Foto: Christian Donner
Ein weiterer Punkt, der unsere BSG näher zur 40-Punkte-Marke bringt: Chemie holt in Berlin-Lichtenberg ein torloses Remis. In einer umkämpften, aber chancenarmen Partie bestimmten unsere Leutzscher zwar das Spiel, wurden aber nur selten gefährlich vorm gegnerischen Tor. Somit endete die Partie schon fast folglich vor 1146 Zuschauern in der HOWOGE Arena „Hans Zoschke“ mit 0:0.
Die „englischen“ Auswärtsfahrten der BSG gingen weiter. Nachdem man zum Auftakt in Halberstadt vergangenen Mittwoch den ersten Sieg des neuen Jahres holte, lautete heute die Station SV Lichtenberg. Also das nächste Kellerkind, auf das unsere BSG traf. Die Kiezkicker aus Berlin sind seit acht Spielen sieglos und endgültig im tiefen Tabellenkeller angelangt. Nach der kürzlichen 0:5-Niederlage am vergangenen Montag bei Energie Cottbus zog man die Reißleine auf der Trainerbank und entließ Murat Tik, der im Sommer den zurückgetretenen Uwe Lehmann ersetzte. An die Erfolge seines Vorgängers konnte Tik nicht anknüpfen, weshalb für das Spiel gegen unsere Chemiker Co-Trainer Kevin Hetzel, sowie Teammanager Jonas Schmidt an der Seitenlinie standen. Unterstützt wurde das Interimsteam vom verletzten Kapitän David Hollwitz. Die Berliner wollten also den „Turn around“ schaffen, während unsere Leutzscher den Sieg unter der Woche bei der Germania vergolden wollten.
Dafür stellte BSG-Trainer Miroslav Jagatic gezwungenermaßen um: für die beiden gesperrten Innenverteidiger Paul Horschig und Philipp Harant standen Manuel Wajer und Ben Keßler in der Startelf.
Einen ähnlich rasanten Start wie am Mittwoch in Halberstadt erlebten die mitgereisten Chemiker diesmal (zum Glück) aber nicht. Die Hausherren gingen zwar ebenso druckvoll in die Partie, wurden aber nicht zwingend genug, auch wenn Benjamin Bellot bereits nach wenigen Minuten gegen Hussein Chor zur Stelle war und seinen Schuss aus dem linken Eck kratzte (5.). Der erste gute Angriff unserer Grün-Weißen ließ aber nicht lange auf sich warten, denn nach einer Flanke von der rechten Seite schloss Lucas Surek aus spitzen Winkel ab, aber auch Niklas Wollert im L47-Tor war auf dem Posten. Danach aber entwickelte sich ein echter Abnutzungskampf. Keines der beiden Teams erspielte sich echte Torchancen. Unsere BSG hatte zwar mehr Ballbesitz, wurde aber nur selten in der Offensive gefährlich. Die Gastgeber waren eher auf Konter bedacht, welche aber meist schnell unterbunden wurden. Einzig nennenswert waren die Abschlüsse von Dennis Mast aus der Distanz (21.), sowie ein verpasster Kopfball von Manuel Wajer kurz vor der Pause (41.). Somit ging es torlos in die Kabinen.
Aus der Pause kam unsere BSG mit mehr Druck, es fehlte aber an der Durchschlagskraft. Auch hier generierte man nur selten echte Gefahr. Nach einer Flanke von links schoss Manassé Eshele über den Kasten (56.). Von den Ostberlinern kamen indes kaum offensive Spielzüge. Zudem wurde die Gangart der Hauptstädter ruppiger. Erst mit der Einwechslung von den torgefährlichen Stürmern Adekunle und Gakpeto wurden die Lichtenberger aktiver. So klärten Benjamin Bellot und Ben Keßler in höchster Not, als ein Spieler der Berliner im Zentrum durchbrach (63.). Auf der Gegenseite fehlte Lucas Surek nach einer Volleyabnahme nur wenig. Sein Schuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei (70.). Ansonsten bissen sich beide Mannschaften an der jeweils gegnerischen Defensive die Zähne aus, sodass es keine echten Großchancen im Spiel gab. Deshalb endete die Partie verdient ohne Tore 0:0.
Chemie nimmt somit einen Punkt aus Berlin von der direkten Konkurrenz mit. Die englischen Wochen gehen weiter und bereits am kommenden Mittwoch will man gegen Energie Cottbus auch etwas Zählbares mitnehmen. Anpfiff im Cottbuser Stadion der Freundschaft ist dann 19 Uhr.
SV Lichtenberg 47: Niklas Wollert (MK) – Leon Gaedicke, Paul Krüger, Kevin Owczarek, Georgios Labroussis – Christian Gawe, Max Winter (78. Leonard Koch) – Irfan Brando, Philipp Grüneberg (78. Niklas Kaus), Hussein Chor (65. Oluwasseunla Eni-Owo Adekunle) – Hannes Graf (65. Efraim Koku Gakpeto); Trainer: Kevin Hetzel
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Ben Keßler, Manuel Wajer, Philipp Wendt – Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast, Lucas Surek – Janik Mäder, Manassé Eshele (62. Max Keßler), Denis Jäpel (62. Timo Mauer); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: – / Leon Gaedicke, Paul Krüger, Irfan Brando
Schiedsrichter: Florian Lukawski (Oranienburg), Tino Stein, Tobias Hagemann
Zuschauer: 1146 in der HOWOGE Arena „Hans Zoschke“ (ca. 500 Chemiefans)