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Dennis Mast im Interview

By 25. Oktober 2023No Comments

Foto: BSG Chemie Leipzig | Christian Donner

,,Über die regionalen Grenzen hinaus zeigen, dass Chemie da ist”

Im Fünfeck-Interview vom Eilenburg-Spiel am Sonntag konntet ihr schon vieles über die Ziele und bisherige Saison aus der Sicht von Dennis Mast lesen. In der Vollversion des Interviews erfahrt ihr aber auch, wie sehr sich unsere Nummer zehn in seiner aktuellen Rolle wohl fühlt und bekommt einen Geheimtipp von unserem Mittelfeldmann, wo man in Halle die Zeit vertreiben kann.

Hi Dennis, du warst lange nicht mehr zu Gast beim Fünfeck. Wie geht es dir?

Dennis Mast: Erstmal vielen Dank, dass ich wieder hier sein darf. Es freut mich. Ansonsten geht es mir sehr gut soweit. Ich bin fit, gesund und fühle mich nach wie vor pudelwohl bei der BSG. Ich freue mich auf alles, was noch so vor uns liegt in der Saison.

Die ersten zehn Spieltage der Saison sind rum. Wie lautet dein Fazit?

Am Ende sind wir auf Platz neun, also genau in der Mitte der Liga und gehören auch dahin, wo wir gerade stehen. Wir hätten fünf bis sechs Punkte mehr haben können. Zum Anfang der Saison waren wir sehr effizient und sind gut in die Saison gekommen. Wir haben bis vor dem Spiel in Meuselwitz dann aber unsere Effizienz vermissen lassen und haben drei Spiele lang kein Tor geschossen. Dabei haben wir ein paar Punkte liegen gelassen, aber insgesamt können wir, glaube ich, sehr zufrieden sein, wie wir nach zehn Spieltagen in die Saison gekommen sind. Wir sollten zusehen, dass wir nach wie vor kontinuierlich punkten, sodass wir uns schnell ein Polster aufbauen. Ansonsten wollen wir einfach Spaß haben. Es waren jetzt schon wieder Highlights, wie z.B. in Zwickau, dabei, die phänomenal waren. Ich weiß nicht mal, ob ich irgendwo schon mal 1.800 Gästefans oder Auswärtsfahrer dabei hatte. Es bilden sich schon wieder Highlights, auch mit dem Frankfurt-Spiel, was wir hatten, was auch der Wahnsinn war. Von daher freue ich mich auf alles, was noch ansteht in der Saison.

In fünf von zehn Spielen stand hinten die Null. Ist die Defensive dieses Jahr unser Prunkstück?

Ja, das kann man so sagen. Es gibt zwar den platten Spruch ,,Verteidigung beginnt beim ersten Stürmer vorne”, aber ich glaube, wir machen es einfach als Mannschaft gut. Viele Mannschaften und Trainer, die gegen uns gespielt haben, haben gemerkt, dass wir eine wirkliche Männertruppe sind. Wir arbeiten alle kompakt gegen den Ball und  geben Gas für unseren Nebenmann. Das macht uns, glaube ich, auch aus. Außerdem haben wir einen der besten Torhüter der Liga, der, wenn dann doch mal was durchrutscht, hinten für uns da ist und einen rausfischt. Wir spielen sehr abgezockt und unsere Defensive hat sich sehr gut eingespielt. Als Stefan Karau dann weg war, hatten ja viel Angst, wie sich das alles neu bildet, aber ich glaube, das hat man schon letzte Saison gesehen und diese Saison auch, dass sich das gut zusammengeschlossen hat. Jetzt wird man sehen, nach der Verletzung von Harry (Philipp Harant, Anm.d.Red.), der uns jetzt natürlich fehlt bis zur Rückrunde, wie sich das zusammensetzt. Vin (Kastull, Anm.d.Red.) hat es jetzt in Meuselwitz, wo er reinkam, auch sehr gut gemacht. Von daher habe ich auch keine Bedenken mehr. Die Jungs, die ,,hinten dran sind”, geben auch alle Vollgas im Training und wollen genau, wie alle im Verein, das Maximale rausholen.

