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Nach frühem Rückstand: Chemie holt Punkt der Moral in Luckenwalde

By 20. August 2022No Comments
Luckenwalde, 2022-08-19

Foto: Chemie Leipzig / Moritz Heidenblut

Der erste Punkt der neuen Saison ist eingetütet – und der war hart erarbeitet! Gegen den FSV Luckenwalde konnten unsere Chemiker dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit doch noch punkten. Am Ende hieß es in einer kampfbetonten Partie im Werner-Seelenbinder-Stadion in Luckenwalde vor 1.106 Zuschauer:innen 2:2 (2:0).

Angstgegner oder Mutmacher? Das war das ,,Motto“ vor dem Abendspiel beim FSV Luckenwalde. Der Mitabsteiger von 2018 war immer ein schwer zu bohrendes Brett für unsere Leutzscher – vor allem auswärts sahen unsere Jungs nie wirklich gut aus. Das galt es also zu ändern. Zumal die Fläminger einen ähnlich unglücklichen Start in die neue Saison erwischten. Nach dem späten Remis gegen Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt setzte es zuletzt eine 0:3-Niederlage bei Staffelsiegmitfavorit Energie Cottbus. Die Mannschaft von Michael Braune war letzte Saison eine der Überraschungsmannschaften der Liga, war trotz fünf Absteigern nie in der gefährlichen Zone. Vor allem das starke Offensivspiel, sowie das brutale Gegenpressing sind das Markenzeichen der Braune-Elf gewesen. So wartete nicht nur ein direkter Konkurrent auf unsere BSG, sondern auch eine Mannschaft, die die neugeordnete, chemische Abwehr vor die nächste Generalprobe stellte.

Die ersten beiden verliefen eher mäßig. Nach der 2:4-Auftaktpleite in Babelsberg, wirkte unsere Abwehr gegen die VSG Altglienicke zwar stabiler, kassierte jedoch zwei Gegentore und verlor so nach dem Führungstreffer durch Manassé Eshele noch mit 1:2. Es war also an der Zeit, die ersten Punkte der noch jungen Saison zu holen. Dafür änderte BSG-Trainer Miroslav Jagatic seine Elf auf einer Position: Alexander Bury, der nach seiner Verletzung schon gegen die VSG einige Minuten sammeln durfte, rückte für Anton Kanther in die Startformation.

Der Anpfiff verzögerte sich aufgrund des schlechten Verkehrs zwischen Leipzig und Luckenwalde und damit verbunden der Verspätung einiger Chemie-Anhänger um zehn Minuten. Das Spiel nahm aber sofort Fahrt auf. Bereits nach wenigen Minuten musste Benjamin Bellot gegen den rechtzeitig fit gewordenen Daniel Becker retten (3.). Doch auch unsere Grün-Weißen kamen direkt zur ersten Gelegenheit, aber Philipp Wendt schlug nach einer Hereingabe von der rechten Seite nur ein Luftloch (7.). Die Anfangsminuten waren bestimmt durch Chancen auf beiden Seiten im Minutentakt. Die nächste gehörte wieder dem FSV, aber Bellot ließ sich von dem Schuss von der Mittellinie nicht überrumpeln und hielt den Ball fest (8.). Dann waren wieder unsere Chemiker dran, aber Wendt bekam hinter seinen Kopfball nicht genügend Druck (9.). Den ersten Treffer erzielten dann die Brandenburger: Daniel Becker wurde zu viel Platz gewährt, welchen er auch nutzte und aus knapp 18 Metern den Ball ins Dreiangel schweißte – keine Chance für Bellot, 1:0 für die Gastgeber (15.). Unsere Jungs waren sichtlich angeknockt und mussten zehn Minuten später den Ball schon wieder aus dem eigenen Netz holen! Philipp Harant verschätzte sich bei einem langen Ball, Till Plumpe nutzte den Fehler und schob den Ball an Benjamin Bellot vorbei ins Tor (24.). Einige Anhänger hatten bestimmt ein Déjà-Vu. Die letzten beiden Auswärtsauftritte in Luckenwalde fingen ähnlich ungünstig an – die Endstände lauteten jeweils 0:5 bzw. 3:5. Und unsere Jungs waren weiter völlig von der Rolle. Es gab kaum Ruhe im chemischen Spiel und defensiv fanden die Hausherren immer wieder große Lücken. So war Benjamin Bellot nach knapp einer halben Stunde in höchster Not vor einem Luckenwalder Spieler am Ball (30.). Kurz vor der Pause hatten unsere Leutzscher dann mächtig Glück, als der FSV den Ball nach einer Hereingabe von links über das leere Tor schossen (38.). So konnten sich unsere Chemiker glücklich schätzen, dass es mit ,,nur“ 0:2 aus grün-weißer Sicht in die Kabinen ging.

