CHEMIE HILFT | Unser Becherpfand für die Kinderkrebshilfe Halle
Chemie Leipzig – das ist Fußball mit Herz und Leidenschaft, aber auch der Blick über die Stadiontore hinaus, auf das, was wichtiger ist als das runde Leder. Darum wird das gespendete Becherpfand beim Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 (Freitag, 26. April, 19 Uhr) der Kinderkrebshilfe Halle (Saale) zu Gute kommen.
Die Becherpfand-Spende bei unseren Heimspielen im Alfred-Kunze-Sportpark ist längst eine feste Institution geworden. Seit der erfolgreichen Errichtung des Flutlichts im AKS fließt das Geld zu gleichen Teilen in die grün-weiße Nachwuchsabteilung und in die Anfertigung großer Choreografien der Chemie-Fans. (Auch am Freitag erwartet uns ein besonderer Moment, daher bitten wir alle Fans, bereits um 18.45 Uhr im Stadion und auf ihren Plätzen zu sein.)
Doch die BSG Chemie und ihre Fans wollen sich auch für die Gesellschaft engagieren –über die Stadtgrenze hinaus. Deshalb bitten wir euch zum Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 am morgigen Freitag wieder um eure zahlreichen Becherpfand-Spenden, die diesmal zu 100 Prozent an den Verein zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale) e. V. gehen werden. Dieser setzt sich seit 33 Jahren für krebskranke Kinder und ihre Familien ein und hilft ihnen damit durch eine denkbar schwere Zeit.
Wie genau, das erklärt Gabriele Arndt, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied des Vereins:
Liebe Frau Arndt, was genau ist der Kinderplanet, was ist die Kinderkrebshilfe Halle?
Der Kinderplanet ist das Vereinshaus des Vereins zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale). Wir kümmern uns um Familien, deren Kinder an Krebs erkrankt sind. Die Betreuung ist sehr vielfältig. In der Universitätsklinik in Halle werden krebskranke Kinder aus dem südlichen Sachsen-Anhalt medizinisch versorgt. Werden Knochenmark- und Stammzelltransplantationen bei den Kindern nötig, so betreuen wir diese Kinder sogar aus ganz Sachsen-Anhalt. Pro Jahr werden ca. 50 Neuerkrankungen in der Uniklinik in Halle behandelt. Eine Therapie kann zwischen einem halben und zwei bis drei Jahre dauern. Wir unterstützen aber nicht nur während der Therapie, sondern auch in der Zeit danach. Zudem betreuen wir auch an Krebs erkrankte junge Erwachsene (bis 29 Jahre).
Was finden die Kinder und ihre Eltern in Ihrem Vereinshaus vor?
In unserem Kinderplaneten stehen den Familien fünf Elternzimmer zur Übernachtung zur Verfügung. Für die Kinder gibt es neben einem Spielzimmer und einem schönen Garten auch einen Billardraum, eine Tonwerkstatt und einen Musikraum.
Neben einer Kinderbetreuung auf der Station oder in unserem Vereinshaus bieten wir den Kindern Veranstaltungen, Ferienprogramme, Nachhilfeprojekte, Geschwisterarbeit und Patientennachsorgegruppen. Den Eltern bieten wir Elternabende, Elternkaffeetrinken, Sozialberatung und psychologische Beratung an. Dazu gibt es Treffen verwaister Familien und vieles mehr.
Wie lange gibt es das Projekt schon und was war Anlass zur Gründung?
Der Verein wurde 1991 von betroffenen Eltern, Pflegepersonal und Ärzten der kinderonkologischen Station gegründet. Also kurz nach der Wende. Bis dahin gab es noch keine psychosoziale Unterstützung für solche schwer erkrankten Kinder. Als erstes wurde ein Spielzimmer auf der Station geschaffen und eine Wohnung in Kliniknähe angemietet, so dass Eltern mit weiten Anfahrtswegen übernachten konnten.
Dann stand die Villa gegenüber der Klinik zum Verkauf. Mit großem Engagement und viel Einsatz über unzählige Spenden konnte das Haus erworben werden. Tolle Handwerker, die teilweise nur die Materialen berechnet hatten, sanierten das Gebäude, damit unsere Kinder sich wohlfühlen.
Wie setzt sich der Verein zusammen und wer arbeitet bei Ihnen?
Der Verein wird von einem sechsköpfigen, ehrenamtlichen Vorstand geführt, der mehrheitlich aus betroffenen Eltern oder ehemaligen Patienten besteht. Im Verein sind fünf Mitarbeiterinnen angestellt, die sich täglich um die Familien kümmern. Neben mir als Geschäftsführerin und Trauerbegleiterin für verwaiste Familien arbeiten hier eine Rehapsychologin, zwei Sozialpädagoginnen und eine Hauswirtschaftlerin.
Wie kann man Sie am besten kontaktieren?
Unser Kinderplanet ist ein offenes Haus. Jeder ist herzlich willkommen. In der Woche sind wir von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr persönlich, telefonisch oder per E-Mail/WhatsApp erreichbar. Häufig treffen sich Nachsorgegruppen auch am Abend oder an den Wochenenden.
Haben Sie einen Rat für betroffene Familien?
Bewahren Sie Ruhe, auch wenn gerade alles in „Unruhe“ gekommen ist und die Sorgen groß sind. Seit über 33 Jahren betreuen wir Familien und können sagen, dass die meisten Familien wieder zu Hause sind und ihr Leben leben. Hoffnung ist das wichtigste Gut.
Ich möchte gerne den Spruch von den Regenbogenfahrern (das sind junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit an Krebs erkrankt waren) weitergeben. Er steht auf den Armbändern, die sie an die Kinder verteilen, und lautet: „Eins werd‘ ich nie tun: AUFGEBEN!“
Können Sie weitere Anlaufstellen für Unterstützung empfehlen?
In Deutschland gibt es in jeder Universitätsklinik einen Elternverein, der wie wir betroffene Familien unterstützt. Wir sind untereinander gut vernetzt. Der Dachverband von allen Vereinen ist die DLFH (Deutsche Leukämie-Forschungshilfe) in Bonn. Auf der Homepage finden sich hilfreiche Informationsmaterialien, neueste Forschungserkenntnisse, Familienseminare und vieles mehr.
Wie können Menschen, die Ihren Verein unterstützen wollen, am besten helfen?
Da sich unsere Arbeit fast ausschließlich über Spenden finanziert, freuen wir uns über jede Zuwendung. Auch kleine Beträge helfen, unsere vielfältigen Familienangebote zu unterstützen. Auf unserer Homepage haben wir eine Wunschkiste eingestellt, in der immer aktuell fehlende Dinge oder Wünsche aufgeschrieben sind.
Und weil wir viele Veranstaltungen für die Familien planen, freuen wir uns auch über Menschen, die uns ehrenamtlich unterstützen, indem sie zum Beispiel den Kuchenbasar mit einem Kuchen bereichern oder personell einen Stand betreuen.
Wir freuen uns auch über jedes neue Mitglied im Verein. Den Antrag dazu findet man auf unserer Internetseite: www.kinderkrebshilfe-halle.de
