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Verdammt lang her: Chemie will gegen Luckenwalde den nächsten Heimdreier

By 20. Februar 2024No Comments

Foto: Christian Donner

Verdammt lang her, verdammt lang – gegen die blau-gelben Brandenburger hat das Team von Miroslav Jagatic die Chance, zwei weniger schmeichelhaften Serien ein Ende zu bereiten und damit ganz nebenbei das Leutzscher Publikum in den siebten Himmel zu befördern. Nicht nur, dass der jüngste Sieg im Leipziger Westen bereits seit fast genau vier Monaten auf sich warten lässt, nein, gegen die Männer vom FSV konnten die Grün-Weißen seit nunmehr drei Jahren nicht die volle Punktzahl mitnehmen. Höchste Zeit, das zu ändern, die Euphorie der Kaperfahrt an die Ostsee mitzunehmen und auch im neuen Jahr unter Beweis zu stellen, dass kein Gegner gerne nach Leutzsch kommen sollte: Zum Nachholspiel des 17. Spieltages der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie am morgigen Mittwoch, 21. Februar 2024, um 19 Uhr den FSV Luckenwalde im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch.

Surprise, surprise: die bisherige Saison des FSV Luckenwalde

Man kann der Arbeit, welche in der brandenburgischen Provinz von den Verantwortlichen des FSV Luckenwalde abgeliefert wird, aus der Perspektive eines Amateurvereins kaum genug Respekt zollen: der vermeintlich geringen Attraktivität, den finanziellen Voraussetzungen und der starken Konkurrenz in der Staffel zum Trotz gehört der Verein aus dem eher beschaulichen, 20.000 Einwohner zählenden Luckenwalde seit 2015 nahezu zum festen Inventar der Liga und ließ am Klassenerhalt in den vergangenen Spielzeiten keinerlei Zweifel aufkommen. Platz 13, Platz 12, Platz 13 heißen die Abschlussplatzierungen der Luckenwalder in den jüngsten drei Saisons und auch in der aktuellen Spielzeit ist das Team von Coach Michael Braune auf bestem Wege, auch im fünften Jahr in Folge Deutschlands vierthöchster Spielklasse anzugehören.

Die erste Saisonhälfte brachte nicht nur mehr als achtbare Siege gegen Babelsberg 03, den 1. FC Lok, den Chemnitzer FC oder auch ein überzeugendes 4:0 gegen den RWE, sondern damit auch gleichzeitig wichtige Big Points im Kampf gegen den Abstieg. Zwar sprangen nach dem Jahreswechsel aus bisher sechs Partien lediglich sieben Zähler heraus, doch auch ein 1:1 gegen den BFC Dynamo sowie wichtige Siege gegen direkte Konkurrenten (1:0 gegen Meuselwitz, 3:0 gegen Eilenburg) im Abstiegskampf – mit dem der FSV in dieser Spielzeit zugegeben recht wenig zu tun hatte – sind aller Ehren wert. Zurzeit finden sich die Brandenburger auf Rang acht der nach wie vor durch zahlreiche Spielausfälle verzerrten Tabelle wieder, machten aber in der bisherigen Spielzeit erfolgreich einen großen Bogen um die gefährlichen Tabellenregionen.

Zentral für die bisher ohne größere Aufregung absolvierte Saison ist der offensive Output der beiden besten Scorer von Luckenwalde: Von der Spitze der internen Liste grüßt Jorden Winter, der im Sommer aus der U19 von RB Leipzig ins Werner-Seelenbinder-Stadion wechselte. In seinen bisher 17 Partien konnte der 20 Jahre alte Mittelstürmer starke 12 Scorerpunkte beisteuern (zehn Tore, zwei Assists) und gehört damit zu den zehn torgefährlichsten Spielern der Liga. Auch Christian Flath, mittlerweile seit fünf Jahren in Luckenwalde, ist statistisch in jedem zweiten Spiel an einem Tor beteiligt (fünf Tore, fünf Assists, in 20 Partien) und unterstreicht damit seinen Wert für die Mannschaft. Gemeinsam sind Winter und Flath für rund zwei Drittel aller Luckenwalder Tore in dieser Saison verantwortlich – was allerdings auch der grün-weißen Defensive, gerade vor dem Hintergrund der jüngeren Historie im direkten Vergleich beider Teams, bestimmt nicht entgangen sein dürfte.