Knapp zwei Monate spielst du schon ohne deinen Mittelfeldpartner Alex Bury. Musstest du dein Spiel umstellen oder wie übernehmt ihr als Team die Aufgaben?

Zuallererst hoffe ich natürlich, dass Alex bald neben mir wieder auf dem Platz steht, denn das hat sich schon so eingespielt. Wir wussten was der andere macht und wo er hinläuft – fast wie bei einem alten Ehepaar. Es ist bei uns immer ein schmaler Grat. In manchen Spielen haben wir eine gute Balance, in anderen Spielen sind wir beide auf einmal wild und wollen beide irgendwie nach vorne, weil wir beide irgendwo Offensivspieler ganz tief im Inneren sind. Da heißt es immer die perfekte Balance finden, dass der eine den anderen immer absichert, wenn dieser mal eine Idee nach vorne hat. Aber wir fangen es ganz gut auf und haben da eine gute Alternative gefunden. Dennoch freue ich mich, wenn er wieder zurückkommt. Er ist glaube ich auf einem guten Weg und dann können wir wieder zusammen zelebrieren.

Wie macht sich ,,Aushilfspartner” Denis Jäpel deiner Meinung nach in der Schaltzentrale?

Jäpi (Denis Jäpel, Anm.d.Red.) macht es sehr gut. Als ich im ersten Spiel nach Alex’ Verletzung schon angedeutet habe, dass er die erste Alternative sein wird, hat er das ganze erstmal hinterfragt, weil er nun mal noch mehr Offensivspieler ist als Alex oder ich und nach vorne definitiv seine Qualitäten hat. Aber er macht es super, da hatte ich auch keine Angst, da Jäpi eine sehr gute Ballsicherheit und Technik, sowie Übersicht hat. Außerdem kann er sich auch aus engen Situationen lösen. Er arbeitet sich da rein, macht die Wege nach hinten mit und sucht auch die Zweikämpfe. Da kann ich mich absolut nicht beklagen. Entspannt ist es wahrscheinlich für die Abwehr. Die rufen Dennis und beide hören. Dahingehend ist das ganze auch etwas einfacher (lacht). Rundum passt es und ich ziehe den Hut vor Jäpi, dass er es von Anfang an so gut angenommen hat und so gut spielt.

Auch du warst zu deinen anfänglichen Zeiten bei unserer BSG in der Offensive zu finden. Jetzt agierst du eher im zentralen Mittelfeld, was du aber auch schon in Halle gespielt hast. Bist du mit deiner aktuellen Position zufrieden?

Grundsätzlich will wahrscheinlich jeder so weit es geht vorne spielen und versuchen Tore zu schießen, aber ich bin absolut zufrieden mit meiner Position. Das ist natürlich auch dem geschuldet, warum ich dann auch schon in Halle in die Zentrale gerückt bin, denn ich habe über die Jahre ein bisschen an Schnelligkeit eingebüßt, aber lange laufen funktioniert noch ganz gut. Ich fühle mich in der Zentrale sehr wohl. Ich kann da die Jungs vor mir im Anlaufen gut steuern und habe auch so viel vom Spiel, kann mich überall, wie im Aufbau z.B., viel einschalten und defensiv natürlich mithelfen, dass die Null weiterhin so oft wie möglich steht. Es macht mir mega Spaß, auch in der Kombination, ob jetzt mit Alex oder mit Jäpi. Es klappt super. Ich glaube, wir haben da insgesamt eine gute Achse gebildet, die dort auch die Mannschaft ein Stück weit führt und den Kurs vorgibt.

Was sind deine Ziele für die Saison?

Natürlich so schnell wie möglich genügend Punkte haben, damit wir kein Stress nach unten haben und dann schauen, inwieweit wir die anderen ärgern können, vor allem auch die Großen und wie weit wir nach oben rutschen können. Klar können wir in dem Sinne nicht aufsteigen, aber warum nicht trotzdem irgendwo oben stehen und über die regionalen Grenzen hinaus zeigen, dass Chemie da ist und lebt und wir eine coole Truppe sind, die einen guten Ball spielen und es Spaß macht, bei uns die Spiele zu verfolgen. Ein Pokalsieg wäre phänomenal. Also auch da in jedem Pokalspiel alles reinschmeißen, um da so weit wie möglich zu kommen. Natürlich, was wir aus der letzten Saison noch etwas schuldig sind, sind auch Derbysiege ein Ziel. Da haben wir dieses Jahr mindestens zwei Chancen und die sollten wir nutzen. Da sehe ich uns schon jetzt gut vorbereitet.

