
Fotos: PICTURE POINT & Christian Donner
Nach zehnjähriger, ununterbrochener Vereinszugehörigkeit gehen die BSG Chemie Leipzig und Manuel Wajer auf dem Platz fortan getrennte Wege – und bleiben doch eng verbunden. Dies ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Sportlicher Leitung und dem 30-jährigen Abwehrspieler. Ausschlaggebend sind berufliche Gründe beim als Bauleiter tätigen Wajer.
Manuel Wajer war 2015 im Alter von 20 Jahren vom Brandenburger SC Süd 05 zu den Chemikern gewechselt. Mit ihnen schaffte er den Durchmarsch von der Landesliga in die Regionalliga. Mit dem Landespokalgewinn 2018 zog er in den DFB-Pokal ein, führte die BSG nach dem Abstieg in die Oberliga zum direkten Wiederaufstieg, durchlebte mit dem Verein alle Höhen und Tiefen. In den zehn Jahren im grün-weißen Trikot absolvierte der meist in der Außen- und in der Innenverteidigung eingesetzte „Mr. Zuverlässig“ 271 Pflichtspiele (159x Regionalliga, 57x Oberliga, 29x Sachsenliga, 24x Landespokal, 2x DFB-Pokal), in denen er 15 Tore erzielte und 11 Torvorlagen gab.
Die BSG Chemie Leipzig verabschiedet sich von einem der verdienstvollsten Spieler seit ihrer Neugründung – und bedankt sich bei Manuel Wajer herzlichst für zehn Jahre Leistung, Leidenschaft und Treue im Dienste des Vereins. „MW4“ wird bei einem Heimspiel der Chemiker vor würdiger Kulisse offiziell verabschiedet.
Lieber Manu: Danke für alles!
Uwe Thomas (Mitglied der Sportlichen Leitung): „In seinen zehn Jahren bei Chemie hat Manu eine Ära mitgeprägt. Mit seiner Leistung, seiner Beständigkeit, seiner Verlässlichkeit und seinem einwandfreien Charakter war er immer eine wichtige Säule unserer Mannschaft. Speziell in der Rückrunde der abgelaufenen Saison hat er eine entscheidende Rolle im Kampf um den Klassenerhalt gespielt. Unser sehr offenes, ehrliches Gespräch mit ihm hat ergeben, dass die Veränderungen in der zeitlichen Trainingsgestaltung – wir trainieren künftig schon am frühen statt am späten Nachmittag und zweimal in der Woche am Vormittag – nicht mit seiner beruflichen Tätigkeit in Einklang zu bringen sind.
Wir danken Manu für alles, was er auf und neben dem Platz bisher für den Verein geleistet hat. Ganz ziehen lassen wollen wir ihn jedoch nicht – schon in naher Zukunft werden wir uns mit Manu zusammensetzen, um gemeinsam zu schauen, wie wir ihn mit seinen Qualitäten in Zukunft an den Verein binden können.“
Manuel Wajer: „Die Sportliche Leitung und ich hatten ein langes, gemeinsames Gespräch, in dem wir über die kommende Saison gesprochen haben. Ich habe einen festen Job, werde zum 1. Juli zudem eine neue Stelle als Teamleiter in einem Leipziger Unternehmen antreten. Wir haben uns in die Augen geschaut und dann festgestellt, dass ich beides – Fußball und Beruf – so nicht stemmen werden kann. Der Fußball nach der Arbeit war für mich immer ein Riesenhobby, ein Riesenjob, den ich sehr genossen habe.
Ich bin allen bei Chemie – den Verantwortlichen, dem Umfeld und den Fans – sehr dankbar für das, was ich hier bisher erlebt habe, und glaube, ich konnte den Leuten hier auch etwas zurückgeben. Bei Chemie bin ich als Sportler und als Mensch gereift und werde den Verein auch in Zukunft eng begleiten. Chemie ist und bleibt für mich eine Herzensangelegenheit.“
Manuel Wajer im großen Abschiedsinterview: