Foto: Kevin Colditz
Déjà-vu für unsere Chemiemmanschaft: wie bereits in der letzten Saison gewinnt unsere BSG ganz spät beim Berliner AK. In einer zerfahrenen wie chancenarmen Partie beim Kellerkind erlöste Maximilian Jagatic kurz vor Ende die mitgereisten chemischen Fans und erzielte nebenbei sein erstes Regionalliga-Tor. Somit endete die Partie vor 1095 Zuschauer:Innen zwischen dem Berliner AK und der BSG Chemie Leipzig mit 0:1 (0:0).
Nach einer schwachen Hinrunde stellte man einiges in Berlin-Moabit um. Sechs Neuzugänge stießen zum Verein, während acht Akteure (unter anderem Irfan Brando zu unserer BSG) den Verein verließen. Auch auf der Trainerbank gab es einen Wechsel: Volkan Uluc übernahm (wieder) für Jeffrey Seitz. Der Erfolg blieb aber weiterhin aus: aus den acht Partien im neuen Jahr gewann man lediglich zwei; die restlichen verlor man. Somit entwickelt sich immer mehr ein Duell gegen die Zweitvertretung von Hansa Rostock im Tabellenkeller. Nach deren Sieg am Vortag bei der VSG Altglienicke waren die Hausherren am heutigen Spieltag noch mehr unter Zugzwang und waren fast zum Siegen verdammt.
Unsere Chemiker wollten dies natürlich verhindern und sich endlich einmal belohnen. Sowohl gegen Luckenwalde, als auch in Chemnitz war man das bessere Team, nutzte jedoch nicht die herausgespielten Chancen. So blieb es in beiden Duellen bei der 1:1-Punkteteilung. Heute sollten es endlich zwei Zähler mehr sein. Damit dies gelingen sollte, änderte BSG-Trainer Miroslav Jagatic seine Elf auf zwei Positionen: Philipp Wendt kehrte nach abgesessener Gelbsperre für Vin Kastull in die Startelf zurück, genau wie Florian Kirstein, der Marcel Hilßner ersetzte.
Die Partie begann sehr verhalten. Beiden Mannschaften fehlte es offensiv an Akzenten, sodass sich ein echter „Abnutzungskampf“ entwickelte. Das Spiel spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab. Längere Ballpassagen waren eher Seltenheit. Im Gegenteil, beide Teams verloren oft schnell, wie unnötig die Bälle. Bis auf einen Flugkopfball von Paul Horschig kurz vor der Pause blieb die Partie fast ohne jegliche Chance. (44.) Somit war die erste Halbzeit schnell erzählt. Auch der zweite Durchgang fing ähnlich ereignislos an. Erst Mitte der zweiten Hälfte zogen beide Teams an, wobei unsere Leutzscher die besseren Chancen hatten, aber sowohl Janik Mäder (56.), als auch Lucas Surek (60.) fehlte es an Zielwasser. Nach knapp siebzig Minuten dann der Aufreger des Spiels: Schiedsrichter Sirko Müke gab nach Foulspiel von Hajjaj an Mäder Elfmeter, aber nach Absprache mit seinem Linienrichter und Protesten vom Berliner AK wurde der Elfmeter zurückgenommen. Trotzdem kam unsere BSG noch zu zwei größeren Chancen: Erst wurde Janik Mäder zentral vorm Tor geblockt (76.), dann landete eine Hereingabe von Florian Kirstein beim eingewechselten Maximilian Jagatic, der den Ball ins Tor stocherte – 1:0 Chemie! (90.) Ekstase pur im Gästeblock, tatsächlich gewann unsere BSG noch dieses schwache Regionalliga-Spiel, denn kurz danach war Schluss.
Dank diesem „Last-Minute“-Erfolg klettert unsere BSG auf Platz zehn und vergrößert den Abstand auf den Tabellenkeller. Auch wenn das Spiel ein schwaches Niveau hatte, war der Sieg verdient. Bereits kommenden Mittwoch ist unsere BSG wieder gefordert. Dann geht es wieder in die Landeshauptstadt. Diesmal wartet aber Viktoria Berlin. Anpfiff ist um 19 Uhr.
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Berliner AK: Luis Maria Zwick – Hendrik Wurr, Aleksandar Bilbija, Nicolo Mikael Avellino, Omar Hajjaj (90. Abu Bakarr Kargbo) – Shinji Yamada (MK), Oliver Schindler (86. Cedric Stefan Synclair Mvondo Mvondo), Ufumwen Osawe (60. Marcel Bremer), Selim Gündüz (60. Antonio Levi Lukabi) – Roko Ivankoic, Felix Pilger; Trainer: Volkan Uluc
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant, Philipp Wendt – Florian Brügmann (80. Luca Marino), Dennis Mast, Denis Jäpel, Lucas Surek – Janik Mäder (80. Maximilian Jagatic), Florian Kirstein (90. Vin Kastull), Timo Mauer (55. Marcel Hilßner); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 0:1 Maximilian Jagatic (90.)
Gelbe Karten: Aleksandar Bilbija / Philipp Harant, Dennis Mast, Lucas Surek, Timo Mauer (gesperrt bei Viktoria Berlin), Luca Marino
Schiedsrichter: Siro Müke (Schönebeck), Niclas Rose, Marvin Tennes
Zuschauer: 1095 im Poststadion (ca. 500 Chemiefans)