Foto: Westend Presseagentur
Wir gratulieren einem Spieler zu seinem 60. Geburtstag, bei dessen Erwähnung uns wohlige Schauer angesichts seiner beliebten Blutgrätschen über den Rücken laufen. Uwe Lüdtke war nicht nur ein eisenharter Verteidiger, sondern liebte Chemie – obwohl er nur zwei Jahre die grün-weißen Farben trug.
Eigentlich kam das Nordlicht aus dem mecklenburgischen Ludwigslust, von wo er nach Leipzig zu Lok delegiert wurde – im Alter von 13 Jahren. Einige Spiele absolvierte er in der Juniorenauswahl, kickte u. a. gegen England und absolvierte eine Reise nach Kuba. Den Sprung in die „Erste“ schaffte er wegen Verletzungen nicht. Nach zwei Leistenoperationen wurde er nach Leutzsch geschoben, musste erst mal zur Armee und trat dann seinen Dienst in der Leutzscher Abwehr an.
Einige denkwürdige Spiele absolvierte er in der letzten Saison der DDR-Oberliga, zum Beispiel die Begegnung gegen den FC Berlin im November 1990. Oder gegen den FC Schalke 04 beim Viererturnier in Leutzsch, als Chemie 0:3 unterlag. Oder zuvor beim einzigen Pflichtspiel unter dem Namen FC Grün-Weiß, als in Suhl 1:2 verloren wurde.
Seit 1991 lebt „Lü“, der nach wie vor Kontakt zu einigen ehemaligen Mitspielern hält, in Esens an der Nordseeküste. Dort kickte er lange Jahre, war auch Co-Trainer. Heute fährt er zwei seiner vier Enkel dreimal in der Woche nach Bremen, wo sie als Talente bei Werder spielen – beide als Torhüter. „Die müssen also nicht die Grätsche auspacken wie ich“, flachst „Lü“. Beruflich hat er mit den Trassen zu tun, die den Strom vom windigen Norden nach Süden transportieren. Zudem liebt er das Fahren auf seiner Harley-Davidson.
Chemie mochte er damals gleich auf Anhieb, weil hier, wie er es ausdrückt, „Zusammenhalt und Umfeld stimmten, und die Fans Klasse waren“. Den Verteidiger, der oft rechts oder als Vorstopper spielte, schlossen die Leutzscher wegen seiner robusten Spielweise gleich ins Herz. Was bei Chemie abgeht, verfolgt Lüdtke intensiv – und drückt dem Team heftig die Daumen.
Wir wünschen alles Gute zum 60. – bleib gesund, „Lü“!


