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Ostern bei der Alten Dame: Die Chemie-Elf zum grün-weißen Donnerstag in Berlin

By 6. April 2023No Comments

Foto: Christian Donner

Die Saison, nach dem jüngsten Leipziger Stadtderby um ein weiteres großes Highlight ärmer, führt das Team von Miroslav Jagatic zu Ostern ein weiteres Mal in die Hauptstadt. Am Gründonnerstag werden die Leutzscher im Stadion am Wurfplatz im Olympiapark von der Zweitvertretung der Berliner Hertha erwartet, die am vergangenen Wochenende mit dem 2:1 nach Rückstand gegen den sonst so heimstarken Favoriten Energie Cottbus dein Ausrufezeichen setzen konnte. Doch, wenn die Würfel an diesem Spieltag richtig fallen, ist für Grün-Weiß mit einem Sieg sogar Tabellenplatz drei möglich: Zum 26. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie am Gründonnerstag, 6. April 2023, um 19 Uhr bei Hertha BSC II im Stadion am Wurfplatz.

Nichts Halbes und nichts Ganzes? Die bisherige Saison unserer Gastgeber

Unter der Leitung von Ante Covic, der sich im Berliner Westend in seinem mittlerweile insgesamt achten Jahr als Coach der U23 befindet, zeigen die Blau-Weißen in dieser Saison ein ähnliches Bild wie in so manchem Jahr davor: Hohe individuelle Qualität, Geistesblitze und ganz viel Talent wechseln sich ab mit fehlender Konstanz in Startelf und Performance und so manchem Auf und Ab. Das schlägt sich im Umkehrschluss, über den gesamten Saisonverlauf, in der Regel in durch und durch durchschnittlichen und nicht allzu viel aussagenden Statistiken und Tabellenplatzierungen nieder. Nach Platz 14 (2020/1) und Platz acht in der Liga dürfte auch die aktuelle Saison auf einem Mittelfeldplatz im so genannten Niemandsland der Liga beendet werden. Zurzeit steht man nach 25 Spielen mit 31 Punkten auf Platz 13, ein Nachholspiel gegen Germania Halberstadt steht noch aus. Bisher konnte man mit neun Siegen nur gut ein Drittel (36 %) der Spiele für sich entscheiden. Hinzu kommen vier Remis und doch deutliche zwölf Niederlagen. 37:46 beträgt die Tordifferenz.

Stetiger Begleiter der Elf von Ante Covic ist natürlich die hohe Fluktuation im Kader. Die Obergrenze von fünf für Spieler über 24 Jahren und auch das Dasein als Zwischenstation für angehende Rückkehrer oder Rekonvaleszenten der Bundesligamannschaft stellen den Trainer einer Zweitvertretung in der Kaderplanung und Kadergestaltung vor etwas andere Aufgaben als seine Kollegen. Maurice Covic, Sohn von Trainer Ante und im offensiven Mittelfeld zuhause, stand als einziger Herthaner in jedem Ligaspiel auf dem Platz. Fünf weitere kommen auf 20 Einsätze oder mehr (bei Chemie: 13 Spieler), Leon Cuk, wohlgemerkt der am häufigsten eingesetzte Torwart, kommt gerade auf elf.

Frühling in Berlin? Hertha im Fußballjahr 2023

Zehn Partien absolvierten die Hertha-Bubis im neuen Jahr und diese erzählen eine zweigeteilte Geschichte: Drei Siege aus den ersten fünf Partien, darunter gleich in 1:0 gegen Jena zum Auftakt nach der Winterpause. Siege ebenso gegen Viktoria (3:2) und TeBe (3:1) und insgesamt solide Leistungen stimmten milde optimistisch nach der Instabilität gegen Ende des vergangenen Jahres: hatte es doch in den letzten acht Partien 2022 gleich fünf Niederlagen gesetzt – unter anderem im Alfred-Kunze-Sportpark. So liest sich nun auch dann, zum Leidwesen aller Herthaner, der Geschichte zweiter Teil ähnlich ernüchternd: Aus den jüngsten fünf Spielen gelangen lediglich vier Zähler (6:9 Tore), die Spiele gegen Greifswald, Erfurt und den BFC gab man dabei verloren.

Lediglich das vergangene Wochenende sticht heraus: Ausgerechnet gegen den favorisierten FC Energie Cottbus, das heimstärkste Team der Staffel mit nur einer Niederlage auf eigenem Rasen, errangen die Herthaner einen Auswärtssieg mit 2:1 (0:1). Dem frühen Rückstand (3. Minute) zum Trotz drehten die Blau-Weißen das Spiel dank Toren von Abdullatif (35.) und Rölke (50.) mit den ersten beiden Schüssen aufs Tor – auch wenn sich Aufstiegsaspirant Cottbus in dieser Partie ganz klar den eigenen Chancenwucher zum Vorwurf machen muss. Die beiden Torschützen zählen aber auch zu den formstärksten Offensivkräften der Hertha: Abdullatif (der gegen Chemie gelbgesperrt fehlen wird) steuerte zwei Tore in den jüngsten fünf Partien bei, Rölke ist mit fünf Toren und einer Vorlage bester Scorer der Berliner im Jahr 2023; an der Spitze des internen Gesamtrankings steht Ensar Aksakal mit sechs Treffern, bester Scorer insgesamt ist Maurice Covic mit vier Toren und sieben Assists.

