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ERSTE

Chemiker gewinnen kurzweiliges Testspiel letztlich sicher

By 13. Juli 2019September 4th, 2019No Comments

Foto: Chemie Leipzig / KH

Nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg unter der Woche beim letztjährigen Landesklasse-Dritten HFC Colditz hat Regionalliga-Aufsteiger BSG Chemie Leipzig auch seinen nächsten Test siegreich gestaltet. Vor 350 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark bezwangen die Leutzscher den Hessenligisten SG Barockstadt Fulda-Lehnerz mit 3:0 (2:0) und lieferten dabei eine recht ordentliche Vorstellung ab.

Insgesamt sahen die Zuschauer eine durchaus abwechslungsreiche Begegnung. Teilweise rassig geführte Zweikämpfe prägten die Partie. Gegen einen guten Gegner bestachen die Chemiker in der ersten Halbzeit durch eine gnadenlose Effektivität vor dem Tor, in den zweiten 45 Minuten sollte der Vorsprung letztlich noch ausgebaut werden. Nichtsdestotrotz trug der spielerisch sehr gute Gast aus Hessen zum hohen Unterhaltungswert dieser Testpartie bei, in Sachen Chancenverwertung hatten die Fünfeckträger jedoch entscheidende Vorteile.

Dabei gehörte die Anfangsphase jedoch eindeutig der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Die Gäste legten zu Beginn ein extrem forsches Tempo vor und schlugen fußballerisch eine recht feine Klinge. So musste sich BSG-Keeper Julien Latendresse-Levesque nach einem Flachschuss von Kevin Hillmann gewaltig strecken, um den Einschlag ins lange Eck zu verhindern (12.). Die Chemiker brauchten eine gewisse Zeit, um sich auf den Gegner einzustellen – der Hessenligist bestimmte zunächst klar die Szenerie. Daher fiel der Führungstreffer der BSG etwas überraschend – nach dem ersten erfolgreich vorgetragenen Leutzscher Angriff ertönte erstmals Jubel im Alfred-KunzeSportpark. Sehr gut von Florian Schmidt über rechts eingeleitet, ließ Alexander Bury zunächst noch Gäste-Abwehrspieler Markus Gröger aussteigen und ließ Tobias Wolf im Gehäuse des Hessenligisten im Anschluss daran keine Chance – 1:0 (15.).

Doch ließ sich die Mannschaft von Trainer Sedat Gören, die ein mehrtägiges Trainingslager in Leipzig absolvierten, davon nicht aus der Bahn werfen. Mit André Fließ hatten sie einen Akteur in ihren Reihen, über den in der Offensive alles lief und der immer wieder für Gefahr vor dem BSG-Tor sorgte. Setzte er zunächst einen Distanzschuss knapp über den Querbalken (24.), scheiterte er kurz darauf am gut den Winkel verkürzenden Latendresse-Levesque (25.). Der Ausgleichstreffer war zu diesem Zeitpunkt durchaus möglich, zumal der Leutzscher Schlussmann nur eine Minute später einen Kopfball von Hillmann aus Nahdistanz nach vorherigem Fließ-Freistoß reaktionsschnell entschärfte (26.). Stattdessen fiel der Treffer auf der anderen Seite – erneut zeigte sich die BSG vor dem gegnerischen Tor sehr effektiv. Nach einem langen Abschlag von Latendresse-Levesque profitierte der wiedergenesene Kai Druschky von Abstimmungsproblemen in der Gäste-Hintermannschaft – Max Keßler hatte letztlich wenig Probleme Druschky’s Querpass aus kurzer Entfernung zum 2:0 zu veredeln (27.). Besagter Keßler hätte wenig später sogar erneut zuschlagen können, doch nach einem Sololauf fehlte dem Youngster beim Torabschluss etwas die Kraft, so dass Wolf sicher zupacken konnte (32.).

Trotzdem entsprach der Zwischenstand nicht wirklich dem Spielverlauf, Fulda-Lehnerz hätte sich aufgrund des immensen Aufwandes ein besseres Ergebnis verdient. Doch verzettelten sich die Hessen inklusive ihrer Wechselbank fortan einerseits immer mehr in unnötigen Diskussionen mit dem Schiedsrichter-Kollektiv, sowie dem Gegner, andererseits ließen die Gäste weitere Möglichkeiten leichtfertig liegen. Hillmann fand mit einem Freistoß in Latendresse-Levesque seinen Meister (31.) und Tobias Göbels Kopfball aus drei Metern war fast schwieriger nicht im Tor unterzubringen (33.). So geriet die Führung der Leutzscher bis zur Pause nicht in Gefahr, obwohl es vor dem BSG-Gehäuse das eine oder andere Mal eng wurde. Die Nebenkriegsschauplätze raubten den Hessen dabei jegliche Konzentration im Abschluss und weiterhin die durchaus vorhandene spielerische Dominanz. Auf der Gegenseite setzte Florian Schmidt mit einem Flachschuss noch einmal seine Torgefährlichkeit unter Beweis, doch zeigte sich Wolf hier auf dem Posten (39.). Eine 3:0Führung zur Pause wäre allerdings des Guten etwas zu viel gewesen.

