Foto: Franz Engler
Im Ostklassiker gegen Carl Zeiss Jena möchte Chemie erstmals in dieser Saison punkten. Eine schwere, aber nicht unmögliche Aufgabe, die den Chemikern heute Abend (19 Uhr) im Alfred-Kunze-Sportpark vor großer Kulisse ins Haus steht.
Ordentlicher Saisonstart der Jenaer
Die Ostthüringer können zufrieden mit ihrem Saisonstart sein. Nach fünf Spieltagen stehen zehn Zähler und Platz fünf zu Buche. Einem deutlichen 4:1-Auftaktsieg bei Babelsberg 03 folgte ein minimalistisches 1:0 zu Hause gegen die Bubis von Hertha BSC. Von der 1:2-Auswärtsniederlage gegen die VSG Altglienicke ließ man sich nicht aus der Bahn werfen, holte einen Zähler bei heimstarken Zwickauern (0:0) und ließ im Heimspiel gegen Hertha Zehlendorf nichts anbrennen.
Der Umbruch im Team mit 13 Abgängen und zwölf Neuzugängen kann insoweit als gelungen bezeichnet werden. Einer der Neuen im blau-weiß-gelben Dress sollte den Chemie-Fans nur allzu bekannt sein: Manassé Eshele, der aus Halle die Saale nach Jena hochgeschwommen ist, und schon dreimal getroffen hat. Mit dem mit spielerischer Qualität und erfahrenen Führungsspielern wie Nils Butzen (u. a. acht Jahre beim 1. FC Magdeburg, 18 Zweitliga- und 106 Drittligaeinsätze) und Patrick Weihrauch (31 Jahre, u.a. 94 Zweitligaspiele für die Würzburger Kickers, Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden) gespickten Kader dürften der FCC zu den Favoriten im Kampf um den Aufstieg gehören. Mit dem neuen Stadion ist indes auch die Erwartungshaltung gestiegen, „ganz oben“ mitzuspielen.
Adrian Alipour: „nicht immer den Gegner stark reden!“
Doch was bringt es, den Gegner stark zu reden? „Nichts“, sagt Chemie-Trainer Adrian Alipour, „wir müssen auf uns schauen, unsere Stärken auf den Platz bringen.“ Nach fünf Niederlagen in Folge wollen die Grün-Weißen ausgerechnet gegen das hochfavorisierte Jena endlich punkten. Das Rezept: mutig sein, zumindest offensiv auch mal ins Risiko gehen, hinten die nötige Absicherung bieten. Vor allem: Bereit sein, an die eigene Schmerzgrenze – und darüber hinaus – zu gehen.
Daran nicht mitwirken können wird Julian Weigel, der seine gelb-rote Karte aus dem Preussen-Spiel absitzen muss. Ein kleines Fragezeichen steht hinter Valon Aliji, der sich eine Brandwunde zugezogen hat. Das Gegenteil eines Fragezeichens steht hinter der Einsatzbereitschaft von Stanley Ratifo, der extra später zur Nationalmannschaft Mosambiks hinzustößt, um seiner Mannschaft zu helfen. „Das ist genau das Zeichen, das wir aktuell brauchen“, sagt Adrian Alipour, der sich davon eine Signalwirkung ans Team und auch an die leidgeprüften Fans erhofft: alles für die BSG!
Ausverkaufter AKS kündigt sich an und hofft auf die Überraschung
Apropos Fans: An denen hat es – wie immer – bisher nicht gelegen. Bedingungslos die Unterstützung von den Rängen, selbst angesichts mancher nicht zufriedenstellender Darbietungen. Auch für das Traditionsduell gegen den FC Carl Zeiss waren – einschließlich Dauerkarten und 750 Gästen – bereits gestern 4500 Karten über die virtuelle Ladentheke gegangen.
„So eine Kulisse beflügelt mich, schließlich ist es, wovon man schon als kleiner Junge geträumt hat“, sagte Chemie-Angreifer Robin Friedrich. Umso größer ist für ihn die Motivation, mit dem eigenen Anhang endlich, endlich ein Erfolgserlebnis bejubeln zu dürfen.
Wer nicht dabei sein kann, der schaltet am besten das Fanradio Fünfeck.FM ein und fiebert mit.
Auf geht’s, Chemie, kämpfen und siegen!