Der Rest ist Bonus: Die Chemie-Elf im Vorfeld der Partie in Berlin

Das 109. Leipziger Stadtderby ist Geschichte: Mit einem 0:0 trennten sich die Grün-Weißen von den Blau-Gelben vor einem ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark und zumindest dem Erleben im Stadion nach fühlte es sich ein bisschen nach zwei verlorenen Punkten für die Chemie-Elf an. Leider gelang es unserer BSG nicht, aus mehreren teils sehr guten Chancen die Führung mitzunehmen, auch wenn die Leutzscher über weite Phasen klar das Spiel dominierten. Beiden Teams half auch mal das Aluminium, Kapitän Benjamin Bellot hielt für Chemie auch in den wenigen brenzligen Situationen seinen Kasten sauber. Einerseits muss man sich jedoch vorwerfen, in drei Derbys kein eigenes Tor erzielen konnte: Das Aufeinandertreffen im Pokal endete zwar unglücklich im Elfmeterschießen, hätte jedoch gar nicht erst so spät entschieden werden müssen, bei der Niederlage auswärts sah man offensiv quasi kein Land und nun also erneut kein eigener Treffer im Derby. Unterm Strich bleibt aber positiv festzuhalten, dass man dem Rivalen den dritten Sieg verwehren konnte, die 40-Punkte-Marke bereits geknackt ist und der Rest dieser Saison Bonus obendrauf ist. Der Wunsch, das Derby zu gewinnen darf nicht mit einem Anspruch darauf verwechselt werden und dem nicht ganz zufrieden stellenden Ergebnis zum Trotz zeigte das Team von Miroslav Jagatic eine starke Derbyleistung, die nur vorne nicht vergoldet wurde.

In der chemischen Offensive tat sich auch im Match gegen Probstheida wieder der umtriebige Timo Mauer hervor: Unsere Nummer 9 ist nach wie vor bester Scorer der Chemiker im neuen Jahr und kommt auf fünf Torbeteiligungen in den jüngsten fünf Partien. Mit teilweise ganz feiner Technik setzte Timo Mauer seine Teamkollegen mehrmals in Szene und bestätigte so auch im Derby seine tolle Form 2023. Auch unser Rückkehrer von der Südhalbkugel, Florian Kirstein, sammelte mit bombastischem neuem Look gegen Lok weitere Einsatzminuten. Von Sperren in gelb und rot sind Miroslav Jagatic und Team in dieser Partie verschont; Timo Mauer und Philipp Wendt würden im Falle einer Verwarnung jedoch kommende Woche beim Heimspiel gegen Viktoria Berlin (Freitag, 14. April 2023, 19 Uhr) von der Tribüne aus zusehen müssen.

Das Hinspiel in dieser Saison ging mit 4:2 an die Grün-Weißen, vor 3 316 Zuschauern besorgten Florian Kirstein, Manuel Wajer und Doppelpacker Denis Jäpel die Tore für die Leutzscher. Sieben Aufeinandertreffen der Teams in der Regionalliga Nordost stehen bisher in den Büchern, wovon, bei einem Remis, jeweils drei Siege an beide Mannschaften gingen. Allerdings gab die BSG seit September 2019 kein Spiel mehr gegen die Hertha-Bubis verloren, die drei vergangenen Spiele konnte man allesamt für sich entscheiden. Mit im Schnitt drei Toren pro Partie darf man auch für den heutigen Donnerstag wieder auf das Geschehen im Stadion auf dem Wurfplatz gespannt sein.

Zum 27. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am heutigen Gründonnerstag, 6. April 2023, um 19 Uhr bei Hertha BSC II im Stadion auf dem Wurfplatz in Berlin. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (Erfurt), assistieren werden ihm Marko Wartmann und Benjamin Strebinger. Es wird für die Gästefans heute keine Tageskasse geben, allen Auswärtsfahrenden seien daher die Faninfos zum Spiel ans Herz gelegt. Ebenso müssen alle nicht mitreisenden Chemikerinnen und Chemiker heute leider auf unser Fanradio Fünfeck.FM verzichten, in der kommenden Woche sind wir natürlich wieder live beim Spielgeschehen dabei. Das Spielgeschehen könnt ihr aber dennoch über den App-Ticker live verfolgen.

Ha, Ho, He – drei Punkte BSG!

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