Und weiter geht’s in unserem Jubiläumsjahr – mit der zweiten hochspannenden Veranstaltung, die sich mit den verrückten „Fünfzigern“ beschäftigt. Chemie war in den frühen 50er Jahren einer der erfolgreichsten Vereine der DDR, wurde aber wie kaum ein anderer zum Spielball der Politik und verlor durch „Umgestaltungen“ seinen Platz in der höchsten Spielklasse des Landes – als Vizemeister!
Zuvor schon gab es die unglaublichsten Vorgänge, wie z.B. die „Delegierung“ von gleich sieben Stammspielern zur Armeemannschaft SV Vorwärts, oder die Aberkennung eines 6:3-Sieges gegen Stahl Thale. Wie funktionierte das, warum war so etwas möglich? Wie war die Situation in der damaligen DDR? Wie machte Chemie weiter?
Warum war der Verein den Funktionären schon damals ein Dorn im Auge? Hatte es mit dem Bruch mit dem einstigen Mitspieler Fritz Gödicke zu tun, der als Funktionär nun Macht im DDR-Sportapparat hatte? War es die große Popularität, welche Chemie bei den Massen besaß, gab es einen Zusammenhang mit dem Volksaufstand am 17. Juni 1953, als die Macht der SED kurzzeitig in Frage gestellt wurde? All das diskutiert die Runde um die renommierte Sporthistorikerin Dr. Jutta Braun (Vorsitzende Zentrum deutsche Sportgeschichte), den Zeitzeugen Roland Dommsch und Autor und Vereins-Chronist Jens Fuge, der viele der legendären Spieler noch selbst kennenlernen durfte. Moderatoren der Runde sind
Kristin Kielon und Johannes Salzmann.
Veranstaltungsort: 2.3.24, 18 Uhr, Capa-Haus, Haus (Jahnallee 61, 04177 Leipzig). Eintritt ist frei.