
Foto: Christian Donner
Nach zuletzt drei Pleiten in Folge konnte unsere BSG im Nachholspiel gegen die Zweitvertretung von Hertha BSC die Wende schaffen. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang belohnten sich unsere Chemiker mit drei Toren und Punkten. Somit sahen die 4.166 Zuschauer:innen im Alfred-Kunze-Sportpark ein 3:0 (0:0) in der Partie zwischen der BSG Chemie Leipzig und Hertha BSC II.
Nach zweifacher Absage konnte die Partie gegen die Hertha-„Bubies“ vom 18.Spieltag (!) endlich nachgeholt werden. Die Mannschaft von Trainer Stephan Schmidt ist ähnlich wie unsere Leutzscher nach gutem Saisonstart ins Tabellenmittelfeld abgerutscht. Zuletzt gab es einen wichtigen Befreiungsschlag in Potsdam (2:1 bei Babelsberg) nach zuvor nur einem Punkt aus sieben Spielen. An diesen Last-Minute-Erfolg (Siegtreffer in der 95.Minute) wollten die jungen Spreekicker anknüpfen. Das wollte unsere BSG verhindern und den Bock umstoßen. Nach zuletzt drei Spielen ohne Punkte war man – aufgrund des dadurch verringerten Abstands zum Tabellenkeller – zum Sieg fast verdammt. Damit dies gelingen sollte, änderte BSG-Trainer Miroslav Jagatic seine Elf auf zwei Positionen: Florian Brügmann ersetzte den gesperrten Dennis Mast; Maximilian Jagatic gab sein Startelfdebüt und kam für Timo Mauer in die Elf.
Die Anfangsminuten gehörten unseren Leutzschern. Bereits nach drei Zeigerumdrehungen zischte ein Distanzschuss von Florian Kirstein aus der Drehung über den Querbalken (3.). Danach hatte erst wieder unsere Nummer 20, dann Maximilian Jagatic die Chance zur frühen Führung, aber beide Male parierte Robert Kwasigroch im BSC-Tor (10.). Danach aber übernahmen die Gäste die Partie. Unsere BSG zog sich tief in den eigenen Sechzehner zurück und war immer irgendwie einen Schritt zu spät. Die Herthaner ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen, ohne aber zwingend genug zu werden. So kamen unsere Leutzscher kurz vor der Pause zu zwei guten Möglichkeiten: Erst ging ein Distanzschuss von Denis Jäpel, der gegen Zwickau seinen 100. Einsatz in Grün-Weiß feierte, knapp am rechten Pfosten vorbei (37.), dann hatte Kirstein die bisher beste Chance zur Führung, als ein Hilßner-Schuss genau vor seine Füße geblockt wurde, aber nach einer geschickten Körpertäuschung schoss er aus fünf Metern über das Tor (41.). So ging es torlos in die Kabinen.
Nach der eher verhaltenen ersten Halbzeit reagierte Miroslav Jagatic und brachte Elias Oke für Marcel Hilßner. Bereits wenige Minuten später lag dann der Ball im Hertha-Tor: Eine Ecke von Brügmann köpfte Harant im hohen Bogen ins lange Eck (47.). Auch nach der Führung blieb unsere BSG weiter präsent. Lucas Surek fehlte bei seiner Direktabnahme die Genauigkeit, sodass der Ball hinter das Tor ging. (54.) Auch der Schuss von Manuel Wajer fand nicht den Weg ins gegnerische Tor; Kwasigroch parierte stark (59.). So blieb die Partie weiter offen, jedoch fehlte es den Gästen von der Spree an der Zielstrebigkeit im Angriff. Ein Distanzschuss von Nader El-Jindaoui blieb da noch das gefährlichste, aber Bellot hielt ohne größere Probleme (64.). In der Schlussphase hätte Florian Kirstein die Partie zweimal (vor-)entscheiden können, aber unserem Angreifer fehlte es heute an Zielwasser. Erst parierte Kwasigroch abermals glänzend einen Kopfball von unserer Nummer 20 (69.), dann brach der pfeilschnelle Stürmer durch, umkurvte Kwasigroch, aber ein Herthaner Verteidiger grätschte seinen Schuss noch vor der Linie ins Toraus (83.). Aus der dadurch resultierenden Ecke fiel dann endlich der zweite Treffer: Über Umwege landete der Ball bei Lucas Surek, der aus halblinker Position den Ball wunderschön ins lange Eck schlenzte – die Entscheidung (85.)! Danach brannten einem Herthaner die Sicherungen durch, als Mesut Kesik nach einem Pass gegen Elias Oke nachtrat. Nach Absprache mit seinem Linienrichter entschied Schiedsrichter Daniel Bartnitzki auf Rot. Den Schlusspunkt setzte Neuzugang Irfan Brando, nachdem Timo Mauer durchbrach und uneigennützig den Ball vor Kwasigroch querlegte, sodass Brando nur noch ins verwaiste Tor einschieben musste und seinen ersten Treffer für Chemie feiern konnte (90+1.). Danach war Schluss.
Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang konnte unsere BSG den ersten Heimsieg im neuen Jahr feiern. An die tolle Leistung aus der zweiten Halbzeit gilt es jetzt anzuknüpfen. Bereits kommenden Mittwoch wartet der nächste (und letzte) Nachholer. Dann empfängt unsere BSG den FC Energie Cottbus, der noch um den Aufstieg in Liga drei kämpft. Anpfiff ist um 19 Uhr.
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant, Philipp Wendt – Florian Brügmann, Manuel Wajer (66. Cemal Kaymaz), Denis Jäpel, Lucas Surek – Marcel Hilßner (46. Elias Ndukwe Oke), Maximilian Jagatic (66. Timo Mauer), Florian Kirstein (83. Irfan Brando); Trainer: Miroslav Jagatic
Hertha BSC II: Robert Kwasigroch – Tony Rölke, Marlon Morgenstern, Tim Hoffmann, Sebastian Paul Weiland – Maurice Covic (MK, 72. Oliver Rölke), Mesut Kesik, Änis Ben-Hatira – Dominik Schickersinsky (56. Ruwen Werthmüller), Nader El-Jindaoui, Julius Ben Gottschalk; Trainer: Stephan Schmidt
Tore: 1:0 Philipp Harant (47.), 2:0 Lucas Surek (85.), 3:0 Irfan Brando (90.+1)
Rote Karten: – / Mesut Kesik (Nachtreten)
Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki (Erfurt), Matthias Lämmchen, Chris Rauschenberg (Thüringen)
Zuschauer: 4.166 im Alfred-Kunze-Sportpark (davon ca. 50 Gäste)