Foto: André Loppe
Keine Punkte für die BSG Chemie Leipzig beim BFC Dynamo: am Mittwochabend machte sich der Chemie-Tross auf nach Hohenschönhausen, konnte jedoch bis auf die Erfahrung eines stimmungsvollen Flutlichtspiels nichts mitbringen. Vor 3046 Zuschauern unterlag Chemie dem BFC durch Tore von Sussek und Eder mit 0:2 (0:0).
Englische Woche auf dem englischen Rasen im Sportforum Hohenschönhausen. Zum Traditionsduell gegen den BFC Dynamo gab sich die Herren-Regionalligamannschaft die Ehre. Erneut unter Flutlicht wollte die BSG den ersten Sieg nach der Winterpause holen, während die Berliner den Plan hatten, aus dem Patzer der Greifswalder (verloren am Dienstag gegen die VSG Altglienicke) Kapital zu schlagen. Bei den Leutzschern rückten dafür Lucas Surek und Paul Horschig wieder in die Startformation, Manuel Wajer und Elias Ndukwe Oke nahmen erst einmal wieder auf der Bank Platz.
Die BSG musste gleich von der ersten Sekunde an hellwach sein, denn der BFC ging direkt vom Start weg ohne Umschweife zur Offensive über. Bereits in der 2. Minute landete ein Ball von der rechten Seite schließlich bei Al-Azzawe, der aus halbrechter Position und knapp 10 Metern Torentfernung abschloss. Benjamin Bellot war gerade so noch mit den Fingerspitzen dran, lenkte den Ball an den linken Pfosten, der dann glücklich genau zu ihm zurücksprang. Rund fünf Minuten später kam der Ball von links hereingeflogen. Hüther irritierte unseren Hüter Bellot ein wenig – sodass es das Quentchen Glück brauchte, dass kein Berliner einschussbereit in der Strafraummitte stand, damit dessen Abpraller funktionierte (8.).
Nach diesen aus Heimsicht furiosen ersten zehn Minuten kam unsere Mannschaft jedoch immer besser ins Spiel, ging gut mit frühem Anlaufen zwischen die Angriffsbemühungen des BFC. Chemie arbeitete sich so in das Spiel hinein und zeigte schließlich die defensive Sicherheit, die die Chemie-Fans kennen. Bis auf einzelne Flankenversuche von der linken Seite wurden die Hauptstädter so weitestgehend neutralisiert. In der Offensive tastete sich Chemie kurz vor dem Halbzeitpfiff an das Tor des BFC heran. Nach einem taktischen Foul flog ein Freistoß von Florian Brügmann jedoch an Freund und Feind vorbei ins Nichts (45.). Wenig später fehlten Florian Kirstein nur Zentimeter, um eine Hereingabe von der linken Seite zu erreichen und festzumachen – da stand er in gefährlicher Position (45.+1). Keine Tore – folgerichtig ging es mit 0:0 in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff blieb es dabei jedoch nicht mehr lange. Erst zeigte der neu eingewechselte Janik Mäder eine Offensivaktion, dann aber tanzte Patrick Sussek die halbe Chemie-Hintermannschaft aus. Erst kam Philip Harant gegen ihn zu spät, dann ließ er Dennis Mast stehen – und traf von links ins kurze Eck zum 1:0 (49.). Chemie behielt zunächst die Ruhe und kam auch zu einer wirklich guten Gelegenheit: ein Diagonalball von Florian Brügmann landete punktgenau an der linken Kante des Fünfmeterraums auf dem Fuß von Denis Jäpel. Der jedoch konnte den Ball nicht aufs Tor bringen (60.). Wieder auf der anderen Seite klingelte es jedoch direkt wieder: zwar klärte Philipp Wendt erst noch gut vor Dedidis, aber dann stand Eder genau richtig für den folgenden Eckstoß von der rechten Seite und köpfte unhaltbar ein für das 2:0 (68.).
Mit einem Vierfach-Wechsel auf Seiten der Leutzscher sollte das Spiel noch einmal belebt werden. Doch Offensivaktionen der BSG waren zunächst Mangelware. Im Gegenteil mussten sich die Grün-Weißen unter anderen einem Freistoß von Sussek erwehren (82.). Chemie lief die Zeit davon und richtig eng wurde es erst in der Nachspielzeit: Elias Ndukwe Oke nahm auf der rechten Außenbahn richtig Tempo auf, zog mit dem Ball in die Mitte und verfehlte mit seinem Schuss nur haarscharf den linken Pfosten (90.+1). Dabei blieb es jedoch, das Spiel endete 2:0.
Chemie muss damit weiter auf die ersten Punkte aus Hohenschönhausen seit dem 18. März 2000 warten, als zumindest ein 0:0 gelang. Mit dem Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock II endet am Sonntag ab 13 Uhr dann die englische Woche.
csmi
BFC Dynamo: Leon Bätge, Felix Meyer (88. Karim El Abed), Steffen Eder, McMoordy Hüther (81. Dominic-Maximilian Duncan), Rufat Dadashov (81. Louis Malina), Julian Wießmeier (63. Joey Breitfeld), David Haider Al-Azzawe, Alexander Siebeck, Arthur Ekalle, Amar Suljic (63. Vasileios Dedidis), Patrick Sussek; Trainer: Dirk Kunert
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK), Florian Brügmann (75. Elias Ndukwe Oke), Cemal Kaymaz, Irfan Brando (46. Janik Mäder), Dennis Mast, Lucas Surek, Philipp Wendt, Florian Kirstein (75. Marcel Hilßner), Philipp Harant (75. Vin Kastull), Denis Jäpel (75. Maximilian Jagatic), Paul Horschig; Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Patrick Sussek (49.), Steffen Eder (68.)
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz), Lukas Pilz, Jannis Körner
Zuschauer: 3046 im Sportform Hohenschönhausen (ca 400 Chemiefans)
