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ERSTE

BSG (Always Hardcore): Carl Zeiss zu Gast im Leutzscher Holz

By 12. April 2024April 15th, 2024No Comments

Foto: Christian Donner

Vier gewinnt bekanntlich, doch im Nachgang des sonnenverwöhnten Auswärtserfolgs an der Mulde gäben sich alle Leutzscherinnen und Leutzscher mit Sicherheit auch mit dem fünften Streich der Chemie-Elf zufrieden. Zumal der Spielplan mit dem Gegner von den Kernbergen ein echtes Schmankerl für alle Chemiefans bereithält. Die Thüringer, mit nur einer Niederlage aus den jüngsten acht Partien eine der formstärksten Mannschaften der Liga, stehen in der Tabelle zurzeit punktgleich nur einen Rang vor dem Team von Miroslav Jagatic – welches wiederum seine jüngsten vier Begegnungen allesamt gewinnen konnte. Auf dem Rasen und auf den Rängen gleichermaßen präsentierte sich dieses sächsisch-thüringische Duell traditionell rassig, feurig und spannungsgeladen, und somit scheint, gepaart mit der Wettervorhersage, alles gerichtet für einen perfekten fußballerischen Frühlingssonntag: Zum 29. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie am Sonntag, 14. April 2024, um 13 Uhr den FC Carl Zeiss Jena im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch.

Was geht zurzeit beim FCC? Carl Zeiss vor dem Duell in Leutzsch

Gleich auf sechs Akteure wird Carl-Zeiss-Coach Henning Bürger am Sonntag im Leipziger Westen verzichten müssen: Winterneuzugang Alexander Prokopenko (vom FC Energie Cottbus gekommen) laboriert seit geraumer Zeit mit Leistenproblemen und wird noch länger ausfallen, mir Marcel Hoppe, Burim Halili und dem jungen Paul Krämer fehlen gleich drei Defensivspieler und auch Rechtsaußen Joel Richter wird aufgrund eines Muskelfaserrisses nur zusehen können. Der Ausfall durch Gelbsperre des ebenfalls im Winter (aus Altglienicke) gekommenen Mittelstürmers Cemal Sezer, der seit seinem Wechsel an die Kernberge auf bereits sieben Torbeteiligungen in zehn Ligaeinsätzen kommt, wiegt jedoch kurzfristig mindestens genauso schwer, vor allem, weil Sezer mit Elias Löder – mit Fug und Recht wohl einer der auffälligsten Akteure der ganzen Liga in dieser Spielzeit – in den Angriffsbemühung des FCC durchaus gut harmoniert. Sezer kam mit bereits drei gelben Karten aus der Hinrunde beider VSG nach Jena und sah nun in einem spannenden Duell gegen den FC Energie seine fünfte, was Coach Henning Bürger zu einer gewissen Kreativität in der Aufstellung und im Spieltagskader zwingen dürfte, welcher gewiss auch durch A-Junioren aufgefüllt werden wird.

Bürger hob im Gespräch mit der Ostthüringer Zeitung die Dynamik, die Physis und das Engagement der Leutzscher Elf hervor und will sein Team auch mit exakt diesen Eigenschaften das Spiel im Leipziger Westen bestreiten lassen. Eine Leistung ähnlich zu der im vergangenen Heimspiel gegen Cottbus, welches nach Jenaer Führung und beinah postwendendem Ausgleich 1:1 endete, sei seiner Meinung nach der Schlüssel für mindestens einen Punkt in Leutzsch. Gegen Vorjahresmeister Cottbus präsentierte sich Bürgers Team gallig, bissig und auf Augenhöhe und ging nicht unverdient dank eines Treffers von Pasqual Verkamp mit 1:0 in Führung – übrigens das erste Saisontor des Jenaer Topscorers der Vorsaison, der in der aktuellen Spielzeit nicht an Elias Löder vorbeikommen konnte. Schlussendlich blieben den Hausherren allerdings nur zwei Minuten zum Freuen: Nach scharfer Hereingabe eines gewissen Maximilian Krauß – ein Abgang im Winter, der nicht zwingend vorauszusehen war –, der mit seiner Quirligkeit und Geschwindigkeit jede Mannschaft der Staffel bereichern würde, hielt Fabien Strietzel unglücklich das Bein dazwischen und besorgte per Eigentor den Endstand. Doch angesichts einer der gestellten Herausforderung des Gegners entsprechenden, sehr engagierten und starken Leistung in den ersten 45 Minuten kann man zurecht die Frage stellen, ob für Carl Zeiss nicht sogar die volle Punktzahl drin gewesen wäre.

