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Feiertag in Leutzsch? Chemie empfängt Altglienicke

By 2. Oktober 2025No Comments

Foto: Höllenreiter

Nach dem späten Nackenschlag im Luckenwalder Werner-Seelenbinder-Stadion gab es für die grün-weiße Familie nichts zu feiern – also auf ein Neues! Trainer Adrian Alipour machte klar: Der Frust ist bei der BSG der Motivation und der festen Bestimmtheit gewichen, es beim kommenden Heimspiel besser zu machen. Gegen die formstarke Volkssportgemeinschaft sollen am Tag der Deutschen Einheit die nächsten Punkte aufs chemische Konto wandern.

Unsere kommenden Gegner präsentieren sich mit sieben Siegen und lediglich sieben Gegentoren aus zehn Spielen wieder einmal als ein nicht zu unterschätzendes Team der Regionalliga Nordost. Speziell die individuellen Qualitäten in Ballbesitz und bei schnellen Vorstößen stechen bei den Ostberlinern heraus. Aber gerade die in jüngster Vergangenheit stabilisierte chemische Defensive soll, gemeinsam mit dem gewissen, wohl dosierten Mut zum Risiko, gegen Blau-Weiß zum Erfolgsrezept werden. Feiertag, Heimspiel Chemie, spätsommerliches Wetter, langes Wochenende — was will man mehr? Zum 11. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Freitag, 3. Oktober 2025, um 14 Uhr die VSG Altglienicke im Alfred-Kunze-Sportpark.

Alles neu, alles beim Alten? Die neue Saison bei der VSG

Die vergangene Saison 2024/25 war keine, mit der man in Altglienicke zufrieden sein konnte. Im März 2025 endete die Anstellung von Cheftrainer Semih Keskin, welcher im Sommer 2024 von Viktoria Berlin zur VSG gelotst wurde, aber nie die gewünschte Konstanz erreichte. So gelang es ihm von Oktober bis März nicht mehr, zwei Spiele hintereinander siegreich zu gestalten. Keskins Punkteausbeute von 1,29 Punkten pro Spiel blieb weit hinter den Erwartungen und den eigenen Performances zurück – lag doch der Fünfjahresdurchschnitt der VSG bei 1,9 Zählern. Dan Twardzik betreute die Mannschaft bis Saisonende und fand besser zurück in die Spur, erzielte am Saisonende jedoch mit Platz 9 dennoch die niedrigste Tabellenplatzierung seit 2017/18.

Heute heißt der Mann an der Atlglienicker Seitenlinie Ersan Parlatan, die Fahrwasser sind deutlich ruhigere und die VSG steht mit 22 Zählern aus zehn Spielen auf dem vierten Tabellenplatz unmittelbar hinter dem Spitzentrio aus Jena, Probstheida und Erfurt. Seine beiden Niederlagen erlitt man gegen zwei dieser Mannschaften (0:1 im Bruno-Plache-Stadion, 1:3 gegen Erfurt), besiegte Jena mit 2:1 und trennte sich lediglich ein einziges Mal Remis. Am vergangenen Wochenende empfing man den BFC Dynamo in Fürstenwalde und trennte sich von den Weinrot-Weißen in einem hart umkämpften Duell zweier ambitionierter Teams 0:0. Altglienicke hatte gegen den defensiv stabilen BFC zwar mehr Ballbesitz, konnte aber keine Durchschlagskraft erzeugen.

Vor dem BFC-Spiel konnte Parlatans Team jedoch viermal in Serie gewinnen und auch in teilweise engen Spielen ihre Führung über die Zeit bringen. Mit dem Ball, aber dies ist nun nichts Neues, hat der Kader der VSG Altglienicke auch in diesem Jahr wieder ein im oberen Regal der Regionalliga angesiedeltes Grundniveau. In der Offensive kann man sich in der neuen Saison mit dem Ex-Hallenser Jonas Nietfeld, der mit seinen neun Treffern mehr als die Hälfte aller VSG-Tore erzielte (und zwei weitere vorbereitete), auf einen echten Goalgetter der Liga verlassen. Nichtsdestotrotz kann genau dies auch der Schlüssel sein, um der VSG den Zahn zu ziehen, denn besonders, wenn die Räume eng gemacht wurden, zeigte Altglienicke gelegentliche Schwächen im letzten Drittel, beim letzten Pass oder in der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Gleichzeitig zeigt ein Blick in die Statistik: Wenn Jonas Nietfeld nicht trifft, gewinnt die VSG auch nicht.

„Wenn wir auf Unentschieden spielen, werden wir verlieren“: wie Chemie die VSG knacken will

Am vergangenen Wochenende zeigte sich der Fußball für die BSG Chemie erneut von seiner schmerzhaftesten Seite: Gegen die formstarken Luckenwalder, auswärts im Werner-Seelenbinder-Stadion, eine schmucklose, aber solide Leistung, die mit einem fairen 0:0 ein gerechtes Ende gefunden hätte — hätte. Über weite Strecken der Partie zeigte sich die Elf von Trainer Adrian Alipour diszipliniert, gut organisiert und keineswegs ohne Chancen nach vorne, während die Gastgeber über längere Phasen blass blieben. Doch in der Nachspielzeit führte ein unnötiges Foul zu einer Verkettung von Standardsituationen, die die BSG nicht zur Genüge verteidigen konnte und an deren Ende eine Flanke auf den zweiten Pfosten stehen sollte, die Lucas Will zur späten Niederlage der BSG Chemie einköpfte.

Keine Punkte also in Luckenwalde, was an der Ausgangssituation der BSG vor dem Altglienicke-Spiel jedoch nicht viel verändert. „Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass wir es schaffen, zu gewinnen und es muss auch jeder merken, dass wir das Spiel gewinnen wollen,“ so Adrian Alipour im Pressegespräch zum Spiel, „und das geht nur, wenn man mutig ist, wenn man nicht zu zaghaft ist.“ Ein (frühes) Führungstor könnte für die Chemiker der Jackpot sein, wie eine proaktive statt eine reaktive Spielgestaltung ganz generell. Angesichts der Tabellensituation ist der Auftrag aber ohnehin klar: Punkte sammeln, Punkte sammeln, Punkte sammeln.

Im Spiel gegen die VSG heißt das: Geduldig und diszipliniert verteidigen, um das Ballbesitzspiel der Altglienicker zu stören und zu frustrieren sowie die VSG vom eigenen Sechzehner fernzuhalten. Dabei Stringenz, Kaltschnäuzigkeit und Coolness zeigen in den Gegenstößen über beispielsweise Janik Mäder oder Stanley Ratifo. Zu guter Letzt wird es wichtig sein, bei offensiven wie defensiven Standards hellwach zu sein, von der ersten bis zur letzten Minute — damit der Feiertag auch wirklich Feiertag wird.

Forza BSG!

Zum 11. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Freitag, 3. Oktober 2025, um 14 Uhr die VSG Altglienicke im Alfred-Kunze-Sportpark. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Chris Rauschenberg (Hörselberg-Hainich), an den Seitenlinien assistieren ihm Patrick Kluge und Nils Schröter. Für alle Chemikerinnen und Chemiker, die am Tag der Deutschen Einheit nicht in Leutzsch dabei sein können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. Ebenso ist die Begegnung im kostenpflichtigen Live-Stream von Leipziger Volkszeitung und Sächsischer Zeitung empfangbar. Weiter geht es in der Liga für die Chemiker am Sonntag, 19. Oktober 2025, um 14 Uhr zum Leipziger Derby in Probstheida.

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