It’s coming home? Die BSG, ihre Heimform und das Duell gegen den FSV

So sollte man zweifellos hoffen, denn in den vergangenen Spielzeiten haben sich die Brandenburger zu so etwas wie dem Angstgegner der BSG entwickelt und Chemie nahm aus den Duellen mit Luckenwalde wenig bis gar nichts Zählbares mit: drei der fünf jüngsten Begegnungen konnte der FSV für sich entscheiden, der einzige Sieg der Männer aus dem Leipziger Westen datiert bereits auf den 3. Oktober 2020 – hier besorgten Andy Wendschuch und Tomas Petracek in der 20. und 22. Spielminute die Treffer zum Endstand von 2:0, was geneigten Beobachterinnen und Beobachtern ein ganz gutes Gefühl dafür geben dürfte, wie verdammt lang her der letzte Sieg gegen Luckenwalde schon ist.

Um diesem doch eher wenig schmeichelhaften Trend entgegenzuwirken, ja, dafür scheint doch jetzt genau die richtige Zeit: Die grün-weißen Neuzugänge zeigten in ihren ersten Pflichtspielminuten gleich vielversprechende Ansätze und scheinen dem Leutzscher Spiel offensichtlich sehr gut zu tun. Ebenso leert(e) sich das Leutzscher Lazarett zusehends und schwerlich vermisste Stammspieler wie Philipp Harant sind auf dem Weg zurück zu alter Wettkampfform, darüber hinaus ist nach dieser Partie auch noch die letzte verbliebene Sperre (für Timo Mauer) abgesessen. Und drittens waren Mannschaft und auch Fanszene wohl schon seit geraumer Zeit nicht mehr so motiviert und euphorisiert, wie es der Auswärtssieg samt Sonderzugwahnsinn in Rostock hervorzubringen vermochte. Ein phasenweise glücklicher, schlussendlich aber wahrscheinlich verdienter Auswärtserfolg mit 3:2 an der Ostsee belohnte die mitgereisten Leutzscherinnen und Leutzscher für ihre gelebten und gesungenen Liebeserklärungen und setze einem nicht in Worte zu fassenden Auswärtsausflug vollends die Krone auf. Genau das gilt es in das Spiel am Mittwochabend herüberzuretten, auch wenn auch in Rostock noch nicht alles Gold war, was glänzte: Ein Sieg vor heimischem Publikum würde zudem auch die zweite unschöne Serie beenden; denn auch, wenn wir bereits seit mehreren Jahren auf einen Erfolg gegen die Luckenwalder warten, so muss man für den jüngsten Heimsieg der BSG auch schon bis in den Oktober 2023 zurück. Nicht resigniert, nur reichlich desillusioniert – und von Benjamin Bellot hoffentlich zum Heimsieg geführt.

Zum Nachholspiel des 17. Spieltags der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie am morgigen Mittwoch, 21. Februar 2024, um 19 Uhr den FSV Luckenwalde im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Kai Kaltwaßer (Berlin), assistieren werden ihm an der Seitenlinie Philipp Vierock und Christoph Beblik. Für all diejenigen Leutzscherinnen und Leutzscher, die unter der Woche nicht mit von der Partie sein können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. Nach dem Heimspiel gegen den FSV Luckenwalde geht es für das Team von Miroslav Jagatic am kommenden Sonntag, 25. Februar 2024, im Stadion an der Bellotstraße gegen den Chemnitzer FC weiter.

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