Foto: Christian Donner
Zum vorletzten Heimspiel der Saison empfing unsere BSG den Tabellenvorletzten Germania Halberstadt. Unsere Chemiker waren also klarer Favorit, konnten das aber nicht auf dem Platz zeigen. Das entstandene Remis war verdient, obwohl unsere Leutzscher bis kurz vor Schluss 2:0 führten. Dennoch endete die Partie vor 3658 Zuschauer:Innen im Alfred-Kunze-Sportpark mit 2:2 (1:0).
Für unsere Gäste sind die letzten verbleibenden Spiele so etwas wie eine „Abschiedstournee“, denn durch das jüngste 0:2 beim SV Babelsberg ist der 16. Platz, der vielleicht noch zum Klassenerhalt reichen könnte, nicht mehr erreichbar. Da am Wochenende auch der FSV Zwickau gegen Dresden verlor und in die Regionalliga absteigen wird, ist der Halberstäder Abstieg nicht mehr zu verhindern. Dennoch sollten unsere Grün-Weißen gewarnt sein, denn in der Rückrunde konnte der VfB 12 Punkte aus 15 Spielen holen, was fast dreifach so viel Punkte wie in der Hinserie sind. Daran wollten die Randharzer anknüpfen.
Unsere Chemiker wollten nach der 3:1-Niederlage beim BFC Dynamo zurück zu alter Stärke finden, die man gegen TeBe und Greifswald gezeigt hatte. Damit dies gelingen sollte, änderte BSG-Trainer Miroslav Jagatic seine Elf auf zwei Positionen: Philipp Wendt und Timo Mauer kehrten in die Startelf zurück; Manuel Wajer (Bank) und Dennis Mast (krank) mussten weichen.
In der Anfangsphase nahmen unsere Leutzscher die Favoritenrolle an und drängten die Anhaltiner tief in die eigene Hälfte. Bereits nach wenigen Sekunden hätte Florian Kirstein die Führung besorgen können, aber scheiterte im Eins-gegen-Eins an Lukas Cichos im VfB-Tor. (1.) Nach der darauffolgenden Ecke verzog Denis Jäpel knapp von der Strafraumkante. (2.) Die dritte Chance brachte dann aber die Führung: Alexander Bury legte eine eigentlich eher verunglückte Brügmann-Flanke per Kopf ab für Florian Kirstein. Der Angreifer, der seit Wochen in bestechender Form ist, nahm den Ball volley und hämmerte ihn unter den Querbalken – ein echtes Traumtor! (8.) Nach der frühen Führung ließen unsere Grün-Weißen etwas nach und den Gegner kommen. So wäre es fast zum Ausgleich gekommen, aber der Pfosten rettete gegen Hlynianyi. (18.) Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurden unsere Chemiker nochmal gefährlich. Der Ball lag sogar im Netz, aber vor Timo Mauers Treffer stand Florian Brügmann im Abseits. (38.) Auf der Gegenseite kam Lübke frei zum Kopfball, aber setzte den Ball auf den Norddamm. (40.) Die letzte Möglichkeit hatte Paul Horschig, der einen Freistoß aus knapp 17 Metern am linken Pfosten vorbeischoss. (45.+1) Dann war Pause.
Die zweite Hälfte begann wie die erste, denn wie schon im ersten Durchgang hatte Florian Kirstein die riesige Gelegenheit auf 2:0 zu stellen, verzog aber frei vor Cichos. (46.) Aber unsere BSG zog jetzt das Tempo an und ging früh ins Pressing. Chancen waren aber eher Mangelware. Wenn es gefährlich wurde, dann über Florian Kirstein. Auch nach knapp fünfzig Minuten, aber unsere Nummer 20 schlug über den Ball. (53.) Danach nahmen aber die Gäste das Spiel an sich. Erst wurde Renners Schuss geblockt (59.), dann ging eine Direktabnahme von Ole Hoch über den Kasten. (63.) Mitten in der Drangphase der Germania stachen aber unsere Chemiker zu: der eben eingewechselte Manassé Eshele wurde geblockt. Der Abpraller kam direkt auf die Füße von Lucas Surek, der gegen seinen Ex-Club einnetzt. (76.) Die Vorentscheidung? Nein. Genauso aus dem Nichts wie das 2:0, kam der VfB zum Anschluss. Ecke von der rechten Seite und Kuhnhold steht komplett frei und nickt ein. (78.) Danach stand Chemie tief und ließ sich regelrecht in die eigene Hälfte pressen. Viele Abspielfehler und Ausrutscher auf chemischer Seite häuften sich auch. Kurz vor Ende hielt Bellot noch überragend gegen einen Schuss der Germania (89.), danach verschätzte er sich bei einem weiten Einwurf der Gäste. Malina nahm das Geschenk an und machte den verdienten Ausgleich. (90.+1) Das Ende der Partie.
Insgesamt kein guter Auftritt unserer Leutzscher, in dem man aber trotzdem 2:0 führte. Aber das Remis ist nicht unverdient. Eine gute Nachricht gab es dennoch: Tarik Reinhard gab sein Comeback – willkommen zurück, Tarik! Nun stehen die letzten beiden Partien der Saison an. Erst nächste Woche Sonntag bei Rot-Weiß Erfurt, dann kommt eine Woche später Energie Cottbus. Anpfiff ist jeweils 13 Uhr.
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant (46. Manuel Wajer), Philipp Wendt – Florian Brügmann, Denis Jäpel (81. Max Keßler), Alexander Bury, Timo Mauer (71. Tarik Reinhard), Lucas Surek – Janik Mäder (71. Manassé Eshele), Florian Kirstein (81. Maximilian Jagatic); Trainer: Miroslav Jagatic
VfB Germania Halberstadt: Lucas Cichos (MK) – Simran Dhaliwal (32. Creighton Spencer Braun), Fynn Kleeschätzky, Hendrik Kuhnhold – Silvio Rust, Patrick Baudis, Ole Hoch, Nico Lübke – Irwin Pfeiffer (63. Louis Malina), Illia Hlynianyi (63. Pascal Hackethal), Jona Renner (73. Justin Eilers); Trainer: Manuel Rost
Tore: 1:0 Florian Kirstein (8.), 2:0 Lucas Surek (76.), 2:1 Hendrik Kuhnhold (78.), 2:2 Louis Malina (90.)
Gelbe Karten: – / Hendrik Kuhnhold
Schiedsrichter: Marco Wartmann (Großvargula), Matthias Lämmchen, Paul Drößler (beide Thüringen)
Zuschauer: 3658 im Alfred-Kunze-Sportpark (8 Gäste)