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Yalla, yalla, yalla, BSG: Chemie-Elf auswärts in Babelsberg gefordert

By 10. November 2023No Comments

Foto: Christian Donner

Auf die mehr als verdiente torlose Punkteteilung mit dem nun ehemaligen Tabellenführer vor heimischem Publikum folgt für die Leutzscher die nächste Herausforderung im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion. Der nach wie vor durch zahlreiche Verletzungen und Blessuren geschmälerte Kader macht die Aufstellung im Duell gegen die Filmstädter zu keiner leichten Aufgabe für Miroslav Jagatic. Allerdings zeigte man mit ähnlich dezimiertem Kader gegen Greifswald eine engagierte Mannschaftsleistung und behielt einen Punkt zuhause. Unsere Gastgeber aus Brandenburg hingegen gerieten beim 0:4 (0:2) im Duell mit Cottbus erstmals nach vier Siegen hintereinander deutlich unter die Räder könnte bei einem Heimsieg gegen die BSG aber, zumindest über Nacht, die Tabellenführung übernehmen: Zum 14. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie am heutigen Freitag, 10. November 2023, um 19 Uhr beim SV Babelsberg 03 im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam.

Minimalistisch und effizient: die bisherige Saison in Babelsberg

Tabellenplatz 10 nach 34 Spieltagen war in der Vorsaison nicht das, was sich die Verantwortlichen in Potsdam und ihr Cheftrainer Markus Zschiesche so ausgemalt hatten. In der Rückrunde gelang zwar durchaus noch eine gewisse Rehabilitation mit neun ungeschlagenen Spielen in Serie, unter dem Strich herrschte rund ums Karli allerdings (gelinde gesagt) Unmut über den unerwarteten und enttäuschenden Leistungseinbruch, als man nach vielversprechendem Saisonstart zwischen November und März in sieben von zehn Spielen als Verlierer vom Platz ging – und auch der Stuhl von Neu-Coach Zschiesche durchaus nicht unantastbar schien. Dieser behielt seinen Platz an der Seitenlinie der Babelsberger, doch gemeinhin war man sich einig, dass es in der neuen Spielzeit deutlich anders laufen sollte.

Auch in die aktuelle Spielzeit starteten die Filmstädter gegen Meuselwitz, Eilenburg und Jena mit der perfekten Ausbeute von neun Punkten, ehe es gegen den ambitionierten Greifswalder FC die erste, knappe Niederlage setzte. Überhaupt gab man in dieser Saison erst vier Spiele verloren und dabei unterlag man mit Vorjahresmeister Cottbus, dem BFC Dynamo und dem Enigma Luckenwalde eigentlich auch durchweg gegen die Favoriten. Unentschieden trennten sich die Babelsberger bisher lediglich einmal gegen den Chemnitzer FC. Als überspannendes Motiv der ersten 13 Spieltage lässt sich für den SV Babelsberg 03 zweierlei feststellen: Erstens sammelte der SVB gewissermaßen unter dem Radar und in nur ausnahmsweise erinnerungswürdigen Spielen bereits beeindruckende 25 Punkte (1,92 im Schnitt) und hält auf Rang vier definitiv engen Kontakt zur Spitzengruppe und zweitens legen die Babelsberger dabei eine ungewöhnliche Effizienz an den Tag: Wettbewerbsübergreifend gewann man ganze sieben Mal mit lediglich einem Tor Unterschied, drei Mal davon „nur“ 1:0 – und mit gerade einmal 17 erzielten Toren – umgerechnet 1,31 pro Spiel / 0,68 pro Punkt (!) – geht man dabei außerordentlich minimalistisch ans Werk. Auch im Landespokal Brandenburg setzte man sich sowohl bei Grün-Weiß Golm (3:0) als auch bei Germania Schöneiche (2:1) mehr oder minder souverän durch und gastiert im Achtelfinale kommende Woche beim RSV Eintracht aus der Oberliga Nord.

