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Nach der Feier ist vor der Liga: Eilenburg zu Gast in Leutzsch

By 21. Oktober 2023No Comments

Foto: Christian Donner

In Leutzsch und weit darüber hinaus ist bekannt, dass die BSG Chemie die Pokal-/Länderspielpause mit dem erinnerungswürdigen Gastspiel der Frankfurter Eintracht bestens genutzt hat: Bilder und ein Abend, von denen das grün-weiße Herz noch lange zehren kann. Die letzten Wunderkerzen sind nun langsam alle erloschen, der Rauch aus dem Leutzscher Holz verzogen und das schönste Stadion der Welt macht sich bereits schick für seine nächsten Gäste, fürs nächste Nachbarschaftsduell in der Regionalliga Nordost – das jüngste 4:2 (1:2) in Meuselwitz lässt grüßen. Unsere kommenden Gäste, nach einem Jahr Abwesenheit frisch in Liga 4 zurückgekehrt, konnten in dieser Spielzeit hingegen erst eine Partie für sich entscheiden und werden entschlossen sein, gegen die große BSG zu demonstrieren, wie mächtig die Macht von der Mulde wirklich sein kann: Zum 11. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie am morgigen Sonntag, 22. Oktober 2023, um 16 Uhr den FC Eilenburg im Alfred-Kunze-Sportpark.

Hin und wieder zurück: der FC Eilenburg im zweiten Regionalligajahr

Gute zwei Jahre nach dem recht überraschenden und mehr oder minder glücklichen ersten Aufstieg des FC Eilenburg in die Regionalliga Nordost dürfen wir die Nordsachsen aus dem nur etwas mehr als 30 Kilometer entfernten Eilenburg wieder in der Liga begrüßen. Wir erinnern uns: In der Corona-Saison 2021/22 stieg der FC Eilenburg nach neun Spieltagen als Tabellenerster der NOFV-Oberliga Süd mit nur einem Tor Vorsprung vor dem VfL aus Halle in die Regionalliga auf – und im Folgejahr als 16. der Tabelle direkt wieder ab, nachdem sich der FC Energie Cottbus in der Aufstiegsrelegation nicht gegen die SpVgg Unterhaching durchsetzen konnte. In der Vorsaison gelang den Eilenburgern und ihrem seither amtierenden Cheftrainer Sascha Prüfer nun der direkte Wiederaufstieg in Deutschlands vierthöchste Spielklasse. Ob es dieses Mal für den Klassenerhalt reichen wird?

Immerhin der Saisonstart verlief schon einmal besser als in der Regionalliga-Premierensaison: 2021/22 musste man an der Mulde ganze 14 Spieltage auf den ersten Saisonsieg warten und rangierte mit schmalen vier Zählern und 6:32 Toren auf dem letzten Tabellenplatz. Einerseits lief auch in der aktuellen Spielzeit zum Saisonstart bei Weitem nicht alles nach Plan, startete man doch mit vier Niederlagen in die neue Saison. Diese Niederlagen gegen Greifswald, Babelsberg, Lokomotive Leipzig und den BFC Dynamo kassierte man allerdings ausschließlich gegen Top-Teams der Liga beziehungsweise klare Aufstiegsaspiranten, gegen die sich der Aufsteiger wohl ohnehin keine zwölf Punkte ausgerechnet hatte. Andererseits konsolidierte sich die Leistung der Eilenburger in der Folge, man blieb fünf Spiele am Stück ohne Niederlage und holte gegen die fulminant in die Saison gestartete Zweitvertretung der Berliner Hertha sogar mit 3:2 (1:1) den ersten Heimdreier. Vor der Länderspielpause ging noch die Partie gegen Energie Cottbus mit 1:3 (0:0) verloren, doch erneut: Im Kampf um den Klassenerhalt muss ein Aufsteiger seine Punkte traditionell nicht gegen den Vorjahresmeister holen. Im jüngsten Pflichtspiel in der 3. Runde des Sachsenpokals am vergangenen Sonntag gab man sich gegen die SG Kesselsdorf, zurzeit 10. der Landesklasse Mitte, vor den Toren Dresdens keine Blöße und zog mit 5:0 (2:0) in die nächste Runde ein.

