Foto: Christian Donner
Pure Erleichterung und großer Jubel im und vor dem Auswärtsblock des Ostseestadions: Chemie Leipzig reist mit 3 Punkten im Gepäck wieder von der Ostsee nach Leipzig-Leutzsch. Vor 2600 Zuschauern, davon ca. 1200 mitgereisten Chemiefans, siegte das Team mit dem Fünfeck auf der Brust gegen den FC Hansa Rostock II mit 3:2 (1:1).
Zum Abschluss der englischen Woche stand die weite Auswärtsfahrt an die Küste an. Die U23 des FC Hansa Rostock hatte geladen und bat zum 21. Spieltag. Miroslav Jagatic veränderte seine Startelf auf gleich vier Positionen: Elias Ndukwe Oke, Vin Kastull, Marcel Hilßner und Janik Mäder rückten in das Aufgebot – Irfan Brando und Denis Jäpel nahmen auf der Bank Platz, Paul Horschig und Florian Brügmann fehlten hingegen gelbgesperrt.
Die Gastgeber starteten die Begegnung sehr aktiv. Luiz Labenz eröffnete in der 5. Minute mit einem Dribbling über die linke Seite, das er auch selbst abschloss, bei dem sich allerdings Benjamin Bellot auf dem Posten zeigte. Nur eine gute Minute später war es erneut Labenz mit der Hereingabe von links, vor Albrecht klärte ein Chemiker gerade noch zur Ecke (6.).
Dann jedoch arbeitete sich Chemie in die Begegnung hinein, hatte nun die stärkste Phase der 1. Halbzeit. Marcel Hilßner setzte seine Mitspieler durch punktgenaue Pässe über das halbe Spielfeld klasse in Szene. Erst spielte er direkt auf Florian Kirstein, der aus kurzer Distanz am stark reagierenden Hagemoser scheiterte (14.). Dann visierte er auf der linken Seite Lucas Surek an. Janik Mäder verarbeitete dessen Hereingabe, wieder war jedoch Hagemoser auf dem Posten – gegen den Abstauber von Florian Kirstein konnte er dann jedoch nichts mehr ausrichten. 1:0-Führung BSG! (16.)
Doch Hansa II blieb mutig, hatte in der 23. Minute die Riesenchance durch Albrecht. Philipp Wendt klärte für den schon geschlagenen Benjamin Bellot. Die darauffolgende Ecke resultierte in einem echten Tohuwabohu, bis die Chemiker klären konnten. Nach einer guten halben Stunde unterlief den Leutzschern jedoch ein Fehler im Aufbauspiel. Benjamin Bellot konnte noch gegen Albrecht klären, war gegen den Schuss von Rhein aber machtlos – Ausgleich (32.). Die beiden letzten Offensivaktionen resultierten aus Eckstößen: in der 34. Minute klärten die Hanseaten beinahe ins eigene Tor, in der 44. Minute köpfte Nkoa nur knapp links an dem der Chemiker vorbei.
Der zweite Durchgang begann mit einem Schreckmoment: kaum war angepfiffen, da spielte Simon Rhein einen Pass punktgenau auf Julian Albrecht, der souverän zur Führung der Rostocker einschob (48.). Von der Führung in den Rückstand – doch das Spielglück sollte sich noch ein weiteres Mal wenden: Lucas Surek wurde an der Strafraumgrenze gefoult, den fälligen Freistoß von Dennis Mast köpfte Kirstein aus dem Gewühl ein – 2:2 und wieder alles offen (55.).
Chemie war weiter am Drücker, kam durch Elias Ndukwe Oke (Nachschuss nach einem Freistoß von Dennis Mast, rechts vorbei) in der 60. Minute und Vin Kastull (per Kopfball nach einem Eckstoß) in der 62. Minute zu weiteren Gelegenheiten. Das Tor lag in der Luft – und es fiel: erneut spielte Marcel Hilßner einen Zuckerpass, Adressat Janik Mäder ließ sich nicht lange bitten und machte die abermalige Führung zum 3:2 aus Sicht der BSG klar (63.).
Als Aliu in der 65. Minute wegen groben Foulspiels die rote Karte sah, schien dem ersten Auswärtssieg gegen Hansa II (fast) nichts mehr im Wege zu stehen. Doch die BSG ließ Rostock wieder ins Spiel finden, die immer aktiver wurden, in Unterzahl aber keine echten Chancen generieren konnten – bis auf einen Freistoß in der 87. Minute. Und so war auch ein wenig Glück dabei, als der resultierende Kopfballtreffer von Dei wegen eines Foulspiels an Bellot abgepfiffen wurde. Nachdem noch einmal der eingewechselte Thilo Gildenberg einen Ball in die Mitte zu Cemal Kaymaz spielte, dieser jedoch die Hereingabe verpasste (88.), war es geschafft: Abpfiff! Auswärtssieg!
Chemie gewinnt damit im Ostseestadion und bringt wichtige 3 Punkte zurück ins Leutzscher Holz. Weiter geht es zum Abschluss der nächsten Woche wieder am Freitag unter Flutlicht: dann ist um 19 Uhr der FC Energie Cottbus im Alfred-Kunze-Sportpark zu Gast.
csmi
FC Hansa Rostock II: Max Hagemoser (MK), Arbnor Aliu, Simon Rhein, Salomon Patrick Nkoa, John Strauß, Luca Wollschläger (79. Randy Dei), Raul Celotto, Benno Dietze (68. Tristan Wagner), Luiz Labenz (79. Tim Krohn), Julian Albrecht (87. Alessandro Schulz); Trainer: Uwe Speidel
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK), Cemal Kaymaz, Elias Ndukwe Oke, Dennis Mast, Lucas Surek, Vin Kastull, Philipp Wendt, Florian Kirstein (72. Denis Jäpel), Marcel Hilßner (79. Irfan Brando), Janik Mäder (85. Thilo Gildenberg), Philipp Harant; Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 0:1 Florian Kirstein (16.), 1:1 Simon Rhein (32.), 2:1 Julian Albrecht (48.), 2:2 Florian Kirstein (55.), 2:3 Janik Mäder (63.)
Rote Karte: Arbnor Aliu (65., HRO2, grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Florian Lukawski, Tim Gerstenberg, Tobias Behm
Zuschauer: 2600 im Ostseestadion, Rostock (1200 Chemiefans)