Auch im zweiten Durchgang setzte sich die kurzweilige Partie fort, wobei die BSG ab sofort bedeutend besseren Zugriff hatte. Zwar blitzten die spielerischen Fähigkeiten der Gäste das eine oder andere Mal noch auf, doch was in Richtung Gehäuse kam, nahm Schlussmann Benjamin Bellot sicher weg. So zum Beispiel als Hillmann einen kernigen Linksschuss in Richtung kurzes Eck abfeuerte – Bellot meisterte die Prüfung souverän (54.). Auf der Gegenseite schlugen die Leutzscher abermals eiskalt zu und bogen somit sicher in die Siegerstraße ein. Gut von Bury eingeleitet, entwischte Tomás Petrácek der kompletten Gäste-Hintermannschaft und mit Hilfe des Innenpfostens schlug der Flachschuss des tschechischen Neuzugangs aus Bischofswerda zum 3:0 im Kasten ein (65.).  Damit war eine Art Vorentscheidung gefallen, doch gaben sich die Gäste keinesfalls auf. Richtig zwingend wurden sie jedoch kaum. Bei einem Versuch von Jan-Niklas Jordan fehlte es an der notwendigen Genauigkeit (68.) und bei einem Schuss von Patrick Borschke machte Bellot das kurze Eck rechtzeitig dicht (81.). Einzig gefährlich wurde es nach einem Eckball von Fließ, doch trudelte der Kopfball von Borschke hauchzart am BSG-Gehäuse vorbei (82.). Auf der Gegenseite hatten die Platzherren nach ihrem dritten Treffer weitere gute Offensivansätze, doch traf man beim letzten Pass oftmals leider die falschen Entscheidungen. Trotzdem waren weitere Torabschlüsse vorhanden, beispielsweise als Valentino Schubert mit seinem Linksschuss an SG-Keeper Aykut Bayar scheiterte (67.). Die beste Möglichkeit ließ allerdings Florian Kirstein ungenutzt, als er klasse von Björn Nikolajewski in Szene gesetzt wurde, im Anschluss jedoch knapp das Ziel verfehlte (72.).

In dieser Szene verletzte sich Kirstein beim Zusammenprall mit Torhüter Bayar abermals am linken Fuß – die einzige Hiobsbotschaft aus Leutzscher Sicht in diesem Test-Match. Bleibt zu hoffen, dass sich die Verletzung nicht als allzu schwerwiegend herausstellt – bereits in der vergangenen Saison fiel Kirstein aufgrund eines Mittelfußbruchs lange aus.  So blieb es letztlich beim 3:0 (2:0)-Erfolg der BSG Chemie Leipzig gegen eine durchaus gute Mannschaft der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Trainer Miroslav Jagatic zeigte sich insgesamt zufrieden, vor allem die Galligkeit gegen diesen resoluten Gegner imponierte ihm. Nichtsdestotrotz wird er seinen Jungs in der Vorbereitung weiterhin alles abverlangen, in 14 Tagen beim Regionalliga-Auftakt in Nordhausen möchte seine Elf bestmöglich vorbereitet sein.

Bereits am kommenden Mittwoch testen die Fünfeckträger erneut. Um 18.30 Uhr gastierten die Leutzscher dann beim Sachsenliga-Absteiger SSV Markranstädt.

BSG Chemie Leipzig – SG Barockstadt Fulda-Lehnerz  3:0 (2:0)

BSG Chemie: Julien Latendresse-Levesque (ab 46. Benjamin Bellot) – Manuel Wajer, Stefan Karau, Benjamin Schmidt, Denny Krahl – Björn Nikolajewski (ab 72. Pascal Bekker) – Florian Schmidt (ab 46. Valentino Schubert), Max Keßler (ab 61. Leo Felgenträger), Alexander Bury, Philipp Wendt (ab 61. Florian Kirstein, ab 75. Max Keßler) – Kai Druschky (ab 46. Tomás Petrácek) – Trainer: Miroslav Jagatic

Fulda-Lehnerz: Tobias Wolf (ab 59. Aykut Bayar) – Benjamin Fuß (ab 59. Patrick Broschke), Markus Gröger, Sebastian Sonnenberger (ab 59. Julian Frank Pecks), Kevin Hillmann – Dominik Crljenec – Dennis Müller, Patrick Schaaf, André Fließ, Tobias Göbel (ab 46. Jan-Niklas Jordan) – Yves Böttler (ab 68. Jan Henrik Wolf) – Trainer: Sedat Gören

Schiedsrichter: Christian Gundler (Chemnitz) – Schiedsrichter-Assistenten: Florian Ordon (Heinrichsort/Rödlitz), Mirko Eckart (Döbeln)

Tore:
1:0 Alexander Bury (15.)
2:0 Max Keßler (27.)
3:0 Tomás Petrácek (65.)

Zuschauer: 350 im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig

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