
So wollen wir euch auch am Sonnabend sehen, Niklas Opolka und Philipp Wendt. (Foto: Christian Donner)
Es ist wieder soweit! 74 Tage Sommerpause finden am Sonnabend um 14 Uhr ihr Ende, wenn zum Saisonauftakt unsere BSG Chemie Leipzig vor die Tore Leipzigs zum SV Blau-Weiß Zorbau reist.
Seit Wochen wird gewerkelt im und am Sportplatz im Lützener Ortsteil Zorbau. Beim SV Blau-Weiß soll alles startklar gemacht werden für die erste Oberliga-Saison der Vereinsgeschichte. Mit dem Spiel gegen unsere Chemiker findet die Historie des aufstrebenden Vereins einen vorläufigen Höhepunkt. Noch vor zehn Jahren spielte man in Zorbau in der Landesklasse – in Sachsen-Anhalt die 8. Liga. 2011 ging es hoch in die Landesliga, 2016 in die Verbandsliga, 2018 in die Oberliga – und nun geht es eben gegen Chemie. Neuling gegen Neuling heißt es also am Sonnabend. Doch während die Zorbauer wie erwähnt von unten in die Oberliga vorstießen, brachte die BSG der Abstieg aus der Regionalliga in die hiesige Klasse.
Die Tränen über diesen Abstieg sind längst getrocknet. Aufstiege, Abstiege – das macht die BSG doch schon immer aus. Und so ist die Realität nun eben wieder Liga 5 und nicht mehr Liga 4. Was wäre Chemie, wenn man dem nicht etwas Positives abgewinnen würde? So entgehen unsere Chemiker nämlich immerhin dem „Wettrüsten“ in der Regionalliga, wo es in dieser Saison zwar einen festen Aufstiegsplatz gibt – aber ob dies den Finanzen all der Teams, die dann eben nicht auf diesem Platz landen, zuträglich ist, darf bezweifelt werden. Genug von Liga 4, schauen wir auf uns:
Unsere Chemie hat sich in der Sommerpause mit sieben Spielern verstärkt. In der Abwehr kam Sebastian Berg von Lipsia Eutritzsch, im Mittelfeld sind Kai Druschky, Niklas Opolka, Andy Wendschuch und Ryutare Omote neu und im Sturm wirbeln ab sofort auch Max Keßler und Eric Berger. Die Vorbereitung lief gut bis sehr gut. Bis auf die Spiele gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (5. Liga, 1:2) und die VSG Altglienicke (4. Liga, 0:2) ging Chemie stets mit Unentschieden oder Sieg vom Platz. Darunter auch achtbare Ergebnisse wie ein 1:1 gegen den Bischofswerdaer FV (4. Liga) oder ein 3:3 gegen den SV Babelsberg 03 (ebenfalls 4. Liga). Im letzten Testspiel unter der Woche siegte Chemie mit einem deutlichen 14:0 gegen den FSV Grün-Weiß Großbothen. Da kann man also schon sagen, dass unsere BSG für die Saison gerüstet ist.
Bei den Gastgebern sind sechs Neue im Kader zu finden. Aus Chemie-Sicht am Interessantesten ist sicherlich Verteidiger Fabian Schößler, der vom VfB IMO Merseburg gekommen ist, spielte er doch in der Jugend und von 2010 bis 2011 bei uns in Leutzsch. Daneben hat Zorbau mit Marcel Kießling, Andy Haupt und Andreas Löser gleich drei Spieler von SCHOTT Jena geangelt. Simon Kügler vom 1. FC Weißenfels und Niklas Hartmann von der U19 des Halleschen FC vervollständigen die Neuzugänge. Mit einem Durchschnittsalter von 25,8 Jahren kann man nicht behaupten, dass die Zorbauer in der neuen Liga auf die Jugend, sondern eher auf die Erfahrung setzen.
In der Vorbereitung sind die Zorbauer nicht ganz so gut in Tritt gekommen wie Chemie. Mit Eisenberg, Thalheim und Pirna-Copitz wurde hauptsächlich gegen die 6. Liga getestet. Von diesen drei Spielen gewann Zorbau zwei Stück nur knapp (1:0 gegen Eisenberg, 2:1 gegen Thalheim) und verlor eines (1:2 gegen Pirna-Copitz). Außerdem gab es ein Spiel gegen Meuselwitz (4. Liga), wo die Zorbauer 1:3 unterlagen. Aber die Zorbauer wären nicht die Ersten bei denen gilt „Schlechte Vorbereitung – gute Saison.“ Kein Grund also für Chemie, den Aufsteiger zu unterschätzen.
Wenn dann am Sonnabend auf dem Sportplatz Zorbau angepfiffen wird, steht als 23. Mann Schiedsrichter Johannes Drößler auf dem Feld. Er ist 22 Jahre alt und pfeift für Wacker Gotha. Seit letzter Saison pfeift er in der Oberliga, dementsprechend ist dies sein erstes Spiel an der Pfeife mit Chemie-Beteiligung.
Wir wünschen allen am Sonnabend Beteiligten ein spannendes und sportlich faires Spiel – möge der Bessere gewinnen! Auf geht‘s, Chemie!