Heute empfangen wir den FC Eilenburg. Beim letzten Mal gegen die Randleipziger waren pandemiebedingt keine Fans zugelassen. Wieviel macht die Unterstützung aus oder bekommt man das auf dem Feld gar nicht so mit?

Doch, definitiv. Was unsere Fans sowohl heim als auch auswärts Woche für Woche abreißen, ist phänomenal. Das sage ich auch immer wieder. Es ist jetzt knapp zwei Jahre her, wo ich mein erstes Spiel für Chemie in Berlin gegen TeBe bestritten habe. Damals kamen glaube ich um die 500 bis 600 Mann aus Leipzig mit und ich wusste direkt hier brennt der Baum, wenn das Spiel läuft. Und so ist es dann auch gekommen. Ich freue mich sowohl heim als auch auswärts jedes Mal auf die Unterstützung. Man bekommt es auf dem Platz auch mit und es pusht einen ungemein. Gerade auch, wenn man dann zur zweiten Halbzeit wieder rauskommt und man weiß, man hat noch etwas vor sich und irgendwann die Beine auch etwas schwerer werden. Wenn dann natürlich Unterstützung von außen kommt, schaltet das nochmal vier bis fünf Prozent frei, wo man nochmal Gas gibt und gemeinsam dann auch den Sieg holt und feiern kann.

Was erwartest du heute vom Aufsteiger?

Es ist eine eklige Truppe, die weiß, um was es geht. Die müssen in jedem Spiel an oder über ihre Leistungsgrenze kommen. Sie kommen sicherlich über das Körperliche, also über Zweikämpfe. Sie wollen immer auch den Spielrhythmus des Gegners stören und dann vereinzelt Nadelstiche setzen. Das machen sie gut, haben in einigen Spielen gezeigt, dass sie auch die Großen ärgern können. Einige von denen brachten sie schon an Rande eines Unentschiedens oder einer Niederlage. Deswegen müssen wir die genau so ernst nehmen, wie jeden anderen Gegner auch und bei uns auch wieder hundert Prozent auf dem Platz bringen und von Anfang an im Spiel sein. Nicht irgendwie verschlafen, sondern gleich Gas geben und zuhause mit der Unterstützung unserer Fans den nächsten Dreier einfahren.

Als du zu unserer BSG kamst, warst du zuvor das erste Mal in deiner Karriere langzeitverletzt. Ist diese Verletzung komplett verheilt oder spürst du manchmal noch Schmerzen im Fuß?

Es war tatsächlich die erste und einzige Verletzung in meiner gesamten Karriere. Ich sage immer, ich habe nicht umsonst keine Muskeln im Körper, deswegen kann ich mich nämlich nicht verletzen, aber gegen den Knochenbruch konnte man dann nichts machen. Es war eine dumme Geschichte. Es hat am Ende glaube ich um die acht Wochen gedauert. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass das Schicksal es vielleicht so wollte, weil sonst hätte ich mich bei Chemie auch nicht fit gehalten und wäre nicht zu Chemie gekommen. Von daher auch immer das Positive im Negativen sehen. Soweit bin ich komplett schmerzfrei. Allerdings ist da jetzt eine Schraube drin, die dort auch wohl mein Leben lang bleibt. Das Einzige, was ich merke – das ist ganz lustig – ist, wenn es extreme Wetterumschwünge gibt, so wie wir es auch jetzt immer mal momentan hatten, dann merke ich tatsächlich meine Schraube. Es ist dann, als wenn dann etwas Spannung drauf ist. Aber ansonsten bin ich komplett schmerzfrei. Ist ja eh nur der rechte Fuß, der ist ja eh nur zum Stehen da (lacht).

