Skip to main content
AppnewsERSTE

Knockout in der Nachspielzeit – Chemie unterliegt in Jena (mit Fotos)

By 25. September 2021No Comments

Foto: Christian Donner

In einem Spiel unter schönstem Spätsommerwetter gerät Chemie durch ein frühes Tor in jeder Halbzeit in 0:2-Rückstand, kann durch eine starke Leistung das Spiel noch auf ein 2:2 biegen, hat sogar Chancen zum Sieg – und verliert schließlich durch einen Knockout-Elfmeter in letzter Minute mit 2:3.

Im mit 2628 Zuschauern ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld änderte Miroslav Jagatic die Startaufstellung der Chemie-Elf gegenüber dem Unentschieden gegen Optik Rathenow auf zwei Positionen. Für Denis Jäpel startete Florian Brügmann, für Philipp Wendt (der sich am Abschlusstraining eine Zerrung im Oberschenkel zuzog) stand Anton Kanther auf dem Rasen. Chemie verschlief die Anfangsphase und konnte auch in der ersten Halbzeit keine gute Leistung zeigen. Schon in der 3. Minute erzielte Fabian Eisele durch einen Kopfballtreffer nach einem Eckstoß von der rechten Seite das 1:0. Im ersten Durchgang blieb Jena feldüberlegen, wenn auch Chemie zu starken Umschaltsituationen und damit zu hochwertigen Gelegenheiten kam: schon der 14. Minute konnte Florian Kirstein frei vor dem Tor den Ausgleich erzielen, machte eigentlich alles richtig als er den mitlaufenden Abwehrspieler gut querte, verdribbelte den Ball aber. Auch in der 28. Minute hatte er noch eine Chance: im Mittelfeld kam er an den Ball, ließ alle Abwehrspieler stehen, scheiterte aber am Jenaer Torwart.

Auch die zweite Halbzeit begann mit einem Nackenschlag für die BSG: erneut mit der ersten Szene, schon in der 46. Minute, verwandelte Felix Drinkuth eine Hereingabe von Florian Oesterhelweg zum 2:0 – keine Chance für Benjamin Bellot. Doch Chemie ließ sich nicht hängen – direkt im Gegenzug machte Florian Kirstein diesmal alles richtig: eingesetzt von Florian Brügmann ließ er zwei Abwehrspieler stehen und tunnelte Tom Müller im Jenaer Tor – 2:1! (47. Minute) Chemie war jetzt richtig drin im Spiel, nur wenige Zeigerumdrehungen später lief der Ball anders herum: erst war Florian Kirstein lang eingesetzt am Ball, legte links zu Florian Brügmann rüber – und der machte dann den Ausgleich: 2:2! (53. Minute) Es ging sogar noch mehr: in der 70. Minute war es wiederum Florian Kirstein mit einem Lupfer – drüber. In der 84. Minute wurde der eingewechselte Benjamin Luis geschickt – aber auch er blieb hier erfolglos.

Jena lief die Zeit davon, Chemie zeigte sich im zweiten Durchgang deutlich selbstbewusster, zielstrebiger in den Zweikämpfen, war mindestens auf Augenhöhe. In der Nachspielzeit warfen die Gastgeber noch einmal alles nach vorne: ein Schuss aus dem Gewühl wurde von Stefan Karau unglücklich mit der Hand abgelenkt. Schiri Köppen hatte kein Erbarmen: Handelfmeter für die Jenaer. Fabian Eisele trat an, Benjamin Bellot hatte die Ecke sogar erahnt – aber rechts unten zappelte der Ball im Netz. Nach diesem Nackenschlag warf die BSG noch einmal alles nach vorne. Ein Kopfball von Stefan Karau wurde zur Ecke gelenkt, die daraufhin von Manuel Wajer aber nicht verwertet werden konnte – hier schlug er über den Ball.

Am Ende steht so für Chemie eine äußerst bittere Niederlage. Gleichwertig war man in Jena mindestens – der Ertrag blieb dennoch aus. Am kommenden Wochenende geht es wieder im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark zur Sache: am 3. Oktober um 13:00 Uhr ist der VfB Auerbach zu Gast.

Trainerstimmen:

Dirk Kunert (FC Carl Zeiss Jena): Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Ich möchte mich nicht entschuldigen dafür, dass wir hier Glück hatten. Der Jubel am Ende zeigt auch, dass hier ein Spirit drin ist. Wir wussten, dass es heute ganz schwierig wird. Chemie ist eine Mannschaft, die man nie abschreiben darf – und wir hätten auch heute verlieren können. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel bestimmt, aber auch Umschaltmomente zugelassen. Dann machen wir schnell das 2:0, bei dem Wetter, zu Hause – da darf man nicht direkt den Gegentreffer bekommen. Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht, aber wir hatten auch eine schwere Woche in der Vorbereitung. Dazu die Siege im Rücken, jeder dachte wohl dass das hier von alleine läuft – am Ende vielleicht sogar ein Denkzettel zur rechten Zeit.

Miroslav Jagatic (BSG Chemie Leipzig): Es ist eine Enttäuschung. Wir verlieren hier in der letzten Minute durch einen Elfmeter. Ich hab nicht gesehen, ob das Hand war oder nicht. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Jena hat sich gut bewegt zwischen den Ketten. Nichtsdestotrotz wussten wir, wo unsere Räume sind, und sind auch drei Mal in die Situation gekommen, den Ausgleich zu erzielen, das haben wir nicht genutzt. In der zweiten Halbzeit verschlafen wir wieder die ersten Minuten, aber dann zeigen wir eine brutale Moral, können sogar 3:2 in Führung gehen. Dann wurde Jena nervös, hatte kaum mehr Lösungen, denke ich. Am Ende müssen wir einfach cleverer sein. Aber ich schaue jetzt auf meine Mannschaft: das ist eine geile Truppe, wir machen hier dennoch aus wenig viel. Ich denke, wir hätten hier definitiv einen Punkt verdient gehabt. Wir werden jetzt in der nächsten Woche alles tun und dafür arbeiten, dass wir am nächsten Wochenende drei Punkte holen.

FC Carl Zeiss Jena: Tom Müller (TW), Maurice Hehne, Dennis Slamar, Maximilian Oesterhelweg (70. Maximilian Krauß), Leon Bürger (Matti Langer), Maximilian Wolfram, Theodor Bergmann (82. Vasileios Dedidis), Felix Drinkuth (82. Alexander Prokopenko), René Lange, Lucas Stauffer, Fabian Eisele; Trainer: Dirk Kunert
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (TW) – Manuel Wajer, Ben Keßler, Stefan Karau (MK), Benjamin Boltze – Anton Kanther (76. Tom Müller), Tarik Reinhard (84. Paul Horschig), Benjamin Schmidt, Timo Mauer – Florian Brügmann, Florian Kirstein (82. Benjamin Luis); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Fabian Eisele (3.), 2:0 Felix Drinkuth (46.), 2:1 Florian Kirstein (47.) 2:2 Florian Brügmann (53.), 3:2 Fabian Eisele (90.+3, Handelfmeter)
Schiedsrichter: Daniel Köppen, Tobias Hagemann, Hannes Wilke
Zuschauer: 2628 im Ernst-Abbe-Sportfeld (350 Chemiker)

Teilen: