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ERSTE

Frühling in Nordsachsen: der FC Eilenburg empfängt die Leutzscher Elf

By 6. April 2024April 15th, 2024No Comments

Foto: Christian Donner

Frühling lässt sein grün-weißes Band wieder flattern durch die Lüfte, süße Auswärtsfahrerdüfte streifen ahnungsvoll das Land: Nach der perfekte englische Heimspielwoche mit drei Siegen aus drei Spielen geht es für das Team von Miroslav Jagatic zur Abwechslung mal wieder in die Fremde, die zur Freude aller mitreisenden Chemikerinnen und Chemiker (und passend zum Wetter) allerdings locker, leicht und geschwind zu erreichen ist. Zwar musste die Mannschaft von der Mulde, unsere Gastgeber, ihre Serie ohne Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Cottbus abreißen lassen, nichtsdestotrotz hat sich das Team in rot und blau in der Staffel etabliert und scheint nirgendwohin zu wollen. Grund genug, in diesem Nachbarschaftsduell auch im vierten Aufeinandertreffen und für die nahe Zukunft für klare, geordnete Verhältnisse zu sorgen – am besten mit drei Punkten: Zum 28. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am heutigen Sonnabend, 6. April 2024, um 16 Uhr beim FC Eilenburg im Ilburgstadion.

Gekommen, um zu bleiben? Eilenburg im Frühling ‘24

Die Tabelle mag nicht berauschend aussehen, doch das kann Sascha Prüfer und seinem Team beinahe herzlich egal sein: Der FC Eilenburg, seit Sommer vergangenen Jahres als Meister der NOFV-Oberliga Süd wieder in die Regionalliga Nordost zurückgekehrt, wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison in Deutschlands vierthöchster Spielklasse antreten. Nach 27 absolvierten Partien finden sich die Kicker von der Mulde auf dem 16. Tabellenplatz wieder und somit aktuell schon auf dem sicheren Ufer im Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den Berliner AK beträgt zurzeit neun Zähler – durchaus beruhigend, aber rechnerisch noch nicht genug –, von der Zweitvertretung der Rostocker Hansa, die nach wie vor die rote Laterne in der Hand haben, konnte man sich sogar auf elf Punkte absetzen. Einerseits war man mit lediglich sieben Pünktchen aus den ersten elf Partien durchaus erwartungsgemäß, aber nichtsdestotrotz unbefriedigend in die Saison gestartet und ließ in einer markanten Schwächephase zwischen Dezember und Februar wiederholt Federn. Andererseits fielen in diesen Zeitraum auch die Partien gegen (zumindest nominell) schlicht größere und bessere Teams der Liga – Greifswald, Babelsberg, Chemnitz – und darüber hinaus konnte man sich tabellarisch wie in der Formkurve durch eine sich daran anschließende Serie von fünf Spielen ohne Niederlage (mit Siegen gegen Hertha II und Viktoria Berlin) stabilisieren und den beruhigenden Vorsprung auf die gefährliche Zone wahren. Unter dem Strich steht (Stand jetzt) eine zweifellos als Erfolg zu verbuchende Saison für die Eilenburger, die mit dem Abstieg in aller Ehrlichkeit dank der Leistungen des Berliner AK und der kleinen Kogge wenig zu tun hatten und voraussichtlich auch nichts mehr zu tun haben werden.

Ohnehin gelangen dem Team von Sascha Prüfer, der die Mannschaft im Sommer 2022 übernahm und zurück in die Regionalliga führte, diverse Achtungserfolge in dieser Saison: Sechs Punkte gegen die Wundertüte von der Berliner Hertha, keine Niederlage gegen Erfurt und auch keine Niederlage gegen Viktoria Berlin, dazu ein Sieg gegen Altglienicke zeigen, dass Prüfers Team an einem guten Tag auch die Größeren der Liga ärgern kann. Einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg des in der Regel mit Viererkette antretenden Teams hat im Sturm Christopher Bibaku. Der 28 Jahre alte französische Stürmer kam im Sommer vom VFC Plauen und schoss die Eilenburger gegen Meuselwitz, Hertha II und Viktoria zum Sieg und kommt bisher in dieser Saison auf beachtliche acht Treffer und eine Vorlage; im internen Ranking der besten Torschützen dicht gefolgt vom in Leutzsch nicht unbekannten Benjamin Luis, der auf fünf erzielte Tore kommt. Als bester Vorbereiter tut sich in dieser Saison der erfahrene Michael Schlicht aus dem defensiven Mittelfeld hervor, der seinen Mitspielern bereits siebenmal auflegte und damit zu einem der besten der Liga zählt, wenn es um Vorlagen geht.

Summa summarum kann man zufrieden sein in Eilenburg: Alle Statistiken in Heim- (16.) und Gasttabelle (12.), in erzielten (15.) und gefangenen Toren (15.) verraten, dass man an der Mulde eigentlich in der Tabelle genau dort steht, wo man mit seinen Leistungen auch hingehört. Der Abstieg dürfte in dieser Saison kein Thema mehr sein, doch gewiss wird man den sympathischen grün-weißen Nachbarn aus der Großstadt heute ärgern wollen – nur um ganz, ganz sicher zu gehen, dass die Gegner im kommenden Jahr nicht wieder Halberstadt, Sandersdorf und Freital heißen.

Is this real life? Is this just fantasy? Chemie nach der perfekten Woche

Ein wenig werden sich viele Beobachterinnen und Beobachter sowohl der BSG Chemie Leipzig im Speziellen als auch der Regionalliga Nordost im Allgemeinen sicherlich die Augen gerieben haben: drei Spiele, drei Siege, 8:1 Tore – und das alles für die BSG Chemie! Mit den überzeugenden Leistungen gegen Hertha II, den FC Energie und auch den ZFC aus Meuselwitz sicherte das Team von Miroslav Jagatic seinen Platz im komfortablen Mittelfeld der Tabelle. Einerseits geht, wie es so schön heißt, nach oben und unten nichts mehr in dieser Saison, aber nichtsdestotrotz können alle, die es mit Grün und Weiß halten, zufriedenstellend wahrnehmen, dass man mit Chemnitz, Erfurt, Zwickau und dem 1. FC Lok gleich vier veritable Schwergewichte hinter sich lassen konnte. Die als Saisonziel gesteckte Marke von 40 Punkten könnte darüber hinaus auch bereits am heutigen Sonnabend geknackt werden, alles, was in den kommenden Wochen in den weiteren Highlightspielen noch dazukommen mag, ist dann Bonus.

Speziell Florian Kirstein – mit sieben Treffern und fünf Vorlagen mit Abstand der beste Scorer der Chemiker in dieser Spielzeit – zeigte sich in den jüngsten Spielen als unermüdlicher Offensivakteur, der sowohl selbst gegen Cottbus traf und vorbereitete, als auch im Spiel gegen Hertha II wichtige Meter und ordentlich Rabatz machte. Ebenso Lucas Surek, gegen Viktoria noch glücklos, spielte sich mit drei Scorern in den vergangenen fünf Spielen wieder in den Vordergrund und sorgte mit seiner Lauf- und Einsatzbereitschaft für wichtige Räume und vielversprechende Situationen im letzten Drittel des Gegners. Abgerundet wurde die Woche der guten Laune noch mit den Premierentreffern von Irfan Brando und Vin Kastell im chemischen Dress und einem Elias Ndukwe Oke, der immer mehr auf sich aufmerksam macht. Trainer Miroslav Jagatic sprach von einem Quantensprung, den sein Team in der Tabelle und in ihren Leistungen kurz vor Ende der Spielzeit gemacht hat – und der muss ja auch nicht nach drei Siegen schon wieder vorbei sein. In der Regionalliga gaben die Grün-Weißen gegen die Eilenburger noch kein Spiel verloren, zuletzt war dies im Achtelfinale des Sachsenpokals 2019/20 der Fall: Keine Wiederholung nötig, vielen Dank. Das Hinspiel der aktuellen Saison endete danke Elfmeter durch Janik Mäder durchaus glücklich mit 1:0 für die glorreiche BSG. Und heute? Drückt ganz Leutzsch die Daumen, dass Fans und Mannschaft in Eilenburg feiern können, genießen können, schwelgen können: wenn es Frühling wird in Nordsachsen.

Zum 28. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie am heutigen Sonnabend, 6. April 2024, um 16 Uhr beim FC Eilenburg im Ilburgstadion. Die Partie steht unter der Leitung von Referee Max Bringmann (Bad Lausick), der sein zweites Spiel in der Regionalliga pfeifen wird, an den Seitenlinien assistieren ihm Eugen Ostrin und Daniel Bartnitzki. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die nicht die Reise nach Eilenburg antreten können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. Darüber hinaus überträgt der Mitteldeutsche Rundfunk die Partie in TV und Livestream. Im Anschluss an das Nachbarschaftsduell in Nordsachsen empfängt die Chemie-Elf am kommenden Sonntag, 14. April 2024, um 13 Uhr den FC Carl Zeiss Jena im Alfred-Kunze-Sportpark.

kiro

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