Letzte Saison hast du in der Liga zwei Elfmeter vergeben. Kannst du dir erklären, woran das lag? Würdest du heute im Fall der Fälle wieder die Verantwortung übernehmen?

Im Nachgang, wenn ich ehrlich zu mir bin, habe ich es nicht so ganz ernst genommen. Der eine war gegen TeBe, da hatten wir glaube ich schon geführt, und gegen Cottbus war es der letzte Spieltag. Wie gesagt, da war nicht die letzte Überzeugung mit dabei, aber ich würde es jederzeit wieder machen. Ich habe da kein Problem mit. Ich trete immer an, in den Pokalspielen z.B. bin ich, glaube ich, auch immer als erster angetreten und habe ihn übrigens immer souverän verwandelt. Wenn es drauf ankommt, weiß ich schon, dass ich ihn reinmache. Wir haben eh Jungs, die immer schießen wollen. Da haben sie mir gegenüber etwas Vortritt, da sie sagen können, ich habe letztes Jahr zwei verschossen. Damit habe ich aber kein Problem. Die Jungs sollen ihre Tore schießen, Hauptsache am Ende gewinnen wir die Spiele.

Fußballspielen in Leibchen, Pokalfinale oder auch Derbysieg: Du bist jetzt schon knapp zwei Jahre bei unserer BSG und hast dabei schon einiges miterlebt. Was war dein persönlicher Höhepunkt bisher?

Ich glaube, ich kann es gar nicht an einem Moment oder Spiel festmachen. Wir hatten den ersten Derbysieg in meiner ersten Saison im Mai, mit dem gleichzeitigen letzten Heimspiel von Stefan (Karau, Anm.d.Red.) und Bolle (Benjamin Boltze, Anm.d.Red.) zusammen, was mega emotional war, auch für die beiden, aber auch für die ganze Mannschaft, noch dazu zuhause, mit einer riesigen Verlängerung hinten dran. Das war ein Highlight-Spiel. Wir hatten die Flutlichteröffnung oder auch das Spiel in Zwickau. In meiner Welt sind es einfach diese Emotionen mit den Fans zusammen, dieses Ausleben, also was die da von draußen reintragen ins Spiel, welche Energie die uns übertragen und wie wir die aufsaugen und im besten Fall in Siege ummünzen. Das ist einfach dieses Spüren der Emotionen, was bei uns im Verein entfacht wurde und immer weiter größer wird, auch das wir sportlich und auch im Verein immer weiter wachsen. Ein Höhepunkt gibt es da nicht, weil es immer weiter geht und immer größer wird. Der Weg ist dabei Ziel und dahingehend ist der Weg auch der Höhepunkt. Auch was wir jede Woche als Mannschaft dabei leisten. Viele gehen auch ganz klassisch arbeiten. Wir trainieren abends, trotzdem sehen wir uns fast jeden Tag und am Wochenende wird abgerissen. Der Weg dahin ist bei mir der Höhepunkt.

Neben dem Feld bist du als Vermögensberater in Halle tätig. Wie passt die Arbeit zu deinem Hobby Fußball?

Bei mir ist das etwas flexibler als bei anderen in der Truppe. Ich bin selbstständig. Ich habe auch ein anderes Projekt, was ich starte, was noch ein bisschen mehr in die Richtung Sport/Fußball geht. Ich probiere mich halt aus und will schauen, in welchem Bereich es wirklich perfekt passt und wo ich auch als Mensch reinpasse. Es ist halt gut vereinbart. Ich kann mir meinen Tag stückweit selbst bauen. Es hat seinen Reiz, aber natürlich auch seine Hürden, dort sich auch selbst zu managen und vom Tagesablauf her gut da zu stehen. Aber ich habe halt keinen Stress und bin auch immer eine Dreiviertelstunde vor Training da, um noch ein wenig runterzukommen und mich vorzubereiten.

Du arbeitest in Halle, musst also immer zwischen den beiden Städten pendeln. Worin liegt der Reiz der Saalestadt und wo kann Leipzig punkten?

