Foto: Kevin Colditz
Die Nummer 1 der Stadt sind wir! In einem umkämpften, aber auch ereignisarmen Stadtduell setzte sich unsere BSG verdient durch. Über die gesamte Spieldauer hinweg waren unsere Leutzscher die dominante Mannschaft und ließen auch im zweiten Durchgang fast nichts zu. Somit sahen die 10.700 Zuschauer:Innen im Bruno-Plache-Stadion ein 0:2 (0:2) in der Partie zwischen dem 1.FC Lokomotive Leipzig und der BSG Chemie Leipzig.
Es ist eine enttäuschende Saison für unseren Erzrivalen. Nachdem man in den letzten Jahren immer zu den besseren Teams der Staffel gehörte, hing man diese Saison lange im Abstiegskampf fest. Auch der erhoffte Trainer-Effekt nach der Entlassung von Almedin Civa blieb aus. Im Pokal flog man bei Oberligist Bischofswerda raus. Somit ist die Spielzeit für Blau-Gelb frühzeitig schon gelaufen. Im 111. Stadtderby wollte die Mannschaft von Trainer Tomislav Piplica ein halbwegs versöhnliches Ende der Saison erreichen. Das wollte unsere BSG natürlich verhindern. Unsere Leutzscher hielten sich in einer lange Zeit engen Spielzeit weitestgehend aus dem Tabellenkeller heraus und konnten frühzeitig die Klasse halten. Nach einer guten Phase gegen Ende März/Anfang April (fünf Spiele lang ungeschlagen), geriet der Motor zuletzt etwas ins Stocken. Den wollte man im Derby wieder (neu-)starten. Damit dies gelingen sollte, änderte BSG-Trainer Miroslav Jagatic seine Elf auf drei Positionen: Philipp Harant, Philipp Wendt und Cemal Kaymaz begannen für Vin Kastull, Manuel Wajer und Marcel Hilßner.
Beide Teams legten recht offensiv los. Bereits nach vier Zeigerumdrehungen köpfte Osman Atilgan knapp am Pfosten vorbei. (4.) Auf der Gegenseite machte es Phlipp Harant besser: eine Kopfball-Vorlage von Timo Mauer verwertete der aufgerückte Innenverteidiger zur frühen Führung! (13.) Nebenbei erzielte er somit das erste Auswärtstor im Derby seit der Neugründung! Danach hatten unsere Chemiker die Partie im Griff. Lok blieb weitestgehend harmlos und versuchte es immer wieder mit langen Bällen, die für keine Gefahr sorgten. Nach knapp einer halben Stunde prüfte Dennis Mast dann Niclas Müller mit einem Distanzschuss, welchen dieser zur Seite abwehrte. (28.) Kurz vor der Pause erhöhte unsere BSG: einen langen Ball von Kaymaz erlief Denis Jäpel und schob Müller im Lok-Tor den Ball durch die Hosenträger ins Netz – 2:0! (44.) Mit der verdienten Führung ging es in die Kabinen.
Auch der zweite Durchgang verlief ohne große Highlights. Lok fiel wenig ein, Chemie machte es clever und ließ kaum etwas anbrennen. Das gefährlichste auf Gastgeber-Seite war ein Abschluss von Ryan Adigo, der aber deutlich über das Tor ging. (71.) Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Manuel Wajer in der Nachspielzeit die Chance, alles klar zu machen, scheiterte aber erst an Müller und dann einem Abwehrbein der Gastgeber; auch der Nachschuss von Janik Mäder wurde geblockt. (90.+3) Der letzte große Aufreger war die gelb-rote Karte für Florian Brügmann, die aber keine Einfluss mehr auf das Spielergebnis hatte, denn danach war Schluss.
Nach 21 Jahren gewinnt unsere BSG wieder einmal das Derby in Leipzig-Probstheida. Damals hießen die Vereine noch VfB Leipzig und Sachsen Leipzig. Der Sieg war vollkommen verdient, auch wenn das Spiel die großen Torchancen vermissen ließ. Dank des Erfolgs werden unsere Leutzscher auch erstmals seit 2021 wieder vor dem Lokalrivalen die Saison beenden. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es kommenden Sonntag. Dann empfängt unsere BSG zum letzten Heimspiel der Saison den BFC Dynamo. Anpfiff ist um 13 Uhr.
1. FC Lokomotive Leipzig: Niclas Müller – Linus Jakob Zimmer, Luca Sirch, Lucas Wilton (MK), Abou Dramane Ballo – Jan Löhmannsröben (58. Farid Abderrahmane), Julian Weigel – Ryan-Segon Adigo (71. Maximilian Schütt), Zak Paulo Piplica, Tobias Drombowa – Osman Atilgan; Trainer: Tomislav Piplica
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig (71. Manuel Wajer), Philipp Harant, Philipp Wendt – Florian Brügmann, Dennis Mast, Cemal Kaymaz, Lucas Surek (79. Vin Kastull) – Timo Mauer (79. Elias Ndukwe Oke), Florian Kirstein (67. Janik Mäder), Denis Jäpel (79. Marcel Hilßner); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 0:1 Philipp Harant (13.), 0:2 Denis Jäpel (44.)
Gelbe Karten: Linus Jakob Zimmer, Luca Sirch, Lucas Wilton, Julian Weigel / Paul Horschig, Cemal Kaymaz, Marcel Hilßner
Gelb-Rote Karten: – / Florian Brügmann (wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Marko Wartmann (Großvargula), Johannes Schippke, Tim Kohnert, Lars Albert
Zuschauer: 10.700 im Bruno-Plache-Stadion (davon 1.200 Chemiefans)
