
Liebe Chemikerinnen und Chemiker, Sponsoren, Freunde und Unterstützer,
zunächst bitten wir um Nachsicht, dass bereits einige Zeit seit dem Bekanntwerden der Entscheidung des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), uns keine Sondergenehmigung für ein weiteres Jahr ohne Flutlicht zu erteilen, verstrichen ist.
Für uns galt es nach der Hiobsbotschaft vor allem, in den Gremien eine gemeinsame und vor allem eine erfolgversprechende, punktgenaue Lösungsvariante erarbeiten.
Zur Sache:
Wie ihr alle sind wir entsetzt und maßlos enttäuscht, dass wir trotz aller vorgezogenen Maßnahmen im Genehmigungsverfahren für das Flutlicht, trotz aller Belege und Zuarbeiten, trotz Vorlage von Bauzeitenplan und Kontoauszug über die Spendeneinnahmen aus der Fankampagne „Flutlicht für Leutzsch“, trotz persönlicher Unterstützung durch den zuständigen Leipziger Bürgermeister Heiko Rosenthal und Bundestagsabgeordneter, trotz öffentlicher Zusagen des NOFV-Präsidenten für eine Kompromissfindung und trotz eines enormen Engagements vieler Mitstreiter im und um den Verein, kein Kompromiss zugelassen, geschweige denn eine Sondergenehmigung erteilt wurde.
Wir möchten allen Chemikern ganz deutlich versichern, Chemie wird in der Regionalliga antreten! Wir werden die uns aufgezwungene Variante mit dem mobilen Flutlicht umsetzen, die vertraglichen und technischen Vorbereitungen hatten wir stets für den Crash-Fall mitlaufen lassen.
Wir werden auch diese zusätzliche, finanzielle Bürde wieder gemeinsam stemmen! Wir werden hier alle für diesen Zustand Mitverantwortlichen mit ins Boot nehmen, um die Last für die BSG erträglicher zu machen.
Wir werden ab heute aber auch unsere Stimme erheben und uns nicht stillschweigend diesen und ggf. folgenden Restriktionen oder gar Repressionen ergeben. Wir werden laut und öffentlich gegen jede Falschmeldung wie die von Sportfreund Herrn Uwe Dietrich, Vorsitzender des NOFV-Spielausschusses („investieren lieber in Beine als in Steine“, MDR Sport-Website, 26.06.2021) vorgehen. Sehr bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal bei den Vereinen Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, 1860 München und vor allem Eintracht Frankfurt, die uns hierbei mit vielfach beachteten „Flutlicht für Leutzsch“-Freundschaftsspielen unterstützt haben. Wie wir stets – auch gegenüber dem NOFV – betont haben, wurde die „Flutlichtkasse“ zu keinem Zeitpunkt angerührt, um etwa den Kader der Regionalligamannschaft qualitativ zu stärken.
Wir prüfen zudem juristisch, ob und wie dieses Urteil angefochten werden kann.
Es ist aus unserer Sicht und aus Sicht aller Beteiligten auf städtischer Seite ein absolutes Unding, dass in diesen pandemiebedingten Krisenzeiten keinerlei Verständnis für die Belange der Vereine und deren grenzwertigen Kampf ums finanzielle Überleben gezeigt wird, sondern statt dessen auf einem ominösen Gleichbehandlungsgrundsatz beharrt wird, ja sogar der Entzug der Lizenz für Chemie verlangt wurde.
In allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und sogar politischen Bereichen wurden Sonderregeln für die Zeit der Pandemie gefunden. Ziel: Das Überleben möglichst Aller. Die vorübergehende Mietnutzung einer mobilen Flutlichtanlage stellt einen finanziellen Mehraufwand dar, der bereits im Sommer/Herbst 2022 (bis dahin soll die Errichtung der festen Anlage abgeschlossen sein) nur noch als „zum Fenster herausgeschmissenes Geld“ zu betrachten sein wird. Zu dieser Maßnahme gezwungen zu sein, erscheint uns in Pandemiezeiten, in denen wir als Arbeitgeber unseren Angestellten verpflichtet sind und sämtliche Ausgaben im Sinne einer seriösen Haushaltsführung noch mehr auf den Prüfstand stellen müssen, höchst fragwürdig. Solcherlei Argumente wurden nicht zugelassen, diesbezügliche Nachfragen konnte oder wollte man nicht beantworten. Die Pandemie gibt es für diesen Verband scheinbar nicht.
Wir werden parallel dazu an unserem „eigentlichen“ Flutlichtprojekt (feste Flutlichtanlage) konzentriert und unter Nutzung aller getätigten Zusagen der Stadt Leipzig als Eigentümerin weiterarbeiten, um den dem NOFV vorgelegten Zeitplan „Fertigstellung Flutlicht bis zur Saison 2022/23“ einzuhalten.
Liebe Chemikerinnen, liebe Chemiker, lasst uns diese zusätzliche Aufgabe gemeinsam angehen, lasst uns solidarisch, aber auch laut sein, lasst uns zusätzliche Ideen für Lösungen und viele neue Freunde finden! Lasst uns wehrhaft sein!
Wir kriegen das hin! Wer, wenn nicht wir?
Natürlich erhaltet ihr in den nächsten Tagen alle aktuellen Informationen, was wir in dieser Sache unternommen haben oder unternehmen werden.
In diesem Sinne:
Auf geht’s Chemie, kämpfen und siegen!
BSG Chemie Leipzig e.V.
Dirk Skoruppa – Sprecher des Vorstands