
Foto: Christian Donner
Es läuft für unsere Grün-Weißen: Im dritten Ligaspielen binnen sechs Tagen gelingt der dritte Sieg. Gegen Tennis Borussia Berlin zeigte die BSG Chemie Leipzig über weite Strecken eine souveräne Leistung, obwohl man in den letzten Minuten noch etwas zittern musste. Die Partie endete vor 3053 Zuschauer:innen im Alfred-Kunze-Sportpark mit 2:1 (1:0) für Chemie.
Tennis Borussia ist eine der Überraschungen dieser Saison. Eigentlich galten die Charlottenburger als Abstiegskandidat, aber dank einer tollen Rückrunde, in der man bis vergangenen Mittwoch auch ungeschlagen blieb, ist man bereits gesichert und kann auch für das kommende Jahr in der Regionalliga planen. Dennoch ist nicht alles rosig, denn Erfolgs-Trainer Markus Zschiesche, der Aufstieg und nun auch Klassenerhalt in der Regionalliga schaffte, kündigte zum Saisonende seinen Rücktritt an. Dennoch sollte es ein Festtag werden, schließlich feierte man 120-jähriges Bestehen. An dieser Stelle auch einmal Herzlichen Glückwunsch!
Für unsere Leutzscher galt es den Schwung aus den beiden Siegen zuletzt gegen Jena und in Auerbach mitzunehmen und die Englische Woche zu vergolden. Die Erfolge gaben nicht nur Rückenwind, sondern sorgten auch für ordentlich Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben, wie zum Beispiel das Pokalhalbfinale in knapp zwei Wochen gegen Drittligist FSV Zwickau.
BSG-Trainer Miroslav Jagatic rotierte viermal im Vergleich zum 3:1-Sieg unter der Woche beim VfB Auerbach: Paul Horschig, Tarik Reinhard, Timo Mauer und Florian Kirstein begannen für Ben Keßler, Anes Osmanoski, Anton Kanther und Tom Müller.
Chemie begann direkt druckvoll und ließ die Berliner nicht viel gewähren. So folgte gleich auch der Führungstreffer: Lucas Surek flankte flach in die Mitte, Dennis Mast stand komplett frei und schob den Ball über die Linie – frühe Führung für Chemie (10.)! Da hatte die Deckungsarbeit beim Gast gar nicht funktioniert. Dennis Mast konnte sich regelrecht die Ecke aussuchen – am Ende nahm er das linke, obere. Unsere Leutzscher machten aber weiter, pressten früh und drängten TeBe tief in die eigene Hälfte. Nach Flanke von Florian Kirstein parierte Jens Fikisi im Berliner Tor (14.). Dieser war gleich wieder gefordert, als Lucas Surek den Schlussmann der Gäste zu einer Glanzparade zwang (18.). Chemie hatte das Spiel im Griff und kontrollierte den Gegner. Dennoch kamen die Gäste aus Charlottenburg zu einer Top-Chance, als Siakam knapp am langen Pfosten vorbeischoss (40.). Kurz vor Ende des ersten Durchgangs musste unsere BSG verletzungsbedingt wechseln. Kapitän Stefan Karau verließ den Platz, für ihn kam Ben Keßler – nur eine Vorsichtsmaßnahme, ein längerer Ausfall des Kapitäns ist nicht erwarten. Am Spielverlauf änderte das nichts, Alexander Bury übernahm die Kapitänsbinde und Chemie ging mit einer verdienten Pausenführung in die Kabine.
Wie schon in Halbzeit eins kamen unsere Jungs hellwach wieder in das Spiel und belohnten sich ebenfalls direkt. Eine Unaufmerksamkeit in der Berliner Hintermannschaft nutzte Lucas Surek und lupfte aus spitzen Winkel gegen Jens Fikisi , der keine Chance hatte – 2:0 Chemie (50.)! Das Spiel schien entschieden. Aber unsere Grün-Weißen wollten mehr. Denis Jäpel war auf und davon, aber Fikisi im TeBe-Tor verhinderte den Einschlag (56.). Mitten in der chemischen Drangphase dann aber wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer: nach Flanke von Außen war Siakam vor Brügmann am Ball und hämmerte den Ball unter den Querbalken (64.) – TeBe war wieder da! So kassierten unsere Leutzscher auch fast den Ausgleich, aber Benjamin Bellot verhinderte diesen mit einer absoluten Glanztat (69.).
Es war nun ein Spiel mit offenen Visier. Der eingewechselte Manuel Wajer hätte für die Entscheidung sorgen können, köpfte den Ball aber nach einer Ecke neben den Pfosten (73.). Auf der Gegenseite zischte ein Distanzschuss vom ebenfalls eingewechselten Sebastian Huke über die Latte (77.). In den Schlussminuten konnte keine der beiden Mannschaften aber mehr für entscheidende Akzente sorgen, womit es beim am Ende verdienten Sieg für unsere Chemiker blieb.
Der dritte Sieg in Folge in der Liga bedeutet nun auch rechnerisch endgültig den Klassenerhalt. 27 Punkte aus 14 Rückrundenpartien sprechen dabei für sich. Dabei trafen mit Dennis Mast und Lucas Surek bereits der 14. bzw. 15. verschiedene Torschütze in der Liga für unsere BSG, was schon bemerkenswert ist. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es am Ostersonntag beim abstiegsbedrohten FSV Union Fürstenwalde. Anpfiff im ehemaligen Karl-Friedrich-Friesen-Stadion ist um 13 Uhr.
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BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Florian Brügmann (70. Manuel Wajer), Stefan Karau (MK, 43. Ben Keßler), Paul Horschig, Lucas Surek – Tarik Reinhard, Alexander Bury – Timo Mauer (57. Anton Kanther), Dennis Mast, Denis Jäpel (70. Tom Müller) – Florian Kirstein (57. Philipp Wendt); Trainer: Miroslav Jagatic
Tennis Borussia Berlin: Jens Fikisi – Nemanja Samardzic (62. Sebastian Huke), Cedrik Mvondo, Aleksandar Bilbija, Efe Önal (84. Sky Vincent Tloczynski) – Tahsin Cakmak, Louis Wagner, Rico Gladrow (MK), Fabrice Montcheu – Will Anderson Siakam (87. Linus Josef Czosnyka), Figueiredo Soares Travassos (46. Jeronimo Mattmüller); Trainer: Markus Zschiesche
Tore: 1:0 Dennis Mast (10.), 2:0 Lucas Surek (50.), 2:1 Will Anderson Siakam (64.)
Gelbe Karten: – / Nemanja Samardzic, Tahsin Cakmak, Will Anderson Siakam
Schiedsrichter: Daniel Köpfen (Linthe), Tino Stein, Katharina Kruse
Zuschauer: 3053 im Alfred-Kunze-Sportpark (ca 80 Gäste)