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Nie wieder ist jetzt!

By 19. Januar 2024Januar 21st, 2024No Comments

Am Sonntag, 21. Januar 2024, finden bundesweit Demonstrationen unter dem Motto „Zusammen gegen Rechts“ statt. In Leipzig beginnt diese um 15 Uhr auf dem Marktplatz. Und wir rufen alle dazu auf, daran teilzunehmen und die Stimme zu erheben.

Hintergrund ist die Offenlegung der menschenverachtenden Massendeportationspläne, an denen u.a. Menschen aus AfD und CDU/Werteunion sowie Unternehmer mitwirkten.

Hier geht es nicht um Wahlkampf, hier geht es um Vernunft. Hier geht es darum, füreinander einzustehen. Auch wir als BetriebssportGEMEINSCHAFT leben nicht in einer Blase, in der man so tun könnte, als ginge uns das alles nichts an. Hier geht es nicht um Pläne, die man argumentativ beiseiteschieben könnten. Es geht um Widerstand gegen Pläne, die gerade, weil es das alles schon mal gab, an Grausamkeit und Verachtung kaum zu übertreffen sind. Unter uns leben sie (noch!), die Menschen, die genau dieses Leid erleben mussten. Wir können nicht zulassen, dass sich dieser Teil der Geschichte wiederholt. Geht zur Demo und erhebt Eure Stimme. Nehmt die Warnungen ernst, die leider keine neuen sind. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere demokratischen Werte zu verteidigen. Sie sind ein hart umkämpftes Gut!

Und es braucht auch niemand zu glauben, man sei ja nicht betroffen. Betrachten wir doch nur unseren Verein: Wie viele Spieler und Spielerinnen, Trainer und Trainerinnen, Mitarbeitende, ehrenamtlich Engagierte, Fans, Freundeskreise – die Liste scheint gar unendlich – wären von solch gruseligen Plänen betroffen? Und wer glaubt, jemand, der solche Pläne zu schmieden in der Lage ist, mache Halt vor anderen Gruppen, der irrt.

Wir stellen uns gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung. Das steht hier auch nicht zur Diskussion. Alle Menschen sind gleich. Punkt. Unerhört, wenn man nicht in der Lage ist, sich auf diesen Grundkonsens zu einigen.

Manchmal sind Statements nicht genug. Bereits am 9. November des letzten Jahres haben wir gemahnt: Das „Nie wieder“ dürfe nicht zum „Ja, aber“ mutieren. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass der Alfred-Kunze-Sportpark ein sicherer Ort ist, an dem sich alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion und Sexualität, wohl fühlen können.

Nachdem der NOFV ein Statement aller Vereine initiierte, in dem man an einen fairen Umgang miteinander appellierte, freuten wir uns besonders über das Projekt „Fußballvereine gegen Rechts“, das uns zwei Schilder mit klaren Aussagen gegen Rassismus und Hass und Hetze zukommen ließ. Damit konnte man das Statement zumindest ein wenig mit Leben füllen. Seitdem hängen sie Schilder am Haupteingang und am Tor zu den Kunstrasenplätzen. Sie erinnern alle Besucherinnen und Besucher an unseren Grundkonsens. Wir hoffen, viele weitere Vereine haben es uns gleichgetan.

Wir haben eine Anfrage einer Schule erhalten, die gerne „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ werden möchte. Wir beobachten die Abstimmung an dieser Schule gerne und freuen uns sehr darauf, beim positiven Votum die Patenschaft zu übernehmen. Ein erstes Kennenlernen der Projektklasse im AKS hat es bereits gegeben und Cheftrainer Miro war ganz in Gespräche vertieft.

Für unseren Nachwuchs und weitere Teams können wir durch die Kooperation mit der IVF Workshops anbieten. Sie behandeln ganz unterschiedliche Themen zu Diskriminierungserfahrungen im Fußball. Motto ist “Ein Verein für Alle” und das Angebot richtet sich hauptsächlich an Jugendteams.

Das S.O.S-Awareness-Team ist bei Spielen im Alfred-Kunze-Sportpark und bei Auswärtsspielen der Herren ansprechbar, wenn es um Sexismuserfahrungen geht. Wir wollen einen Sportpark ohne Sexismus!

Derzeit läuft eine Umfrage zur Erneuerung des Vereinsleitbildes. Hier sind alle Chemie-Fans gefragt, den Grundkonsens gegen jede Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit zu verankern. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch das Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport.

Mit unserem Sozialpartner, dem Familienzentrum Tüpfelhausen aus Leutzsch, haben wir gleich mehrere Projekte in nächster Nachbarschaft, die wir Euch und allen Akteuren und Akteurinnen wärmstens ans Herz legen. Jährlich findet das große Internationale Fußballbegegnungsfest statt, bei dem Jugendliche aus verschiedenen Ländern zusammenkommen, sich über den Fußball kennenlernen und ein Turnier zu Gedenken des ehemaligen Jüdischen Sportvereins SK Bar Kochba austragen. Mit dem Projekt “Zeitgespräche gegen das Vergessen” wird die Geschichte mit Schülern und Schülerinnen aufgearbeitet und in Workshops vertieft. Auch hier ist das einende Element der Sport. Tüpfelhausen engagiert sich auch darüber hinaus in der Stadtteilarbeit, in der Familienbildung, in internationaler Zusammenarbeit und das ganze auch noch generationenübergreifend.

Für weitere Ideen sind wir offen. Und wir wollen ein für allemal sagen: Das ist keine Politik, das ist Anstand.

Nie wieder ist jetzt. Für „Wehret den Anfängen“ ist es beinahe zu spät.

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