Am Pfingstsamstag steigt im Stadion am Bad in Markranstädt das Pokalfinalwochenende des FVSL. Neben den Partien der Frauen, Altsenioren und Altherren wird auch die Begegnung der Herren ausgetragen. Unsere U23-Mannschaft konnte sich auch in diesem Jahr ein Ticket für das Endspiel sichern und trifft dabei auf die Elf von Olympia Leipzig. Anstoß in Markranstädt ist 16 Uhr.
Die Fünfeckträger und der Leipziger Stadtpokal: Diese Beziehung war lange Zeit keine Romanze. Immer wieder flogen die Leutzscher früh aus dem Pokal aus, meist gegen unterklassige Gegner, spätestens gegen die Top-Teams der damaligen Stadtligazeiten. Doch zu diesen Top-Teams zählt unsere U23 seit einigen Jahren und so kann die Wolf-Elf in dieser Spielzeit ebenso den großen Sprung in die Landesklasse schaffen, sollte die Meisterschaft und die Aufstiegsspiele – die aktuell gegen die SG Zschortau stattfinden würden – gelingen.
In den Anfangsjahren traf man im Pokal immer wieder auf die SG Bienitz und biss sich dort oft die Zähne aus. So auch unter dem damaligen Trainer Jens Wuttke, welcher zur Saison 2017/18 die chemische U23 übernahm. Zur Halbzeit führten unsere Chemiker zwar, mussten sich am Ende jedoch 1:5 geschlagen geben. Eine Spielzeit später sah es dann ganz anders aus. Zum ersten Mal erreichten die Fünfeckträger das Finale. Ausgetragen wurde die Begegnung natürlich in Leipzig-Burghausen, auf dem Gelände der SG Bienitz. Gegen den damaligen Aufsteiger Tapfer Leipzig waren die Grün-Weißen der klare Außenseiter, hielten die Partie lange offen, mussten sich nach zwei Toren in Unterzahl geschlagen geben.
Es folgten drei Jahre inmitten der Coronapandemie. Die Spielzeiten wurden immer wieder abgebrochen. Erst zur Saison 2021/22 konnte eine komplette Saison ausgespielt werden, in der unsere BSG-Elf den ersten von nun drei – von insgesamt vier – Pokalteilnahmen feiern konnte. Auf dem Gelände des SV Panitzsch/Borsdorf traf man auf den Gastgeber und konnte dort nach spannenden 120 Minuten den ersten Pokaltriumph erringen. Erik Peters per Freistoß und Ahmad Albaghdadi trafen für Chemie, der Siegtreffer fiel wohlgemerkt mit der letzten Aktion der Verlängerung, als sich Max Zimmer über die linke Angriffsseite durchsetzte, den Ball in die Mitte spielte und der chemische Torjäger Albaghdadi perfekt stand und einschob.
Auch unter dem neuen Trainerduo Marcus Wolf und Stefan Kanzler erreichten die Leutzscher in der letzten Saison das Finale, welches schon in Markranstädt stattfand. An einem heißen Sommertag gerieten die Chemiker früh in Rückstand, konnten durch Maximilian Knoth ausgleichen und so musste, nach einer torlosen Verlängerung, das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Die Elf vom SV Lindenau konnte das Endspiel für sich entscheiden, auf Seiten der Leutzscher flossen viele Tränen, doch auch die Motivation, in der neuen Saison erneut anzugreifen.
Beim SV Althen sollte die neue Pokalzeit starten. Durch einen 4:2-Auswärtserfolg erreichte die Elf um Kapitän Erik Peters die nächste Runde, in der man souverän 5:0 gegen die Zweite von Lipsia Eutritzsch gewann. Nach einem ungefährdeten 6:0-Erfolg gegen die Zweite vom TuS Leutzsch wartete im Viertelfinale gegen den LFV Sachsen Leipzig. Bis in die Verlängerung musste die BSG-Elf dabei gehen, die letztlich etwas zu hoch 6:1 endete, denn der Spitzenreiter der Stadtklasse verlangte den Chemikern alles ab. Es folgte das Halbfinale gegen den SV Schleußig, auf die man bereits in den letzten beiden Spielzeiten traf. Erstmals mit einem Heimspiel, fanden die anderen Partien immer auf der Nonnenwiese statt. Konnten sich die Leutzscher in den beiden Jahren zuvor immer nach 90 Minuten durchsetzen, ging es Anfang Mai bis ins Elfmeterschießen, in dem Torhüter Sam Dähne zum Helden wurde und einen Elfmeter parierte.
Die Elf von Olympia Leipzig hat mit dem Finaleinzug bereits das Ticket für den Sachsen-Pokal gebucht und tritt damit auch in der nächsten Saison im Landespokal an. Über die Stationen SV Brehmer (7:0), SG MoGoNo (9:0), Fortuna Leipzig (6:1), Eintracht Schkeuditz (3:2) und die Zweite der SG Taucha (2:1) erreichte die Elf von Trainer Steve Tympel das diesjährige Finale.
Der Vorsprung unserer BSG-Elf in der Stadtliga ist im April etwas geschmolzen. So hatte die Wolf-Elf bereits ein Zwölf-Punkte-Polster rausgespielt, schmilzten die Punkte im letzten Monat auf fünf zusammen. So tat der 5:0-Erfolg gegen die SpVgg Leipzig am vergangenen Wochenende gut, sodass die Leutzscher mit einem positiven Ergebnis in Richtung Markranstädt aufbrechen können. Die größte Frage wird sein, auf welche Spieler das Trainerteam im Finale zurückgreifen kann, fehlten in den letzten Partien doch wichtige Säulen der Elf verletzt oder gesperrt, was die kleine Talfahrt der letzten Wochen erklären könnte.
Geleitet wird die Finalbegegnung von Mauel Oscar Pena, welcher an den Linien von Jonas Seifert und Kevin Seltmann assisitiert wird. Als vierter Offizieller ist Paul Posselt im Einsatz.
Die Chemie-Elf freut sich über jede Chemikerin und jeden Chemiker, welche am Samstag die Reise nach Markranstädt antreten und die Mannschaft vor Ort unterstützt. Gelingt es den Fünfeckträgern, ihre Stärken auf den Platz zu bringen, steht einem spannenden Match nichts im Wege.
Auf zum zum Pokalsieg! Alles für die BSG Chemie!