
Foto: Christian Donner
Unsere BSG zeigte eine starke Reaktion beim BFC Dynamo, belohnte sich aber leider nicht dafür. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit waren die Fünfeckträger vor allem im zweiten Durchgang sehr präsent, konnten dies aber nicht auf die Anzeigetafel bringen. Am Ende sahen die 2.871 Zuschauer:innen im Sportforum Hohenschönhausen ein 2:0 (1:0) zwischen dem BFC Dynamo und der BSG Chemie Leipzig.
Nachdem der Start ins Jahr 2025 im Heimspiel gegen den FSV Luckenwalde missglückt war, waren die Chemiker schon fast gezwungen, eine bessere Leistung zu zeigen. Mit dem BFC Dynamo wartete jedoch ein echtes Schwergewicht der Regionalliga Nordost auf die Leutzscher. Auch wenn man mit Platz sieben derzeit hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt, ist der Kader der Hohenschönhäuser mit jeder Menge Profierfahrung gespickt. Eine echte Aufgabe also für die Mannschaft von Interimstrainer David Bergner, der seine Elf auf zwei Positionen änderte: Winterneuzugang Valon Aliji gab für den angeschlagenen Janik Mäder direkt sein Startelfdebüt. Des Weiteren ersetzte Tim Bunge Timo Mauer. Dennis Mast führte die Elf als Kapitän aufs Spielfeld.
Die Hausherren begann erwartbar druckvoll und erarbeiteten sich schon früh in der Partie einige Möglichkeiten. Erst ging ein Abschluss von Rufat Dadashov nach Flanke auf den zweiten Pfosten neben das Tor (4.), dann zielte Joey Breitfeld zentral aus der Distanz daneben (14.). Letzterer hatte wenige Minuten später die Top-Chance zur Führung, als er aus fünf Metern nach einem versprungenen Ball von Dadashov frei zum Abschluss kam, aber er zimmerte den Ball über den Querbalken (17.). Kurz danach lag der Ball dennoch im Netz der BSG: Dennis Mast spielte einen folgenschweren Rückpass unter Bedrängnis. Kevin Lankford erlief diesen und blieb allein vor Bellot eiskalt – 1:0 BFC (18.).
Die Chemiker aber zeigten im Gegensatz zum letzten Heimspiel eine gute Reaktion auf den frühen Rückschlag und erspielten sich fortan selbst einige Gelegenheiten. So wurde Julian Weigels Abschluss nach einem Brügge-Freistoß aus dem Halbfeld pariert (25.). Danach verzog Valon Aliji nur knapp mit einem Distanzschuss (32.). Auf der Gegenseite hatte Torschütze Lankford eine riesige Möglichkeit für den zweiten Treffer, schoss aber aus wenigen Metern direkt in die Arme von Bellot (35.). Die letzte Chance des ersten Durchgangs hatte Stanley Ratifo für die BSG, aber er konnte seinen Kopfball nicht gut genug platzieren, sodass der Abschluss neben das Tor ging (40.). Somit ging es mit dem Rückstand in die Pause.
Der zweite Durchgang dauerte lange, bis für Gefahr in den Strafräumen der beiden Teams gesorgt wurde. Der BFC stand nun tiefer in der eigenen Hälfte, während die Leutzscher versuchten, sich Tormöglichkeiten zu erarbeiten und dabei immer mehr Druck aufbauten. Dennoch gehörte die erste gute Chance in Halbzeit zwei den Gastgebern, als wieder Joey Breitfeld aus zentraler Position frei zum Abschluss kam, jedoch auch wieder deutlich über den Kasten schoss (59.). Auf der Gegenseite dauerte es bis in die Schlussminuten, bis die Fünfeckträger zu klaren Möglichkeiten kamen.
Erst hatte Tim Bunge die große Chance zum Ausgleich, als er einen langen Ball von Dennis Mast erlief und das Spielgerät am herausstürmenden Keeper des BFCs vorbeilegte. Seinen Abschluss konnte ein Berliner Verteidiger im letzten Moment entscheidend ans Außennetz klären (76.). Kurz darauf hatte wieder Aliji die Möglichkeit, als er nach einer Kirstein-Ablage den Ball per Hackentrick ins Tor befördern wollte, jedoch parierte Bätge den Ball aus der Nahdistanz (80.).
In der Schlussphase wurde es nochmal hektisch. Erst sorgte der eingewechselte Wießmeier per Dropkick fast für die Entscheidung (85.), dann gab es einen großen Aufreger, als Schiedsrichter Rose einen Vorteil der Leutzscher abpfiff, obwohl der ebenfalls eingewechselte Terry Asare frei durch war (87.). Zudem gab U19-Spieler Yehor Chyher sein Regionalliga-Debüt. Leider konnte auch er nicht die Niederlage verhindern, denn in der Nachspielzeit sorgte Wießmeier dann tatsächlich für die Entscheidung, als er einen Abpraller über die Linie grätschte (90+5.). Danach war Schluss.
Die Chemiker zeigten einen couragierten Auftritt beim BFC Dynamo und hätten sich sicherlich einen Punkt verdient, konnten sich am Ende jedoch leider nicht belohnen. Dennoch dürfte diese Leistung Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben geben. Vor allem im kämpferischen, sowie spielerischen Bereich konnte man Fortschritte sehen. Das nächste Spiel der BSG ist kommenden Sonntag. Dann empfängt Chemie den Konkurrenten Hertha Zehlendorf. Anpfiff ist um 13 Uhr.
BFC Dynamo: Leon Bätge – Amiro Amadou, Karim El Abed, John Liebelt (67. Ben Meyer) – Chris Reher (MK), McMoordy Hüther, Ivan Knezevic, Joey Breitfeld (74. Julian Wießmeier), David Grözinger – Kevin Lankford (67. Bennedikt Wüstenhagen), Rufat Dadashov (84. Jules Hasenberg); Trainer: Dennis Kutrieb
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Rajk Lisinski, Julian Weigel, Fabian Rüth, Florian Brügmann – Elias Oke (60. Timo Mauer), Valon Aliji, Dennis Mast (MK), Tim Bunge (84. Terry Asare) – Stanley Ratifo, Florian Kirstein (89. Yehor Chyher); Trainer: David Bergner
Tore: 1:0 Kevin Lankford (18.), 2:0 Julian Wießmeier (90+5.)
Gelbe Karten: McMoordy Hüther, David Grözinger, Julian Wießmeier, Amiro Amadou, Leon Bätge / Valon Aliji, Fabian Rüth, Dennis Mast (gesperrt gegen Zehlendorf), Florian Brügmann, David Bergner
Schiedsrichter: Niclas Rose (Schwerin), Sirko Müke, Ole Donner
Zuschauer: 2871 im Sportforum Hohenschönhausen (davon ca. 500 Chemie-Fans)