Foto: Christian Donner
In einem intensiven, wie ansehnlichen Derby fielen am Sonntag keine Tore im AKS. Über 90 Minuten lieferten unsere Chemiker einen tollen Fight, erarbeiteten sich jede Menge Chancen, verpassten bloß den Treffer. So endete die Partie BSG Chemie Leipzig gegen 1. FC Lokomotive Leipzig vor 4999 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark mit 0:0.
Es war wieder „Derby-Time“ in Leutzsch. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison standen sich beide Leipziger Vereine gegenüber. Unsere Gäste gingen in einer eher durchwachsenen Phase der Saison in dieses Spiel. Nachdem man oben nochmal angreifen wollte, verlor man die beiden wichtigen Spiele gegen Erfurt (0:1) und Cottbus (0:2) und hat sich aus dem Titelkampf verabschiedet. Auch beim 3:1-Erfolg nach Verlängerung in Grimma im Pokal strotzte man nicht vor Selbstvertrauen. Unsere Chemiker kamen mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen im Gepäck. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zum Jahresstart waren unsere Jungs wieder im „Flow“ und vor allem mentalitätsstark, was sie beim späten 2:1-Erfolg beim Berliner AK unter Beweis stellten. Somit gab es vor der Partie keinen echten Favoriten.
BSG-Trainer Miroslav Jagatic änderte seine Elf auf zwei Positionen: Philipp Wendt und Alexander Bury begannen für Ben Keßler und Manassé Eshele.
Das Derby brauchte keine „Anlaufphase“: Bereits nach wenigen Sekunden musste Florian Brügmann entscheidend dazwischenfunken. (1.) Auf der anderen Seite zischte ein Schuss von Janik Mäder, der sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte, über den Querbalken. (9.) In den Anfangsminuten war es ein offener Schlagabtausch, weshalb die nächste Chance wieder Blau-Gelb gehörte, aber nach einer Kombination donnerte Osman Atilgan den Ball vorbei. (16.) Mitte der ersten Halbzeit übernahmen dann aber unsere Chemiker das Spielgeschehen. Der Ortsrivale wurde tief in die eigene Hälfte gepresst und kam nur durch lange Bälle, die leichte Beute für die gut gestaffelte, chemische Abwehr waren, aus dem eigenen Strafraum. Die größte Chance in Durchgang eins hatte Lucas Surek, der wunderbar von Timo Mauer in Szene gesetzt wurde, aber an Müller im Lok-Tor scheiterte. (27.) Kurz danach wieder ein Steckpass vom agilen Mauer auf Janik Mäder, dessen Abschluss von Eglseder geblockt wurde. (37.) Torlos ging es in die Kabinen.
Anfang des zweiten Durchgangs hatten dann wieder die Gäste Oberwasser. Bereits nach wenigen Minuten musste Benjamin Bellot mit einer Fußabwehr sein Können beweisen, als Mike Eglseder frei vor ihm scheiterte. (47.) Danach zimmerte Farid Aberrahmane freistehend den Ball nach Zuspiel von Dombrowa über das Tor. (50.) Das war es dann aber auch wieder mit den Offensivbemühungen der Gäste. Unsere Leutzscher hatten dann erneut das Zepter in der Hand. Erst wird Mauer beim Abschluss gestört (55.), dann köpfte Piplica unfreiwillig einen Wendt-Freistoß knapp neben den linken Pfosten. Die anschließende Ecke landete dann am Aluminium. (62.) Es spielte nur noch Chemie. Freistoß Dennis Mast aus dem rechten Halbfeld – aber die Latte rettete für Lok. (68.) Danach spielte Florian Brügmann, Manassé Eshele rechts im Strafraum an, doch sein Abschluss ging knapp am linken Pfosten vorbei. (74.) Die beste Chance im zweiten Durchgang hatte der eben eingewechselte Florian Kirstein, als er von Alexander Bury geschickt wurde, sich aber für das Abspiel, statt dem Abschluss entschied. Ein Verteidiger der Gäste war dazwischen. (82.) Fast hätte der Ortsrivale aus dem Nichts noch den Siegtreffer gemacht, aber Atilgan köpfte freistehend in die Arme von Bellot. (88.) Dann war Schluss.
Es sollten keine Tore im heutigen Derby fallen. Die Leistung unserer Grün-Weißen stimmte definitiv, lange Zeit hatte Lok kaum Platz zur Entfaltung und offensiv erspielte man sich viele Chancen, nur der Treffer fehlte. Mit den zwei Aluminiumtreffern hatte man auch echt Pech. Die Chance auf die nächsten Punkte gibt es bereits Donnerstag. Dann trifft man auf die Zweitvertretung von Hertha BSC. Anpfiff im Amateurstadion ist um 19 Uhr.
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Paul Horschig, Philipp Harant, Philipp Wendt – Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast, Lucas Surek – Janik Mäder (81. Florian Kirstein), Timo Mauer, Denis Jäpel (71. Manassé Eshele); Trainer: Miroslav Jagatic
1. FC Lokomotive Leipzig: Niclas Müller – Erik Voufack, Leon Heynke, Luca Sirch, Mike Eglseder – Zak Paulo Piplica, Farid Abderrahmane (87. David Urban) – Tobias Dombrowa (61. Theo Ogbidi), Ricardo Grym (61. Sascha Pfeffer), Osman Atilgan (90. Bogdan Rangelov) – Djamal Ziane; Trainer: Almedin Civa
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Philipp Harant / Leon Heynke, Luca Sirch, Mike Eglseder, Farid Abderrahmane, Sascha Pfeffer
Schiedsrichter: Christian Allwardt (Kritzmow), Christoph Dallmann, Florian Markhoff
Zuschauer: 4999 im Alfred-Kunze-Sportpark (davon 500 Gäste)