Das ist auch das große Plus von der Selbstständigkeit: Ich kann arbeiten, von wo ich will. Ich kann von Leipzig aus in einem Büro arbeiten, ich kann aber auch in Halle arbeiten. Ich habe auch schon einige Male aus der Geschäftsstelle über Zoom gearbeitet (lacht). Also von daher bin ich örtlich null gebunden. Das Pendeln ist relativ entspannt. Ich fahre circa 35 Minuten von der Haustür bis zum Stadion. Die Strecke ist relativ entspannt, außer der Auenwald ist mal wieder dicht oder im Haus Auensee ist irgendein Konzert. Dann ist es manchmal doof. Aber ansonsten nutze ich die Fahrt auch gerne, um Musik zu hören. Ich höre auch sehr gerne Podcasts oder telefoniere einfach und nutze die Zeit meistens sehr sinnvoll. Ich lebe seit circa zehn Jahren hier in Halle und fühle mich, wie meine Familie, hier pudelwohl. Mein Sohn geht hier zur Schule. Meine Frau arbeitete schon hier, als ich zu Chemie kam. Da machte es keinen Sinn, aus Halle abzureisen und alles neu in Leipzig aufzubauen. So haben wir uns entschieden, hier zu bleiben. Wir haben eine wunderschöne Wohnung. Der kleine hat hier auch einen Freundeskreis, genauso wie meine Frau und ich auch. Leipzig ist trotzdem eine schöne Stadt. Wir sind auch sehr gerne dort, um ein wenig Abwechslung zu haben. Es gibt schöne Ecken. Die Innenstadt ist eine sehr lebendige Stadt, weil da viele kleine Stellen und Gässchen da sind, auch mit Restaurants und Bars, wo man sich eine schöne Zeit machen kann. Ebenfalls schön ist natürlich das Wohnzimmer mit dem AKS, logischerweise.

Gibt es einen Geheimtipp für einen Ausflug nach Halle?

Die Peißnitz, eine Insel, fast im Zentrum der Stadt, wo die Saale einmal komplett rumläuft. Da kann man mega schön spazieren gehen. Du hast kleine Cafés, kleine Kioske, wo du dir Kaffee holen kannst oder auch ein Radler an einem schönen Sommertag, mit dem du dich an die Saale setzen und das gute Wetter genießen kannst. Aber auch im Winter ist es dort sehr schön. Ansonsten haben wir auch eine schöne Altstadt mit kleinen Gässchen. Das Delphi, der beste Grieche in der Stadt, wo ich wöchentlich auch einmal eine Stammrunde habe, kann ich auch wärmstens empfehlen. Ansonsten das Paulus-Viertel, wo ich wohne. Ein sehr familienfreundliches Viertel, wo sehr viele Familien unterwegs sind.

Nebenbei sponserst du Frauenmannschaften aus der Region. Was ist dein Antrieb dabei?

Ich sponsere sowohl Frauen- als auch Herrenmannschaften. Der Antrieb dabei ist relativ einfach: ich bin in der Region Halle/Leipzig schon einige Zeit unterwegs und es passt ganz gut auf der einen Seite zu meiner Tätigkeit, zusammen etwas zu finanzieren, also dass ich der Region etwas zurückgeben kann. Wir sponsern mit Trikots. Für mich ist das auf der anderen Seite stückweit Reputation und Werbung. Ich bin meistens auch auf den Klamotten drauf, was für mich am Anfang auch ein bisschen skurril und komisch war. Der Antrieb dahinter ist natürlich, dass es viele kleine Fußballvereine gibt, die einfach nicht das Budget haben, sich jedes Jahr neue Trikotsätze, Ausgehanzüge, Pullis oder auch Regenjacken zu leisten. Wenn man dort mit einer kleinen Sachen- oder Geldspende helfen kann, dann ist das natürlich eine coole Geschichte. Die freuen sich immer riesig. Es sind auch immer coole Gespräche dabei, wo man einfach mal hinter die Fassaden von kleineren Vereinen blicken kann, was für mich mega interessant ist, weil ich die ganze Organisation und administrativen Abläufe im Verein mega spannend finde, auch bei Chemie z.B. Von daher lernt man von den Kleinen schon und ich glaube, man kann sich von überall etwas abschauen.

Schaust du dir auch Spiele der Chemie-Frauen an? Ist dort auch eine Förderung von dir drin?