Im Pokal und in der Liga zeigen sich die Eilenburger in den vergangenen Wochen durchaus gut drauf und zweifelsohne im Soll. In den wettbewerbsübergreifend jüngsten fünf Pflichtspielen blieb man dreimal ohne Gegentor (beispielsweise auch gegen die Berliner Viktoria und Rot-Weiß Erfurt) und gegen Hansa Rostock II ließ man sich unglücklich erst in der vierten Minute der Nachspielzeit in Person von Patrick Nkoa und dessen Ausgleichstreffer die Butter vom Brot nehmen. Die in Leutzsch nicht unbekannten Tim Bunge und Benjamin Luis zeigen sich (mit je drei Treffern) bei den Nordsachsen offensiv am produktivsten, mit zusätzlich zwei Assists führt Luis auch die interne Scorerliste an und zeigten sich auch schon im Vorfeld des Spiels kämpferisch – man will zweifellos nicht mit leeren Händen aus Leutzsch zurückkehren.

Lasst uns den Geist bewahren: voller Glück-BSGE-ligkeit zurück in den Ligaalltag

Die guten Nachrichten zuerst: Alexander Bury, Janik Mäder und auch Kapitän Benjamin Bellot befinden sich mittlerweile alle wieder im Training und sollten als Optionen für das kommende Heimspiel zur Verfügung stehen. Willkommen zurück, Männer! Auf der anderen Seite werden wir voraussichtlich bis zur Rückrunde auf unseren Abwehrrecken Philipp Harant verzichten müssen, der sich eine Verletzung am Innenband zugezogen hat und dem wir eine schnelle Genesung wünschen.

Da der Abend mit unseren Freundinnen und Freunden aus Frankfurt im wahrsten Sinne des Wortes unbeschreiblich war, beschränken wir uns an dieser Stelle auf den ganz banalen Fakt, dass unser Team mit 2:1 (0:0) gegen eine Elf eines Bundesligisten gewonnen hat. Lassen dies nun einmal noch kurz sacken. Und widmen uns nun mit einem breiten Grinsen und grün-weißer Magie im Herzen dem anstehenden Duell gegen den FC Eilenburg. Mit den Nordsachsen lieferte sich die Chemie-Elf ob in Sachsenliga, Oberliga, Pokal oder Regio Nordost stets enge, umkämpfte Duelle, behielt aber in der Mehrheit der Fälle das bessere Ende für sich. So auch beispielsweise in den jüngsten Aufeinandertreffen vor zwei Spielzeiten, drei Punkte blieben beim 2:1 (1:0) durch Tore von Flo Brügmann und Tom Müller in Leutzsch; auswärts sicherte uns Stephané Mvibudulu beim 1:1 (0:1) in der sengenden Julihitze einen Punkt. Insgesamt behielt die BSG Chemie bei 24 Begegnungen in Ligen und Pokal bei einem Torverhältnis von 44:15 18-mal die Oberhand, zweimal trennten sich die Teams unentschieden, vier Partien gingen an die Eilenburger.

In den für gewöhnlich engen, umkämpften Partien gegen den FC Eilenburg zeigte dieser sich stets für die Grün-Weißen (trotz des häufigeren Happy Ends) als eine ernst zu nehmende und mit Respekt anzugehende Aufgabe, für die Begriffe wie Selbstläufer alles andere als passend wären. Nichtsdestotrotz sind sich Miroslav Jagatic und seine Mannschaft der Situation auch bewusst und werden alles daran setzen, die Leistung gegen den ZFC Meuselwitz (4:2) zu wiederholen, die traditionelle Leutzscher Heimstärke zu präsentieren und mit einem psychologischen Vorteil in die kommenden, von schweren Aufgaben geprägten Wochen zu gehen: Kommende Woche ruft das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena, im Anschluss ist der aktuelle Tabellenführer aus Greifswald in Leutzsch zu Gast, danach wollen die aktuell zur Spitzengruppe gehörenden Babelsberger beziehungsweise der 1. FC Lok geschlagen werden, bevor wir gegen Hohenschönhausen, „Angstgegner“ Luckenwalde und die Hertha-Bubis das Jahr ausklingen lassen. Zweifellos anspruchsvolle Aufgaben, ganz klar: Doch mit so vielen die für Chemie Leipzig durch das Land ziehen, geht alles – und gegen Eilenburg geht es los.

Zum 11. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonntag, 22. Oktober 2023, um 16 Uhr den FC Eilenburg im Alfred-Kunze-Sportpark. Die Partie steht unter der Leitung von Referee Jens Klemm (Gröditz), an der Linie assistieren werden ihm Michael Näther und Lars Albert. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die nicht in Leutzsch mit dabei sein können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt; darüberhinaus überträgt der Mitteldeutsche Rundfunk das Spiel live in TV und Stream.

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