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Bitterer Knockout in der Nachspielzeit: Leutzscher Notelf verliert in Lichtenberg

By 12. Februar 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Bitterer kann ein Spiel nicht verlaufen. Unsere BSG reist mit nur 13 Feldspielern an, geht in Führung, hält diese bis zur 70. Minute – und steht dennoch am Ende mit leeren Händen da. So nehmen unsere Leutzscher nichts mit aus Berlin, können aber dennoch stolz auf die gezeigte Leistung sein. Die Partie im Hans-Zoschke-Stadion endete am Sonnabend vor 1270 Zuschauern 2:1 (0:1) für den SV Lichtenberg 47.

Der Abschluss der Englischen Woche stand an. Nach dem 3:1-Erfolg gegen den SV Babelsberg und der Nullnummer am vergangenen Mittwoch gegen den ZFC Meuselwitz ging es für unsere Chemiker abermals in die Landeshaupstadt. Diesmal war man beim SV Lichtenberg zu Gast. Die Berliner spielen eine durchwachsene Saison. Zu oft zeigt man zu schwankende Leistungen, was man auch in den letzten Spielen sieht: Nach dem 0:0 beim Chemnitzer FC folgte ein 4:0-Erfolg bei Tasmania Berlin, ehe man zuletzt 1:3 bei den Amateuren von Hertha BSC verlor. So rangieren die Rot-Weißen auf Platz 13. Dennoch war es ein besonderes Spiel für den Gastgeber, schließlich spielte man erstmals seit dem Umbau des Stadions wieder im ,,Zoschke“, wie die Heimstätte der Berliner umgangssprachlich genannt wird.

Unsere Chemiker hingegen wollten zum ,,Party-Crasher“ avancieren. Verständlich, nach zuletzt fünf ungeschlagenen Spielen in Folge, die für Rückrundenplatz 1 gesorgt haben. Aber die Voraussetzungen waren nicht gut, denn insgesamt musste Miroslav Jagatic, der wieder an der Seitenlinie stehen durfte, auf zwölf (!) Spieler verzichten. Neben den Langzeitverletzten Philipp Wendt, Florian Brügmann, Stephané Mvibudulu, Tom Gründling, Andy Wendschuch, Lucas Surek und Max Keßler musste unser Trainer auch weiterhin auf Benjamin Bellot verzichten. Ebenfalls nicht im Kader standen Alexander Bury (Schulter) und Timo Mauer (Knie). Dazu kamen noch die Sperren von Kapitän Stefan Karau und Paul Horschig. Für Tarik Reinhard reichte es zum Glück noch für die Bank, aber auch einen Rückkehrer gab es in der Mannschaft: Manuel Wajer nahm wieder auf der Bank Platz!

Aufgrund der vielen Verletzungen stellte sich das Team fast ,,selbst“ auf. So begannen Benjamin Schmidt und Denis Jäpel für Timo Mauer und Tarik Reinhard. Simran Dhaliwal und Anes Osmanoski kamen zu ihren Startelfdebüts, ersetzten Stefan Karau und Alexander Bury.

Von Beginn an wollte Lichtenberg das Fehlen der vielen Stammkräfte ausnutzen und presste die BSG tief in die eigene Hälfte. Bereits in der 9. Minute wurde es erstmals gefährlich, als ,,47“-Stürmer Hannes Graf frei vor Jonas Janke auftauchte, dieser aber mit einer Monsterparade den frühen Rückstand verhinderte. Quasi im direkten Gegenzug konterte unsere BSG. Anton Kanther schickte Denis Jäpel, der sich gegen zwei Lichtenberger durchsetzen konnte und gekonnt ins kurze Eck abschloss – die frühe Führung (10.)! Eine ganz starke Einzelleistung des Stürmers, der vor der Saison vom Lokalrivalen kam. Danach machte es der ,,Rest von Leipzig“ gut, ließ wenig zu und setzte immer wieder Nadelstiche, ohne dabei groß für Gefahr zu sorgen. Der Kopfball von Ben Keßler blieb da noch am gefährlichsten (27.). Mit der 1:0-Führung ging es dann auch in die Pause.

Nach der Pause wurde Lichtenberg direkt aggressiver und drängte unsere Grün-Weißen in die eigene Hälfte. Mehr als ein ,, Eckenmarathon“ kam dabei aber erstmal nicht raus. Unsere Leutzscher kämpften weiterhin aufopferungsvoll und verteidigten alles weg, was auf den Kasten von Jonas Janke kam, der ein überragendes Spiel zeigte. Zwanzig Minuten vor Schluss war dann aber auch er machtlos: Eine Hereingabe von Philip Einsiedel stocherte Tarik Gözüsirin aus abseitsverdächtiger Position in die Maschen – der Ausgleich (70.)! Bitter für unsere Chemiker. Danach hielten die Berliner den Druck weiter hoch. Unseren Leutzscher fehlten nun die Kräfte, wodurch es immer wieder brandgefährlich wurde, doch Jonas Janke war stets auf der Höhe, auch in Minute 86 und 87, als er zweimal den Einschlag verhinderte. In einer schier nicht enden wollenden Nachspielzeit aber kamen die Gastgeber nochmal zu einer Ecke, die unsere BSG eigentlich klären konnte, doch Anton Kanther unterlief ein Luftloch und wieder war es Gözüsirin, der den Ball irgendwie im Netz unterbrachte – 2:1 (90+4.). Der späte Nackenschlag für unsere Chemiker. Mit dem Tor war dann auch Schluss.

Unsere BSG verliert das erste Mal in der Rückrunde, kann aber dennoch stolz auf die gezeigte Leistung sein. Trotz der vielen Ausfälle war man lange an einem Punktgewinn dran, es hat aber nicht seien sollen. Herzlichen Glückwunsch auch an Isidor Akpeko, der seine ersten Minuten in Grün-Weiß feiern durfte.

Die nächste Chance auf Punkte gibt es dann wieder am kommenden Samstag. Dann treffen unsere Leutzscher auf die Zweite Mannschaft von Hertha BSC, die zeitgleich 0:2 beim Chemnitzer FC verlor.

lale

BSG Chemie Leipzig: Jonas Janke – Benjamin Boltze, Simran Dhaliwal, Ben Keßler, Tom Müller – Benjamin Schmidt (MK), Anes Osmanoski (60. Tarik Reinhard) – Anton Kanther, Dennis Mast – Florian Kirstein (66. Isidor Akpeko), Denis Jäpel (74. Manuel Wajer); Trainer: Miroslav Jagatic
SV Lichtenberg 47: Niklas Wollert (MK) – Nils Fiegen, Richard Max Ohlow, Christian Gawe, Hussein Chor (46. Philip Einsiedel), Oliver Hofmann, Oliver Maric (46. Marius Ihbe), Kevin Owczarek, Irfan Brando (75. Marcel Bremer), Hannes Graf (65. Philipp Grüneberg), Tarik Gözüsirin; Trainer: Uwe Lehmann
Tore: 0:1 Denis Jäpel (10.), 1:1 Tarik Gözüsirin (70.), 2:1 Tarik Gözüsirin (90+4.)
Gelbe Karten: Tarik Gözüsirin/ Denis Jäpel, Jonas Janke
Schiedsrichter: Patrick Kluge, Johannes Schipke, Maximilian Bauer
Zuschauer: 1270 Zuschauer im Hans-Zoschke-Stadion Berlin (davon 450 Chemiker)

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