Foto: Kevin Colditz
Für unsere BSG Chemie Leipzig gab es am Sonntag nichts zu holen. Beim amtierenden Meister hatten unsere Chemiker in Durchgang Eins sogar ein leichtes Chancenplus, aber in der zweiten Hälfte war der BFC einfach zu stark. Somit endete die Partie vor 2211 Zuschauern im Sportpark Hohenschönhausen mit 3:1 (2:0) für die Gastgeber.
Nach einem eher durchwachsenen Start, sowie großen Umbruch samt Trainerwechsel, ist der Vorjahresmeister BFC Dynamo wieder dort, wo man ihn erwarten konnte: in der oberen Tabellenhälfte. Die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus blickt dennoch auf eine eher nicht zufriedenstellende Saison zurück, hat man doch kürzlich erst den Pokal bei Sechstligist Sparta Lichtenberg mit einer 1:5-Blamage hergeschenkt. Danach aber sorgte Dynamo in der Liga für Wiedergutmachung und blieb gegen das Spitzenduo aus Erfurt (2:1) und Cottbus (1:1) ungeschlagen.
Somit erwartete unsere BSG ein formstarker Gegner in der letzten Berlin-Reise in dieser Saison. Nach zuletzt drei ungeschlagenen Partien und der Eroberung von Platz sechs, ging man auch mit dem nötigen Selbstbewusstsein in das Spiel. Damit auch heute etwas Zählbares gelingen sollte, änderte BSG-Trainer Miroslav Jagatic seine Elf auf zwei Positionen: Manuel Wajer und Denis Jäpel begannen für Philipp Wendt (Bank) und den gelbgesperrten Timo Mauer.
Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem der Heimelf der Dosenöffner gelang: Goalgetter Christian Beck stand am langen Pfosten frei und markierte aus Kurzdistanz die frühe 1:0-Führung. (4.) Chemie postwendend mit der Möglichkeit zum Ausgleich, aber Janik Mäder verzog nach Hereingabe von Florian Brügmann. (5.) Die bessere Chance zum Tor hatte wenige Minuten später Denis Jäpel, aber Kevin Sommer im BFC-Kasten kratzte den Ball von der Linie. (10.) Infolgedessen hielten unsere Leutzscher gut mit, aber Dynamo hatte die Chancen: erst köpfte Amar Suljic freistehend aus drei Metern über das Tor (18.), dann köpfte Christian Beck nach Flanke von Suljic nur an den Pfosten. (34.) Wie aus dem Nichts dann die Riesenchance zum Ausgleich, aber Philipp Harant schob freistehend aus sieben Metern am linken Pfosten vorbei. (36.) Im direkten Gegenzug gelang Chris Reher per Nachschuss nach einer Ecke das 2:0 (38.) – der Pausenstand.
Nach der Pause übernahmen dann die Hausherren das Zepter und wurden immer wieder durch ihre schnellen Stürmer rundum Amar Suljic brandgefährlich. So verhinderte Benjamin Bellot mit einer starken Parade die mögliche Entscheidung. (55.) Gleich im anschließenden Konter dann aber der Treffer für Chemie: Janik Mäder lief die rechte Seite runter und fand in der Mitte Florian Kirstein, der einschob (56.) – sein fünfter Treffer gegen eine Berliner Mannschaft. Chemie nun am Drücker, aber das Tor erzielte wieder der BFC: Missverständnis in der chemischen Abwehr und Amar Suljic ließ Benjamin Bellot keine Chance – 3:1. (61.) Die (Vor-)Entscheidung der Partie. Denn von unseren Grün-Weißen kam nun kaum Zwingendes mehr. Der Wille war da, aber man biss sich an der gut gestaffelten Abwehr fest. Im Gegenzug hätten die Weinroten das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können, gingen aber äußerst schlampig mit ihren Gelegenheiten um. So setzt es am Ende eine verdiente Niederlage beim BFC.
Dynamo zieht somit in der Tabelle an unseren Chemikern vorbei. Am Ende war der Vorjahresmeister zu abgezockt und war vor allem durch ihre schnellen Angreifer immer wieder gefährlich. Zudem erwischte die chemische Defensive nicht ihren besten Tag. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es bereits kommenden Samstag. Dann empfängt unsere BSG die Germania aus Halberstadt. Anstoß ist um 13 Uhr.
BFC Dynamo: Kevin Sommer – Marvin Kleihs, Michael Blum (MK), David Haider Kamm Al-Azzawe, Felix Christian Meyer – Dominic-Maximilian Constantine Duncan (65. Niklas Brandt) – Joey Breitfeld (78. Andreas Dennis Polasch), Chris Reher – Cedric Euschen – Christian Beck (68. Alexander Siebeck), Amar Suljic (78. Leonidas Tiliudis); Trainer: Heiner Backhaus
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant, Manuel Wajer (50. Ben Keßler) – Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast (82. Maximilian Jagatic), Lucas Surek (82. Anton Kanther) – Janik Mäder, Florian Kirstein (82. Max Keßler), Denis Jäpel (69. Manassé Eshele); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Christian Beck (4.), 2:0 Chris Reher (38.), 2:1 Florian Kirstein (56.), 3:1 Amar Suljic (61.)
Gelbe Karten: Leonidas Tiliudis / Lucas Surek, Manuel Wajer, Philipp Harant
Schiedsrichter: Chris Rauschenberg (Wenigenlupnitz), Tarik El-Hallag, Miriam Schwermer
Zuschauer: 2211 im Sportpark Hohenschönhausen (ca. 500 Chemiefans)