So aber stehen die Jenaer, genau wie die BSG Chemie, bei 41 Zählern (45:34 Tore) in der Tabelle und können sich, zuvorderst, über den Klassenerhalt freuen. Vor rund einem Monat beantragten die Verantwortlichen zwar auch die Lizenz für die 3. Liga, doch beim Thüringer Traditionsclub – die für einen Aufstieg aus ihren fünf Spielen die volle Punktzahl bräuchten, während BFC und GFC keinen einzigen Zähler sammeln dürften – scheint man sich im April 2024 mit einem weiteren Jahr in der Regionalliga Nordost anfreunden zu müssen. Mit Elias Löder sorgt zwar der aktuell beste Torschütze der Liga für die Treffer, an die bombastische Defensivleistung der Vorsaison konnte man allerdings nicht anschließen. Nach oben wie nach unten geht für den FCC nichts mehr, der Blick jedoch auf die neue Saison, auf den Kader — und auf mindestens zwei weitere Duelle mit der BSG Chemie.

I Got 5 On It: Chemie auch nach Sieg in Eilenburg in der Erfolgsspur

Und auch die BSG und ihre Fans freuen sich gewiss über ein weiteres Jahr mit den Jenaern, brachten die Spiele doch in der jüngeren Vergangenheit immer all das mit, was Regionalligafußball so zu bieten haben kann: Stimmung, Kampf, Dramatik, eine Prise Rivalität und Fans, die alles geben. Auch bei diesem Aufeinandertreffen wurden alle 750 Gästetickets restlos abgenommen und der Alfred-Kunze-Sportpark freut sich an allen Enden des Stadions über pickepackevolle Kurven. In den jüngsten Begegnungen hatte allerdings jeweils der FC Carl Zeiss die Nase vorn und konnte nach zwei Siegen der Chemiker im Jahr 2022 (3:2 und 1:0) wieder die Oberhand übernehmen: Höchste Zeit, das zu ändern!

Die Chemie-Elf kommt aktuell aus einer fulminanten Serie von vier Siegen in Folge, bei denen das Team (endlich, möchten manche sagen) ihr Potential auch wirklich auf den Platz bekam. Mit Willen, Engagement und phasenweise sehr schönem Fußball siegte die BSG Chemie verdient gegen Hertha II, den Vorjahresmeister aus Cottbus, den ZFC Meuselwitz und am vergangenen Wochenende unter der Sonne Nordsachsens eben auch gegen Eilenburg. Folgt nun gegen Jena der fünfte Streich? Zweifellos können Leistungen wie die des auffälligen Elias Ndukwe Oke, der seinen Mitspielern gegen Eilenburg gleich zwei Tore auflegte, auch gegen Jena nicht schaden. Lediglich das Fehlen von Philipp Harant, der in der Schlussphase im Ilburgstadion die rote Karte sah, trübt die Stimmung im Vorfeld ein wenig.

Zum 29. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie am Sonntag, 14. April 2024, um 13 Uhr den FC Carl Zeiss Jena im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch. Die Partie steht unter der Leitung von Referee Christoph Beblik (Berlin), an den Seitenlinien assistieren ihm Pascal Wien und Kai Kaltwaßer. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die am Sonntag nicht den Weg ins Leutzscher Holz antreten können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. Am darauffolgenden Wochenende wartet für die chemische Fangemeinde die weiteste Auswärtsreise der Saison: rund 440 Kilometer sind es an den Bodden, wo am 30. Spieltag (Samstag, 20. April 2024, um 13 Uhr im Volksstadion) der Tabellenführer vom Greifswalder FC geschlagen werden will.

kiro

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