Foto: BSG Chemie Leipzig | Moritz Heidenblut
Trotz guter Leistung musste unsere BSG sich im Flutlichtspiel bei Rot-Weiß Erfurt geschlagen geben. Eine extrem starke erste Hälfte samt Führung reichte nicht, um wenigstens einen Punkt aus der Landeshauptstadt Thüringens mitzunehmen. Am Ende war die offensive Durchschlagskraft der Hausherren zu stark, weshalb die 7.326 Zuschauer:Innen im Steigerwaldstadion einen 4:2 (1:2) – Heimerfolg für RWE sahen.
Nach einer fantastischen Aufsteiger-Saison samt Tabellenplatz drei musste Erfurt einige Stammkräfte, wie das Innenverteidiger-Duo Patrick Nkoa (Hansa Rostock) und Aaron Manu (Essen), aus der letzten Saison in der Sommertransferphase abgeben. Dadurch gab es einen etwas größeren Umbruch (jeweils elf Ab- und Zugänge), aber an Qualität scheint der Kader nicht verloren zu haben. Zum Auftakt besiegte man die Zweitvertretung von Hansa Rostock mit 2:0, ehe man zuletzt bei Meister Energie Cottbus einen Punkt holte (1:1). Vor allem in der Offensive hat die Mannschaft von Trainer Fabian Gerber ihre Stärken. Diese galt es für unsere BSG einzudämmen. Man wollte nach dem jüngsten 1:0 – Heimerfolg gegen Viktoria Berlin auch in der Blumenstadt ein nächstes Achtungszeichen im schweren Auftaktprogramm setzen.
,,Never change a winning team“, musste sich BSG-Trainer Miroslav Jagatic gedacht haben, denn zum dritten Mal in Folge schickte er die selbe Elf auf den Platz. Die Partie begann mit mutigen Leutzschern, die früh ins Pressing gingen und so Erfurt kaum Raum zur Entfaltung gaben. Doch bereits nach nicht einmal zehn Minuten fand RWE eine Möglichkeit, das auszuspielen: ein langer Ball aus der Abwehr gelangte zu Kay Seidemann, der Arthur Mergel an der Strafraumkante fand. Dieser konnte Benjamin Bellot mit einem platzierten, wie unhaltbar Schuss überwinden – 1:0 Erfurt (9.). Unsere Chemiker aber mit der prompten Antwort: Florian Brügmann mit einer tollen Flanke aus dem Halbfeld und Denis Jäpel sorgte mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung von Schellenberg für den schnellen Ausgleich (12.). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf hohen Niveau. Die nächste Chance hatten wieder die Gastgeber, aber Bellot war vor Zeller nach Cabral-Hereingabe am Ball (17.). Auf der Gegenseite parierte Schellenberg einen Distanzschuss von Lucas Surek (30.). Wenige Minuten später machte er es aber besser: wieder setzte sich Florian Brügmann stark auf der rechten Seite durch und fand mit seiner Flanke Lucas Surek, der per Direktabnahme technisch äußerst anspruchsvoll zur umjubelten Führung traf (39.). Diese Führung konnte man dank Dennis Mast auch mit in die Pause nehmen, denn in der Nachspielzeit der ersten Hälfte klärte er einen Abschluss von Zeller nach einer Ecke per Flugkopfball vor der Linie (45+3.). Somit ging es mit der nicht unverdienten 2:1-Führung in die Kabinen.
Aus diesen kamen die Hausherren sehr druckvoll heraus und sorgten direkt für den Ausgleich: nach einem Stockfehler von Lucas Surek traf dieser Romario Hajrulla beim Klärungsversuch am rechten Fußgelenk – Elfmeter für RWE. Arthur Mergel verwandelte diesen zum Ausgleich (52.). Danach machte Erfurt aber viele Abspielfehler im Aufbauspiel, jedoch konnte unsere BSG diese nur bedingt nutzen. Die beste Möglichkeit hatte da noch Florian Kirstein, der den Ball nicht gut traf und somit den Ball knapp neben das Gehäuse setzte (58.). Auf der Gegenseite machte es Malcolm Badu leider besser: Pronichev wurde kurz vorm Sechzehner nicht angegangen und gab rechts raus auf Badu, der Surek mit einem einfachen Haken stehen ließ und abzog. Sein Schuss wurde noch leicht abgefälscht und fiel so unhaltbar ins Tor (61.). Erfurt hatte nun Oberwasser – und massig Chancen auf die Entscheidung. Erst war es wieder Mast, der den Schuss von Schwarz kurz vor der Linie klärte (73.), dann brachten weder Michael Seaton (vergab frei vor Bellot), noch Malcolm Badu (traf vorm leeren Tor nur den Pfosten) den Ball im Tor unter. So blieb noch eine Restchance für unsere BSG, vielleicht doch noch einen Punkt bei RWE holen zu können. Diese gab es auch, aber der eingewechselte Marcel Hilßner wurde bei seinem Abschluss noch geblockt (89.). In der Nachspielzeit gelang Arthur Mergel dann noch der Dreierpack, als er nach einer Eckballvariante überlegt zum 4:2 – Endstand traf (90+3.).
Am Ende eine verdiente Niederlage trotz couragierter Leistung. Es fehlten letztendlich die Kräfte, um gegen die Offensivpower von RWE im zweiten Durchgang anzukommen. Nichtsdestotrotz kann man auf die gezeigte Leistung stolz sein. Die nächste Möglichkeit auf Punkte gibt es bereits kommenden Samstag. Dann kommt Aufsteiger Hansa Rostock II in den Alfred-Kunze-Sportpark. Anstoß ist um 13 Uhr.
FC Rot-Weiß Erfurt: Lukas Schellenberg – Robbie Felßberg, Lucas Zeller, Kwabenaboye Appiah Schulz, Sidny Lopes Cabral – Andrej Startsev (MK) – Malcolm Badu (84. Robin Fabinski), Maximilian Pronichev (71. Til Linus Schwarz) , Arthur Mergel, Romario Hajrulla (55. Michael Seaton) – Kay Seidemann (46. Caniggia Ginola Elva); Trainer: Fabian Gerber
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant, Philipp Wendt – Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast, Lucas Surek (88. Justin Marcel Gröger) – Timo Mauer (88. Maximilian Jagatic), Florian Kirstein (74. Marcel Hilßner), Denis Jäpel (81. Manuel Wajer); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Arthur Mergel (9.), 1:1 Denis Jäpel (12.), 1:2 Lucas Surek (39.), 2:2 Arthur Mergel (52., Foulelfmeter), 3:2 Malcolm Badu (61.), 4:2 Arthur Mergel (90+3.)
Gelbe Karten: Lucas Zeller, Sidny Lopes Cabral, Malcolm Badu / Philipp Harant, Dennis Mast, Paul Horschig, Florian Brügmann
Schiedsrichter: Tim Kohnert (Ballenstedt), Patrick Kluge, Lukas Pilz
Zuschauer: 7.326 im Steigerwaldstadion (davon ca. 1.500 Chemiker:Innen)