Foto: Christian Donner
Einmal mehr hat unsere BSG ihre moralischen Qualitäten gezeigt. Nach einer eher durchwachsenen ersten Halbzeit drehten unsere Chemiker im zweiten Durchgang auf und erzielten endlich wieder Tore. Somit sahen die 1772 Zuschauer:Innen in der bluechip-Arena einen verdienten 2:4-(2:1)–Erfolg für die BSG Chemie Leipzig beim ZFC Meuselwitz.
Die Partie mit dem ewigen Regionalligisten ZFC Meuselwitz stand wieder an. Die Zipsendorfer sind gut in die diesjährige Saison gestartet. Die Mannschaft von Neu-Trainer Georg-Martin Leopold stand nach neun Spieltagen mit elf Punkten im Soll, ärgerte dabei auch das ein oder anderen Schwergewicht der Staffel, wie unter anderem beim 2:1-Auswärtssieg in der Thüringer Landeshauptstadt die Erfurter. Dabei zeigte sich der ZFC vor allem in der taktischen Formation äußerst variabel, was sie ziemlich unberechenbar macht. Das konnte man auch beim letzten Spiel der Thüringer in Cottbus sehen, als das Team lange mithalten konnte. Am Ende musste sich Meuselwitz zwar geschlagen geben, dennoch wollte man an die gezeigten Leistungen anknüpfen.
Unsere Leutzscher hingegen wollten ihre Durststrecke in der Offensive endlich beenden. Seit nunmehr drei Spielen gelang unserer BSG kein Treffer mehr in der Liga. Zuletzt kassierte man auch eine herbe 0:3-Heimniederlage gegen VSG Altglienicke. Beim ZFC wollte man ein verändertes Gesicht zeigen. BSG-Trainer Miroslav Jagatic nahm dabei keine Änderung in der Startelf vor.
Unsere Grün-Weißen begannen druckvoll und mutig. Bereits nach drei Zeigerumdrehungen legte Kirstein ab auf Hilßner, dessen Schuss aus der Distanz konnte Sedlak im ZFC-Tor aber halten. (3.) Auch „Kirsche“ fehlte danach das Zielwasser, als sein Abschluss von Sedlak pariert wurde. (8.) Nach knapp zwanzig Minuten wendete sich aber das Blatt. Die Hausherren übernahmen das Spielgeschehen und erarbeiteten sich einige Torchancen. Das erste Mal eingreifen musste Bellot, als Eckhardt geschickt wurde, aber er scheiterte an unserem Kapitän. (19.) Danach lag der Ball aber im Netz: Flanke auf Trübenbach, dessen Kopfball ging aber nur an den Pfosten. Den Abpraller nutzte Ulrich zur Führung. (26.) Zehn Minuten später wurde Marcel Hilßner im Strafraum gelegt – Elfmeter. Denis Jäpel trat an und schoss eigentlich nicht schlecht nach unten rechts, aber Sedlak parierte stark. (36.) Die anschließende Ecke wurde kurz ausgeführt. „Brügge“ legte ab auf Mast, der flankte auf den kurzen Pfosten und Schmökel bugsierte den Ball unglücklich ins eigene Netz (37.) – Ausgleich! Direkt danach hatte aber der ZFC wieder die Antwort: Harant grätschte einen Steilpass ab, doch der Ball landete direkt vor den Füßen von Eckhardt, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (41.). Noch bitterer als der Gegentreffer war, dass sich Philipp Harant bei seiner Grätsche schwerer verletzt hatte und ausgewechselt werden musste. Gute Besserung, „Harry“! Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Miroslav Jagatic musste in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden haben, denn unsere Chemiker zeigten ein ganz anderes Gesicht. Mit mehr Zielstrebigkeit und Bissigkeit in den Zweikämpfen übernahmen unsere Chemiker die Partie. Das wurde direkt belohnt: Timo Mauers Schuss wurde zur Seite abgeblockt. Dort stand „Kirsche“, der den Abpraller ähnlich wie Eckhardt nur noch ins leere Tor einschieben musste (50.) – erneuter Ausgleich! Und unsere BSG machte weiter. Langer Ball von Marcel Hilßner in den Lauf von Kirstein, der den Ball direkt nahm und im rechten, unteren Eck versenkte (54.) – Spiel gedreht! Die Gastgeber waren jetzt sichtlich angeschlagen, gaben sich aber natürlich nicht auf. Aber unsere Chemiker hatten das Spielgeschehen nun im Griff und erhöhten fast, aber Denis Jäpels Volley nach Brügmann-Ecke ging knapp am rechten Pfosten vorbei. (59.) Auf der Gegenseite grätschte erst Philipp Wendt vor einem einschussbereiten Meuselwitzer den Ball weg, dann ging der Nachschuss am Tor vorbei. (69.) In der Schlussphase gelang unseren Leutzschern dann die Entscheidung: Freistoß „Brügge“, Kopfball „Kirsche“ – Tor! (79.) Ansehnlicher Flugkopfball und lupenreiner Hattrick für unsere Nummer 20! Der ZFC warf nun natürlich alles nach vorne, kam aber nicht an Bellot im Chemie-Tor vorbei, der nach einer Verletzungsunterbrechung in den letzten Minuten angeschlagen „auf die Zähne beißen“ musste. Erst lenkte er den Ball mit einer Fußabwehr ab, dann faustete er den Ball weg. (85.) Aber auch unsere Chemiker hätten das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können. Erst parierte Sedlak gegen Wendt (87.), dann fehlten Maximilian Jagatic nur Zentimeter zum ersten Tor für Chemie. (90.) Am Ende blieb es beim 4:2 für unsere BSG.
Unsere Chemiker konnten die Torlosserie endlich beenden und treffen wieder das Tor. Beim ZFC gelang dies sogar direkt viermal, weshalb unsere BSG dank einer kompletten Leistungssteigerung im zweiten Durchgang das Spiel drehte. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es in zwei Wochen. Dann empfängt unsere BSG Aufsteiger Eilenburg. Vorher aber gibt es kommenden Freitag das Highlight gegen Eintracht Frankfurt. Anpfiff ist um 19 Uhr.
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ZFC Meuselwitz: Lukas Sedlak – Dominik Bock (79. Amer Kadric), Felix Rehder (63. Christoph Pauling), Fabian Raithel (46. Nils Miatke), Luca Bürger – Leon Schmökel – Florian Hansch (79. Luis Fischer), Nils Schätzle, Rene Eckhardt (MK), Andy Trübenbach – Michel Ulrich (63. Arlind Shoshi); Trainer: Georg-Martin Leopold
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant (43. Vin Kastull), Philipp Wendt – Florian Brügmann, Dennis Mast, Denis Jäpel, Lucas Surek (83. Justin Marcel Gröger) – Florian Kirstein (83. Maximilian Jagatic), Marcel Hilßner (71. Thilo Gildenberg), Timo Mauer (83. Elias Ndwuke Oke); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Michel Ulrich (26.), 1:1 Leon Schmökel (37./Eigentor), 2:1 Rene Eckhardt (41.), 2:2 Florian Kirstein (50.), 2:3 Florian Kirstein (54.), 2:4 Florian Kirstein (79.)
Besonderes Vorkommnis: Lukas Sedlak hält Foulelfmeter von Denis Jäpel (36.)
Gelbe Karten: Fabian Raithel, Leon Schmökel, Rene Eckhardt / Florian Kirstein
Schiedsrichter: Florian Lukawski (Oranienburg), Hannes Wilske, Marcel Riemer
Zuschauer: 1772 in der bluechip-Arena (ca. 1000 Chemiefans)