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Vamos a la playa: Chemie will an der Küste punkten

By 1. August 2025No Comments

Foto: Franz Engler

Was der Chemie-Elf zum Saisonauftakt an Fortune fehlte, das ließ sie an Willen und Einsatz auf dem Platz – mit freundlichster Unterstützung von den Rängen. Mit derselben Einstellung geht es nun ans erste Auswärtsspiel und damit an die nächste Herausforderung der noch jungen Saison. Vom Bodden wollen Adrian Alipour und sein Team mit den ersten Punkten der neuen Spielzeit ins Leutzscher Holz zurückkehren.

Auch unsere Gastgeber konnten zum Saisonstart noch keine Zähler einfahren, an der Chemnitzer Gellertstraße unterlagen die Rot-Weißen mit 0:1. Noch dazu sah der Trainer der Hansestädter nach Abpfiff die Rote Karte und darf gegen die BSG nur zusehen. Ein Vorteil für die Leutzscher gegen diesen stets herausfordernden Gegner? Zwei Teams auf der Suche nach dem ersten Erfolg: Zum 2. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie am morgigen Samstag, 2. August 2025, um 14 Uhr beim Greifswalder FC im Volksstadion.

Was braucht es für den Höhenflug? Die neue Saison beim GFC

Der ambitionierte Verein aus der Hansestadt geht in seine vierte Saison in der vierthöchsten Spielklasse und war bereits bei seinem Aufstieg kein „normaler“ Aufsteiger. Funktionäre und Alumni mit einem weltweit bekannten Nachnamen, Training unter Profibedingungen sowie ein Spitzenkader ließen erkennen, dass der Greifswalder FC gekommen war, um zu bleiben – oder sogar noch weiter nach oben zu schielen. Nach Rang 14 in der ersten Saison (2022/23) errangen die Hansestädter in der darauffolgenden Spielzeit fast den direkten Aufstiegsplatz (am Ende die Vizemeisterschaft) und mussten erst spät in der Saison Energie Cottbus an sich vorbeiziehen lassen. In der abgelaufenen Saison musste dann Lars Fuchs seinen Hut nehmen, der Aufstiegstrainer Roland Kroos abgelöst hatte. Seit Oktober vergangenen Jahres steht im Volksstadion nun Markus Zschiesche, im Nordosten bekannt durch seine Engagements beim Berliner AK, TeBe Berlin und Babelsberg 03, an der Seitenlinie. Unter Zschiesche liefen die Greifswalder auf dem sechsten Tabellenplatz über die Ziellinie. Und in der neuen Saison?

Zum Auftakt verlor der GFC nicht nur das Spiel, sondern auch gleich den Trainer: An der Chemnitzer Gellertstraße erwischte Greifswald einen holprigen Start und musste sich den Himmelblauen mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Gegen die auf Kontrolle bedachten Chemnitzer verteidigte man leidenschaftlich, ließ aber die offensive Durchschlagskraft vermissen. Ausgerechnet in eine aussichtsreiche Gelegenheit für die Vorpommerer in der Nachspielzeit führte Referee Markus Drößler seine Pfeife zum Abpfiff an den Mund – die emotionale Reaktion von Markus Zschiesche und Analyst Stefan Kalweit hatte für beide den Platzverweis zur Folge.

Ohne Trainer geht es für die Greifswalder nun also ins erste Heimspiel der Saison. Nichtsdestotrotz erwartet die Chemiker eine Partie gegen einen mit reichlich Qualität gespicktes Team, das nach der Niederlage der vergangenen Woche mit Signalwirkung punkten will. Bekannte Namen der Regionalliga Nordost wie McMoordy King Hüther (BFC Dynamo), Joe-Joe Richardson (SV Sandhausen) oder Diren-Mehmet Günay (Viktoria Berlin) verstärkten im Sommer den ohnehin schon schlagkräftigen Kader, aus dem der mit allen Stürmer-Wassern gewaschene Soufian Benyamina besonders heraussticht. Es bleibt abzuwarten, ob der Greifswalder FC damit zu neuen Höhenflügen fähig ist. Sicher ist, dass Chemie die Greife morgen auf den Boden der Tatsachen holen will.

Viel Mut, noch zu wenig Präzision: der Saisonstart in Leutzsch

Denn auch die Chemiker wollen nach der Auftaktniederlage ein Signal senden. Gegen den Aufsteiger aus Magdeburg offenbarten die Leutzscher Licht und Schatten. In weiten Phasen kombinierte das Team von Adrian Alipour gefällig, doch oft fehlte der letzte Pass oder das richtige Timing im Abschluss. Stattdessen reichten den über 40 Minuten in Unterzahl spielenden Gästen zwei Konter und ein Eigentor zum Auswärtssieg mit 2:0. Die Frustration bei Spielern und Fans war nachvollziehbar und vielleicht auch spürbar, aber gewiss nicht lähmend, sondern vielmehr Anlass für die junge, immer noch zusammenwachsende Truppe, den kleinen Rückschlag zu überwinden und gestärkt den Blick nach vorn zu richten.
Angesichts des Kaderumbruch fehlte mitunter noch die Abstimmung, die Wege in die Tiefe blieben oft ungenutzt. Besonders im letzten Drittel war zu erkennen: Automatismen müssen sich erst entwickeln. Doch die junge Mannschaft zeigte gegen den Ball bereits klare Strukturen, verteidigte diszipliniert, ließ kaum klare Chancen zu – das Fundament steht. Verstärkt wird es durch die beiden jüngsten Neuzugänge. Offensivpower kommt mit Robin Friedrich (gekommen vom Halleschen FC), die Defensive stabilisieren soll Jean-Marie Nadjombe (zuletzt bei Mainz 05 II unter Vertrag). Damit haben die Chemiker ihren Kader für neue Saison komplettiert. Optimal: Beide Neulinge sind morgen gegen Greifswald bereits spielberechtigt. Immer noch nicht klar hingegen ist, ob Defensivkante Rudolf Sanin, genau wie Lukas Griebsch und Lorenz Hollenbach vor der Saison vom GFC zu Chemie gewechselt, morgen wieder zur Verfügung steht.

Grund zur Zuversicht ist das jüngste Aufeinandertreffen beider Clubs im März dieses Jahres. Vor allem dank leidenschaftlicher Laufarbeit erkämpften die Grün-Weißen ein 0:0 und damit einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Gelingt es auch der „neuen“ Chemie-Mannschaft, mit dieser Leidenschaft aufzutreten, dann wäre bei abermals deutlich favorisierten Greifswaldern wieder Zählbares drin. Zahlreiche Leutzscher Schlachtenbummler haben sich zum sommerlichen Trip an die Ostsee angekündigt. „Vamos a la playa, vamos a ganar“ – auf zum Strand, auf zum Sieg (oder Punktgewinn)!

Am 2. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am morgigen Samstag, 2. August 2025, um 14 Uhr beim Greifswalder FC im Volksstadion. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Benjamin Strebinger (Schleusingen). Für diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die nicht mit ihrer BSG an die Küste reisen können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. Darüber hinaus ist die Partie (kostenpflichtig) online über das Streaming-Angebot der Leipziger Volkszeitung und der Ostsee-Zeitung zu sehen.

Forza BSG!

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