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Frühling unter Flutlicht: Die BSG Chemie empfängt den FC Viktoria Berlin

By 13. April 2023No Comments

Foto: Christian Donner

Auf den unbefriedigenden Trip an die Spree am vergangenen Gründonnerstag folgt für die Chemie-Elf das nächste Duell mit einem Hauptstadtclub – und selbstverständlich will es das Team von Miroslav Jagatic vor eigenem Publikum gegen die Himmelblauen besser machen als am Wurfplatz. Auch die Viktoria, vor kurzer Zeit noch so formstark, ringt mit ihren jüngsten Niederlagen und dem Aus im Berliner Landespokal. Der geknackten 40-Punkte-Marke und dem abgeschlossenen Auf- und Abstiegskampf zum Trotz werden beide Mannschaften dennoch alles daran setzen, den Knick in der Leistungskurve abzufangen und die Saison so erfolgreich wie möglich abzuschließen – wobei drei Punkte am Freitag zweifellos gerne gesehen sind: Zum 28. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Freitag, 14. April 2023, um 19 Uhr den FC Viktoria Berlin im Alfred-Kunze-Sportpark.

Abstieg mit Folgen: Die Saison 2022/23 aus Sicht der Himmelblauen

Der erst am letzten Spieltag der Vorsaison endgültig besiegelte Abstieg der Berliner Viktoria aus der 3. Liga – eine 3:4-Niederlage gegen den SV Meppen wurde zum Sargnagel – hatte für den Kader des zweimaligen Deutschen Meisters drastische Konsequenzen, wie sie in solchen Fällen häufig drohen. „Umbruch“ ist in solchen Fällen das Wort der Wahl, und mit weit über 30 Veränderungen kam viel Bewegung in das Team der Berliner Viktoria. Leistungsträger, Offensivpower und eine Menge Erfahrung verließen den Kader, die primär mit Leihen und so manchem Spieler aus der eigenen Jugend wettgemacht werden sollte.

Diese Herangehensweise war auch von Erfolg gekrönt: So hat sich beispielsweise der erst 19 Jahre alte Innenverteidiger Laden Cvjetinovic, der aus der eigenen Talentschmiede der Viktoria in die Erste Mannschaft hochgezogen wurde, nicht nur einen unangefochtenen Stammplatz, sondern auch die Kapitänsbinde erspielt und ist aus der himmelblauen Defensive nicht wegzudenken. Auch auf der Torwartposition, mit Ablauf der Leihe des Österreichers Marcel Köstenbauer zum Jahresende, konnte sein ebenfalls erst 19 Jahre alter Nachfolger Marten Schulz immerhin an die Leistungen seines Vorgängers anknüpfen und legt seit Jahreswechsel beinahe identische Statistiken auf. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass gerade an Erfahrung in der Regionalliga ein gewisser Mangel entstanden ist: Gerade einmal fünf Spieler aus dem Kader der Viktoria haben mehr als zwei volle Saisons in der RLNO vorzuweisen. Doch die Abgänge und der Mangel an Erfahrung waren gewiss nicht die Gründe für den jüngsten Patzer der Himmelblauen: Am vergangenen Sonntag verlor man überraschend gegen den TuS Makkabi Berlin mit 2:3 (1:2) und verpasste so den Einzug ins Finale des Berliner Landespokals. (Makkabi, seit dem Aufstieg in die Oberliga Nord der erste jüdische Verein seit dem Holocaust, der in Deutschland überregionalen Fußball spielt, steht somit nur noch einen Sieg vom DFB-Pokal entfernt.)

Von Auswärtsstärke und Siegesserien: Die Viktoria im Jahr 2023

Auch, wenn zusätzlich noch das jüngste Spiel in der Liga gegen den FC Energie Cottbus verloren ging (1:2), muss sich die Elf von Miroslav Jagatic auf eine herausfordernde Flutlichtpartie einstellen: In der Gasttabelle der Liga rangiert das Team von Semih Keksen auf einem starken Platz vier, in der Rückrunde zeigt man sogar bisher die drittbeste Leistung in der Staffel. Im Schnitt schießt die Viktoria im neuen Jahr 1,92 Tore pro Spiel und konnte mit Siegen gegen unseren Ortsrivalen, den Chemnitzer FC, Babelsberg 03, den BFC und Rot-Weiß Erfurt insgesamt 25 Punkte in 12 Partien einfahren – ein bärenstarker Punkteschnitt von 2,08 pro Partie. Auf der personellen Ebene haben sich hierbei unter anderem Phil Harres, Christopher Theisen und Ines Küc hervorgetan, die sich nach dem Jahreswechsel zu den offensiv gefährlichsten Spielern im Kader gemausert haben: Der von der SG Dynamo Dresden ausgeliehene Harres sammelte in den jüngsten fünf Partien drei Torbeteiligungen und kommt somit insgesamt auf fünf Tore und eine Vorlage im neuen Jahr; Chris Theisen auf vier Tore und einen Assist und der 26-jährige Küc insgesamt auf beeindruckende 13 Torbeteiligungen in 12 Spielen – nur 2023, wohlgemerkt. Küc präsentiert sich mit seinen 14 Scorerpunkten in 17 Partien auch insgesamt als eine Bank in der Offensive der Viktoria.

