Foto: Christian Donner
Am vergangenen Wochenende beendeten die Chemiker ein auf und neben den Rängen unterhaltsames Spiel gegen den Halleschen FC mit einem 1:1 und konnte somit die Punkte in Leutzsch behalten. Gegen die Saalestädter zeigte das Team vielversprechende Ansätze, die es ab sofort noch öfter auf den Platz zu bringen und noch mehr Punkte einzusammeln gilt — am besten schon morgen bei den blau-weißen Berlinern.
Diese konnten in der nun bald zur Hälfte absolvierten Saison häufiger überraschen und stehen in der Tabelle auf einem starken vierten Platz. Nichtsdestotrotz glänzte das junge Team der alten Dame auch hier und da mit Ausreißern in ihren Leistungen. Eine Chance für Chemie, den ersten Auswärtssieg seit 2021 bei den Herthanern zu holen? Zum 15. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am morgigen Samstag, 9. November 2024, um 13 Uhr bei Hertha BSC II im Stadion auf dem Wurfplatz.
Kein Fisch, kein Fleisch — aber Rang vier?
Auch in diesem Jahr präsentieren sich die Hertha-Bubis als nicht auszurechnender Teilnehmer der Regionalliga Nordost. Geboten ist auf jeden Fall immer etwas bei der kleinen Hertha: Kein einziges ihrer bisher 14 Spiele beendeten die Charlottenburger unentschieden. Acht Siege und sechs Niederlagen stehen bisher zu Buche, von den jeweils gleich mehrere so gar nicht in den restlichen Saisonverlauf passen wollten. Eher überraschende Siege gegen Spitzenteams der Liga wie den FC Carl Zeiss Jena (2:0), die VSG Altglienicke (2:0) oder Viktoria Berlin (3:1) werden ein wenig konterkariert durch überraschende Niederlagen gegen Babelsberg 03 (0:4), den Chemnitzer FC (0:1) oder den VFC Plauen (1:2). Und gerade die hohen Niederlagen gegen Babelsberg, Halle (1:4) und den Tabellenführer (0:6) sorgen auch für das Kuriosum, dass sich die Hertha-Bubis mit einem mehr als respektablen Punkteschnitt von 1,71 und 24 Punkten insgesamt immer noch auf Rang vier der Tabelle wiederfinden — dabei aber doch tatsächlich ein negatives Torverhältnis aufweisen (-2).
22 Toren (1,6 pro Spiel) stehen 24 Gegentore (1,7 pro Spiel) gegenüber. Aus der eigenen Offensivabteilung zeichneten sich bisher Luca Wollschläger und Oliver Rölke bisher am häufigsten aus, beide steuerten vier Treffer und einen Assist bei. Beste Scorer der Hertha sind jedoch der Deutsch-Kosovare Dion Ajvazi aus dem zentralen Mittelfeld sowie der aus seiner Leihe in die Türkei zurückgekehrte Ensar Aksakal, die jeweils sieben Scorerpunkte sammeln konnten (drei Tore, vier Assists). Das offensive 4—3—3 des neuen Trainers Rejhan Hasanovic bringt in dieser Saison gleich zweierlei hervor: die Offensivstatistiken eines Top-Teams (4. nach Toren) und die Defensivstatistiken eines Kellerteams (17.). Gegen den jungen Kader aus Charlottenburg kann das Pendel, wie es scheint, in beide Richtungen ausschlagen, was auch die beiden jüngsten Niederlagen gegen Babelsberg und in Meuselwitz gezeigt haben, die auf den Sieg gegen Jena gefolgt waren. Was ist also drin für Chemie?
Große Sprünge auf dem Wurfplatz: Chemie will weiter punkten
Im Stadion auf dem Wurfplatz gelang den Chemikern bisher erst einmal ein Dreier: Am 7. Spieltag der Saison 2021/22 erzielte Timo Mauer auf Vorlage von Florian Brügmann vor 588 Zuschauerinnen und Zuschauern das Siegtor zum 1:0. (Nicht schlecht, dass wir diese beiden auch nach wie vor zu unserem Kader zählen dürfen …) Insgesamt gingen drei der jüngsten fünf Begegnungen an die glorreiche BSG, auch wenn Chemie (von der erwähnten Ausnahme abgesehen) überhaupt nur im Alfred-Kunze-Sportpark punkten konnte.
Für das Spiel gegen die Hertha-Bubis wird Miroslav Jagatic zweifellos auf Innenverteidiger Paul Horschig verzichten müssen. Unsere Nummer 39 verletzte sich bei der vergangenen Partie gegen den Halleschen FC unglücklich und wird der BSG aufgrund eines Innenbandrisses und eines angerissenen Kreuzbandes mindestens für den Rest der Hinrunde fehlen. An dieser Stelle nur die besten Genesungswünsche, Paul!
Abseits davon geht es darum, an die Leistung aus dem Spiel gegen den HFC anzuknüpfen. In einem abwechslungsreichen Spiel mit Top-Momenten auf beiden Seiten erkämpften die Grün-Weißen einen Punkt gegen den favorisierten Absteiger. Das Positive aus dieser Partie gilt es nun auch gegen die Hertha-Bubis zu zeigen und gegebenenfalls auch den Erfahrungsvorteil der chemischen Spieler zum Tragen zu bringen. Mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung und disziplinierter Arbeit gegen den Ball ist auch gegen die Zweitvertretung der „Alten Dame“ mit Sicherheit ein Punkt drin.
Zum 15. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am heutigen Samstag, 9. November 2024, um 13 Uhr bei Hertha BSC II im Stadion auf dem Wurfplatz. Die Partie steht unter der Leitung von Referee Marvin Tennes (Rostock), an den Seitenlinien assistieren ihm Florian Markhoff und Lukas Eichenberg. Für alle Chemikerinnen und Chemiker, die nicht den Weg in die Hauptstadt antreten können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt.
Forza BSG!