Und auch der Start vom zweiten Durchgang gehörte der Mannschaft von Michael Braune. Wieder war es Philipp Harant, dem erneut ein Fehler unterlief, doch im Gegensatz zur ersten Halbzeit konnte er seinen Fehler mit einem tollen Block verhindern (52.). Der Startschuss einer chemischen Druckphase. Diese begann mit einer Flanke von Lucas Surek, die Manassé Eshele verwertete – nur noch 1:2 (56.)! Der Gegentreffer verwirrte die Luckenwalder Mannschaft sichtlich, die nun nervös wurde – und den Ausgleich kassierte! Bei einem Durcheinander im Brandenburger Strafraum behielt Janik Mäder den Überblick, nahm sich den Ball und schoss den Ball entgegen der Laufrichtung des Keepers ins lange Eck (63.). Unsere Leutzscher wollten nun mehr und auch der strömende Regen störte niemanden mehr im Auswärtsblock. Fast gelang sogar das 3:2! Der eben eingewechselte Florian Kirstein, der nach Verletzungspause wieder ins Team rückte (Willkommen zurück, ,,Kirsche“!), setzte einen Abpraller nur knapp am rechten Pfosten vorbei (65.). Unsere Chemiker hatten das Spiel nun im Griff, kassierten dann jedoch einen Platzverweis. Alexander Bury sah nach wiederholten Foulspiel Gelb-Rot (72.). Nun waren es wieder die Hausherren, die mächtig Druck machten. Zweimal wurde es auch richtig gefährlich, wieder über ihren Spielmacher Daniel Becker, jedoch gingen seine beiden Abschlüsse am Kasten vorbei (73., 75.). In den Schlussminuten wurde dann eher weniger Fußball gespielt, mehr wurde es eine Kartenflut. Vier Gelbe Karten gab es ab der 80.Minute. Den negativen Schlusspunkt der Partie setzte FSV-Kapitän Christian Flath, der Lucas Surek in der Nachspielzeit ohne Chance auf den Ball von hinten umgrätschte und dafür den roten Karton sah. Danach war Schluss.

Unsere Chemiker können also weiterhin nicht in Luckenwalde gewinnen, jedoch kann man sagen, dass das Spiel ein Mutmacher für die kommenden Partien war. Nach der eher durchwachsenen, ersten Halbzeit war der zweite Durchgang vielversprechend. Ein Punkt der Moral eben. Die nächste Chance auf den ersten, dreifachen Punktgewinn der Saison gibt es nächste Woche Sonntag. Dann treffen unsere Leutzscher auf den nächsten direkten Konkurrenten – den SV Lichtenberg 47.

FSV Luckenwalde: Nikolas Tix – Leon Hellwig, Ian Kroh, Tobias Francisco, Nils Gottschick (70. Pascal Borowski) – Lucas Vierling, Daniel Becker, Christian Flath(MK), Philip Einsiedel (88. Lucas Dahlke) – Till Plumpe, Phil Butendeich; Trainer: Michael Braune

BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot(MK) – Florian Brügmann, Paul Horschig, Philipp Harant, Philipp Wendt – Alexander Bury – Janik Mäder (88. Timo Mauer), Dennis Mast, Lucas Surek – Denis Jäpel (64. Florian Kirstein), Manassé Eshele (77. Anton Kanther); Trainer: Miroslav Jagatic

Tore: 1:0 Daniel Becker (15.), 2:0 Till Plumpe (24.), 2:1 Manassé Eshele (56.), 2:2 Janik Mäder (63.)

Gelbe Karten: Lucas Vierling, Philip Einsiedel, Leon Hellwig / Paul Horschig, Philipp Wendt, Florian Brügmann, Anton Kanther

Gelb-Rote Karte: – / Alexander Bury (wiederholtes Foulspiel)

Rote Karte: Christian Flath (grobes Foulspiel) / –

Schiedsrichter: Christian Allwardt (Kritzmow), Hannes Ventzke, Michael Bernowitz

Zuschauer: 1.106 im Werner-Seelenbinder-Stadion (davon 434 Gäste)

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