Doch die Erfolgswelle zerschellte beim Rivalen Energie Cottbus am vergangenen Wochenende relativ deutlich mit 0:4 (0:2). Daniel Frahn eröffnete den Torreigen mit einem gefühlvollen Kopfball ins eigene Tor, im Anschluss hatten die Babelsberger einem blendend aufgelegten Maximilian Oesterhelweg nichts entgegenzusetzen, der durch seine Tore in der 39., 51. und 72. Spielminute für klare, überschaubare Verhältnisse sorgte und keine Zweifel übrig ließ. Sicher ist jedoch, dass die Babelsberger auf eigenem Platz und defensiv zu den stärksten Mannschaften der Liga gehören und es dem grün-weißen Sturm am Freitag gewiss nicht einfach machen werden.

Spieler humpeln, Spieler gehen: Bastelstunde mit Herrn Jagatic

Jaja, der grün-weiße Sturm – leider zurzeit nicht der einzige Mannschaftsteil, der den Leutzscherinnen und Leutzschern und allen voran dem Trainerteam, zu schaffen macht. Gleich vier Spieler der Stammelf fehlen der BSG Chemie nach wie vor verletzungsbedingt: Alexander Bury hat nach seinem aus- und überstandenen Knochenödem noch Trainigsrückstand, bei Florian Brügmann schmerzen muskuläre Probleme, Philipp Wendt hats mit dem Oberschenkel und Abwehrrecke Philipp Harant fällt bekanntlich mit einer Innenbandverletzung bis mindestens Ende des Jahres aus – was die Startaufstellung, nicht nur gegen Babelsberg, leichter und schwerer zugleich macht. An dieser Stelle wie immer nur die besten Genesungswünsche an alle verletzten Chemiker! Doch auch ein volles Lazarett kann ja einen Leutzscher nicht erschüttern und auch gegen Tabellenführer Greifswald zeigten die teilweise in sehr ungewohnten Rollen eingesetzten Chemiker eine disziplinierte und arbeitsintensive Leistung, die zurecht mit einem Punkt belohnt wurde.

Beim insgesamt 23. Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Liga dürften die Hausherren als leichter Favorit ins Rennen gehen, die bisherige Statistik zeigt sich allerdings perfekt ausgeglichen: jeweils acht Siege und sechs Remis stehen zu Buche. In der vergangenen Saison nahm die BSG gegen die Filmstädter in Hin- und Rückspiel nur einen Punkt mit, 2021/22 dafür gleich alle sechs. Aus dieser Saison stammt auch der bisher einzige grün-weiße Sieg im Karl-Liebknecht-Stadion: Im August 2021 sorgte Denis Jäpel nach Vorlagen von Florian Kirstein und Benjamin Schmidt mit seinem Doppelpack für den Endstand von 2:0 (0:0). Allerdings tut sich die BSG Chemie in der aktuellen Saison bisher auf fremden Plätzen schwer und sammelte aus den sechs Spielen gerade mal fünf Punkte und ließ bei insgesamt elf beinahe zwei Gegentore pro Spiel zu. Nichtsdestotrotz: Chemie ärgert immer gerne. Es ist an den Babelsbergern, zu beweisen, dass sie kein Papierdrache sind, wenn sie den Anschluss nach oben nicht verlieren wollen. Und es ist an den Chemikern, zu spucken, zu beißen und zu kratzen und Zählbares mit ins Leutzscher Holz zu bringen.

Zum 14. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie am heutigen Freitag, 10. November 2023, um 19 Uhr im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam. Referee der Begegnung ist Matthias Lämmchen (Meuselwitz), assistieren werden ihm Marko Wartmann und Benjamin Strebinger. Für alle, die die BSG nach Babelsberg begleiten, sind hier alle notwendigen Fan-Informationen kompakt zusammengefasst. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die das Spiel nicht vor Ort verfolgen können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt.

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