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ERSTE

Ungeschlagen-Serie trotz großem Kampf gerissen – Chemie unterliegt Jena 0:2

By 24. September 2020No Comments

Foto: Christian Donner

Im Topspiel des 7. Spieltags empfing die BSG Chemie Leipzig den zuletzt im Aufwind befindlichen Drittligaabsteiger FC Carl Zeiss Jena. In einer an Spannung kaum zu überbietenden Begegnung auf sehr gutem Regionalliganiveau konnten sich die Leutzscher vor 2300 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark diesmal jedoch nicht für ihre sehr gute Leistung belohnen und erlitten somit ihre erste Saisonniederlage. Trotzdem durften Spieler und Fans erhobenen Hauptes den Feierabend antreten.

Im Gegensatz zum Heimspiel gegen die Hertha-Amateure standen die Chemiker gegen die Zeiss-Elf nicht ganz so tief und versuchten sich häufiger in punktuellen Pressingaktionen. Allerdings dauerte es etwas, bis diese Bemühungen Früchte trügen. Bis es soweit war, hatten die Gäste schon zugeschlagen. Nach sehenswerter Kombination war Pasqual Verkamp vor dem heranstürmenden Benjamin Bellot im Ball und sorgte für die Jenaer Führung (17.).

Chemie ließ sich davon jedoch nicht aus der Bahn werfen. Bei Tomas Petraceks Schlenzer von der Strafraumgrenze musste FCC-Schlussmann Lukas Sedlak sich ganz lang machen, um die Kugel aus dem Eck zu fischen (19.). Burys Strahl aus 19 Metern strich nur Zentimeter am Jena-Kasten vorbei (22.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff die größte Chance für die BSG, als Stephané Mvibudulu nach Stefan Karaus starker Balleroberung frei durch war, im 1-gegen-1 mit Sedlak aber nur zweiter Sieger war. Der Nachschuss des mitgelaufenen Karaus war dann deutlich zu hoch angesetzt (42.). Die Chemie-Fans auf den Rängen waren sich nach der starken Reaktion auf den Rückstand aber sicher: Hier geht noch Einiges.

Und es ging wirklich noch Einiges. Auch wenn im Passspiel immer wieder die spielerische Klasse der Zeiss-Kicker aufblitzte, störten die Grün-Weißen wirklich hervorragend und drückten der Partie über weite Strecken ihren Stempel auf. Doch anders als noch jüngst gegen Meuselwitz versäumte unsere Equipe es diesmal, sich für den enormen kämpferischen Aufwand auch zu belohnen. Mvibudulu scheiterte aus kürzester Distanz nach toller Vorarbeit des eingewechselten Morgan Fassbender an Sedlak (54.), kurz darauf war Bellot richtig gefordert und verhinderte im Herauskommen das 0:2 durch Maximilian Oesterhelweg (59.).

Nach dem furiosen Auftakt nach Wiederanpfiff mussten sich beide Teams erst einmal ordnen und Luft schnappen. Beide Trainer versuchten, mit Auswechslungen neue Impulse (Chemie) oder Stabilität (Jena) ins eigene Spiel zu bringen. Spätestens in der Schlussviertelstunde ging es dann aber wieder richtig rund. Chemie rief vor dem Gäste-Strafraum den Belagerungszustand aus, stürmte pausenlos gegen allerdings auch gut verteidigende Jenaer an. Nur das letzte Quäntchen Genauigkeit und Abschlussglück fehlte. Auch hatte Keeper Sedlak wirklich einen Sahnetag erwischt. Ein letztes Mal hatte der lautstark mitfiebernde AKS den Torschrei in der Nachspielzeit auf den Lippen, doch Teufelskerl Sedlak reagierte gegen den Schuss von Joker Florian Kirstein noch einmal blitzschnell.

Apropos Nachspielzeit: Zunächst nur mickrige zwei Minuten gab es trotz unzähliger Unterbrechungen wegen Verletzungen, Verwarnungen und Auswechslungen. Einige Entscheidung des Unparteiischen, die natürlich nur auf wenig Verständnis stieß. Der Unmut darüber wehrte jedoch nicht allzu lang, denn im letzten Konter des Spiels musste Can Düzel nur noch zwei zurückgebliebene Chemiker – inklusive dem da schon mitstürmenden Bellot – überwinden, tat dies auch und besorgte so die 0:2-Entscheidung (93.).

Bei unserer BSG ist nun also passiert, was irgendwann passieren musste: Die sensationelle Serie von sechs Spielen ohne Niederlage, darunter drei Siege, ist gerissen. Doch die Art und Weise, wie sich die Leutzscher gegen die drohende Niederlage gestemmt hatten und neben kämpferischen Elementen auch spielerisch hier und da begeistern konnten, lässt Mannschaft, Trainer und Fans frohen Mutes auf die bevorstehenden – nicht minder schweren – Aufgaben blicken.

BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 0:2 (0:1)

BSG Chemie Leipzig: Bellot, Wajer (67. Nikolajewski), Karau, Halili, B. Schmidt (46. Boltze), Surek (81. Luis), Wendschuch (46. Fassbender), Reinhard (67. Kirstein), Bury , Petracek, Mvibudulu; Trainer: Miroslav Jagatic
FC Carl Zeiss Jena:  Sedlak, Wolf, Grösch, Müller, Lange, Oesterhelweg (64. Stauffer), Steinherr (77. Bock), Eckardt (77. Fiedler), Schau, Bergmann, Verkamp (86. Düzel); Trainer: Dirk Kunert
Tore: 0:1 Verkamp (17.), 0:2 Düzel (90. +4)
Schiedsrichter: Tobias Hagemann, Daniel Köppen, Andy Stolz
Zuschauer: 2300 (ausverkauft)

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