Tatsächlich muss ich jetzt gestehen, habe ich nur eins oder zwei Spiele gesehen. An eins erinnere ich mich noch. Das war das Pokalspiel gegen die Zweite von dem anderen Verein aus Leipzig. Ansonsten habe ich diese Saison noch keins gesehen. Der Cenk (Gültas, Anm.d.Red.), der Trainer von den Frauen, preist das auch immer gut an. Ich muss natürlich sagen, bei mir ist es so, dass ich in Halle wohne und wenn ich dann einen freien Tag habe, dann nehme ich mir auch mal Zeit für meine Familie. Aber ansonsten, wenn es zeitlich mal reinpassen würde, würde ich es mir sehr gerne anschauen. Eine Förderung ist da noch nicht drin. Ich bin mit Schumi immer mal in Kontakt, allgemein auch ob Frauen oder Nachwuchs, was man da machen kann, da haben wir schon mal miteinander gesprochen. Final ist da noch nichts entstanden, aber klar, wenn ich dem eigenen Verein helfen kann, dann sehr gerne.

Beim letzten Fünfeck-Interview hast du dein Golfspiel angesprochen. Hast du noch Zeit, dich darin zu verbessern?

Traurigerweise konnte ich in den letzten zwei Jahren wirklich sehr wenig spielen. Aber über den Winter in der Winterpause möchte ich wieder trainieren und dann, für 2024 vorgenommen, wieder mehr Zeit investieren, um ins Golfen zu kommen, denn ich kann es nur ans Herz legen: Es hat nichts mit einem Luxussport zu tun, sondern es ist ein Sport für jedermann. Man kann es in jedem Alter und jederzeit anfangen. Ich habe meinen Vater mitgebracht, da ist er schon über 50 gewesen. Er hat sich auch in den Sport verliebt. Ich habe meinen aller besten Freunde, Joppi, angesteckt. Es gibt nur zwei Extreme im Golfspielen: Entweder man liebt oder man hasst es. Ich liebe es, mache es aber zu wenig zurzeit. Demnach konnte ich mich jetzt nicht verbessern, aber mein Single-Handicap von 9,0 steht. Von daher geht es mir gar nicht so schlecht damit (lacht).

Kam es mittlerweile zum Darts-Duell mit Justin Gröger?

Es kam tatsächlich noch nicht zustande. Er hat sich noch nicht gestellt, aber ich meine, seit wann kommt der Kuchen zum Krümel (lacht)? Wenn er mich herausfordert, bin ich jederzeit bereit und sehe mich da auch gewappnet für ein Match, aber wir wissen ja alle, wie das im Sport ist, da muss auch erst die Herausforderung kommen, die ich dann wie gesagt jederzeit akzeptieren würde, aber bis jetzt kam noch nichts. Vielleicht hat er noch ein bisschen Angst und muss trainieren.

Was möchtest du den Fans zum Abschluss noch mitgeben?

Kurzgefasst: Bleibt einfach so, wie ihr seid. Macht genau so weiter wie bisher. Ihr habt mich in den letzten zwei Jahren unfassbar stark abgeholt, mit eurer Art und Weise des Supports, mit Gesprächen, die ich ohne Ende hatte. Auch abseits vom Fußball, wirklich Menschen kennengelernt und es macht für mich auch einen Reiz aus,  auch mit den Fans nach einigen tollen (Flutlicht-)spielen die Abende irgendwo zusammen ausklingen zu lassen. Es ist alles sehr nah und familiär. Alle sind gleich, es gibt keine Unterschiede – einfach ein super Verhältnis. Ich freue mich, ein Teil davon sein zu dürfen. Wie gesagt, wir befinden uns in einer Phase, wo sich viel nach und nach aufbaut und ich bzw. wir wollen helfen, dass es weiter auch auf dem Platz vorangeht. Ich habe keine Bedenken, dass es weiter von außen den Support und Rückhalt gibt, auch wenn es mal nicht so läuft. Deswegen machen wir gemeinsam so weiter und dann sehe ich dort eine goldene Zukunft für die BSG!

Danke dir, Dennis und weiterhin Alles Gute!

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