
Foto: Christian Donner
Die Chemiker haben das erste der beiden Ortsderbys verloren. In der 3. Runde des Sachsenpokals unterlagen die Fünfeckträger trotz couragiertem Auftritt dem Lokalrivalen. Somit sahen die 8901 Zuschauer im Bruno-Plache-Stadion ein 3:0 (0:0) zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und der BSG Chemie Leipzig.
Eine Woche nach dem überzeugenden 3:0-Heimerfolg gegen die VSG Altglienicke reisten die Chemiker mit gehörig Selbstvertrauen zum Leipziger Derby nach Probstheida. Die Gastgeber gehören trotz verlorener Relegation in der letzten Saison erneut zu den Top-Teams der Regionalliga und gingen somit auch als Favorit in die Partie. Um diesem ein Bein zu stellen, änderte Adrian Alipour seine Elf auf einer Position: Tim Bunge ersetzte Stanley Ratifo, der auf Länderspielreise war.
Chemie mit guter Defensivarbeit und der Top-Chance
Die Gastgeber hatten erwartbar mehr Ballbesitz und die erste Möglichkeit: Jonas Arcalean setzte einen Lupfer neben das Tor (11.). Auf der Gegenseite wären die Leutzscher fast in Führung gegangen. Nils Lihsek eroberte den Ball im Mittelfeld und startete darauffolgend ein Solo, das nur Andreas Naumann im FCL-Tor stoppen konnte (22.).
Anschließend stellten die Grün-Weißen im Defensivbund die Räume gut zu und ließen Blau-Gelb nur selten in die gefährlichen Zonen. Wenn die Hausherren offensiv in Erscheinung traten, dann durch Standards. Erst parierte Florian Horenburg gegen Min-gi Kang (26.), dann gegen einen Kopfball von Alexander Siebeck (27.). Auch ein Abschluss von Jan Stein wurde geblockt (34.). Somit ging es torlos in die Kabinen.
Blitztor zum Start des zweiten Durchgangs
Die Gastgeber erwischten einen Top-Start in die zweite Hälfte: Chemie verlor im Mittelfeld den Ball und Lok konterte. Am Ende ließ Arcalean Philipp Wendt stehen und traf zum 1:0 (47.). Die Hausherren hätten fast direkt erhöht: Erst parierte Horenburg einen Distanzschuss von Farid Abderrahmane und anschließend aus Nahdistanz gegen Djamal Ziane (48.).
Die Chemiker zeigten eine gute Reaktion und wären durch Julius Hoffmann fast zum Ausgleich gekommen, aber sein Kopfball ging über das Tor (55.). Jedoch erhöhten die Gastgeber fortan die Schlagzahl und kamen immer häufiger zu Torchancen. Erst parierte Horenburg wieder glänzend gegen einen abgefälschten Kopfball von Ziane (66.), dann klärte der eingewechselte Julian Weigel einen Schuss von Arcalean (68.).
Wenige Minuten später lag der Ball aber wieder im chemischen Netz: Arcalean schoss aus der Drehung den zweiten Treffer für den FCL (74.). Chemie wäre durch eine Ecke fast zum Anschluss gekommen, aber den Schuss vom eingewechselten Rudolf Sanin parierte Naumann (82.). Auch Lasse Timpelan – ebenfalls eingewechselt – fehlte es bei seinem Schuss aus der Drehung an der Präzision (83.). In der Nachspielzeit erhöhte Lok durch Dorian Cevis zum 3:0 (90.+3). Danach war Schluss.
Die Chemiker hielten lange Zeit das Spiel offen, standen dennoch aber am Ende mit leeren Händen da. Die Chance zur Revanche gibt es bereits kommenden Sonntag, den 19.10.2025. Dann ist die BSG wieder beim 1. FC Lok gefordert. Anpfiff ist diesmal um 14 Uhr.
1. FC Lokomotive Leipzig – BSG Chemie Leipzig 3:0 (0:0)
1. FC Lokomotive Leipzig: Andreas Naumann – Tobias Dombrowa, Jan-Philipp Stein, Lukas Wilton, David Grözinger – Farid Abderrahmane, Christoph Maier (90+2. Arne Rühlemann) – Min-gi Kang (86. Linus Zimmer), Alexander Siebeck (51. Dorian Cevis), Jonas Arcalean (82. Eren Öztürk) – Djamal Ziane (MK, 75. Stefan Maderer); Trainer: Jochen Seitz
BSG Chemie Leipzig: Florian Horenburg – Rajk Lisinski, Marc Enke, Philipp Wendt (82. Rudolf Sanin), Nils Lihsek – Fynn Seidel, Valon Aliji (83. Lukas Griebsch), Tim Kießling (64. Julian Weigel), Janik Mäder (MK) – Julius Hoffmann, Tim Bunge (83. Lasse Timpelan); Trainer: Adrian Alipour
Tore: 1:0 Jonas Arcalean (47.), 2:0 Jonas Arcalean (74.), 3:0 Dorian Cevis (90+2.)
Gelbe Karten: Tobias Dombrowa / Marc Enke, Valon Aliji, Philipp Wendt, Tim Bunge, Julius Hoffmann, Rajk Lisinski
Schiedsrichter: Luis Riedel (Chemnitz), Christian Schlömann, Dirk Meißner, Ronny Walter
Zuschauer: 8901 im Bruno-Plache-Stadion (davon ca. 1200 Chemie-Fans)