: Support der Fans und Stimmung im Team Torwart
Noch ein bisschen breiter dürfte Jankes Brust Mitte der ersten Halbzeit geworden sein, als die Chemie-Fans hinter dem Tor ihrem Vordermann mit Sprechchören den Rücken stärkten. „Das war einfach Gänsehaut pur. Noch Stunden danach hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht“, beschreibt er seine Gefühlswelt. „Wenn man merkt, dass die Fans so hinten einem stehen, bringt das noch mehr Selbstbewusstsein.“
Dass es so gut geklappt hat am Samstag, könnte auch mit dem guten Zusammenspiel unter den Leutzscher Torleuten zu tun haben. Miroslav Jagatic: „Ich bin sehr zufrieden, wie wir mit Belle, Jonas und Lenno (Udo Schmidt, Anm. d. Red.) aufgestellt sind und wir die drei das zusammen mit Harry (Torwarttrainer Harald Bellot) machen.“ Dass die Chemie untereinander stimmt, bestätigt auch Jonas Janke: „Im Team Torwart verstehen wir uns alle sehr gut.“ Den positiven Drive aus Meuselwitz will er nun in die kommenden Wochen mitnehmen. „Ich gebe im Training weiter 100 Prozent und warte auf meine Chance.“