Die unter professionellen Bedingungen spielenden Absteiger schafften, nach einem mit nur zwei Punkten aus vier Spielen eher ernüchternden Saisonbeginn, schließlich um den Jahreswechsel herum den Turnaround und zeigen unter allen beteiligten Mannschaften eine der stärksten Rückrunden: Platz drei in der Rückrundentabelle kommen nicht von ungefähr. Zwei Drittel der eigenen Siege holte man in der zweiten Saisonhälfte, blieb sieben Spiele lang ungeschlagen und punktete konstant und souverän, speziell auf fremdem Platz – die jüngste Auswärtsniederlage gab es zum Rückrundenauftakt am 25. Januar (1:2 beim Berliner AK). Generell, auch wenn der direkte Wiederaufstieg in dieser Saison offensichtlich nicht mehr drin ist, kann man bei der Viktoria zufrieden sein mit der Entwicklung der letzten Wochen. Mit 40 Punkten geht nach oben wie nach unten quasi nichts mehr, 2023 gab es bisher erst drei Niederlagen in der Liga und die Tabellenposition (aktuell Platz zehn) kann in dieser engen Liga auch zügig noch deutlich sonniger aussehen.

Gegen den Trend: Chemie will den nächsten Heimsieg

Ein Wörtchen mitzureden hat dabei natürlich noch die Chemie-Elf. Das Team von Miroslav Jagatic, das beim 0:3 gegen die Hertha-Bubis zweifellos einen schwarzen Tag erwischte und sich von cleveren Berlinern Mal um Mal den Schneid abkaufen ließ, will beim kommenden Heimspiel natürlich ein gänzlich anderes Gesicht zeigen. Verzichten muss unser Cheftrainer bei dieser Partie auf Philipp Wendt, der sich gegen Hertha seine fünfte gelbe Karte abholte und nun am Freitag im AKS zusehen muss; mit Manuel Wajer und Ben Keßler stehen gleich zwei adäquate Ersatzleute parat. Ebenso wird zu sehen sein, ob Jonas Janke erneut das Tor hüten wird, oder ob Stammkeeper Benjamin Bellot und auch Paul Horschig, die in Berlin passen mussten, wieder mit auf dem Platz stehen werden.

In der Gesamtstatistik der BSG gegen Viktoria Berlin könnte es nicht ausgeglichener zugehen: Sechs Spiele, jeweils zwei Siege, zwei Remis bei insgesamt 6:5 Toren für Chemie. Das Hinspiel in dieser Saison ging ebenfalls an die Leutzscher, im Jahnsportpark erzielten Denis Jäpel und Florian Kirstein die Treffer zum 2:0, der grandios aufspielende Lucas Surek bereitete dabei beide Tore vor.

Der kleine Leistungsabfall nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge – aktuell gab es nur einen Punkt aus drei Partien – will aufgehalten und die Saison im Sinne der Spieler und Fans natürlich auch weiter vergoldet werden. Natürlich ist die Leistung der Chemie-Elf und des gesamten Teams in dieser Saison geradezu fulminant, nichtsdestotrotz sind die Grün-Weißen heiß aufs Zähne zeigen und gewinnen. Was bietet sich da besser an als Freitag, Frühling, Flutlicht?

Zum 28. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Freitag, 14. April 2023, um 19 Uhr den FC Viktoria Berlin im Alfred-Kunze-Sportpark. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Matthias Lämmchen (Meuselwitz), assistieren werden ihm Tarik El-Hallag und Nora Dieckmann. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die morgen Abend nicht in Leutzsch dabei sein können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM wie immer das Spielgeschehen live.

Frühling in LE – Forza, BSG!

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