Foto: Christian Donner
Bitterer Abend für unsere BSG. Beim Flutlichtspiel in Berlin bei der VSG Altglienicke kamen unsere Chemiker nie in das Spiel, was die VSG gnadenlos ausnutzte. So hieß es am Ende vor 650 Zuschauer:innen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark 4:0 (3:0) für die Heimmannschaft.
Philipp Türpitz, Steffen Schäfer, Tolcay Cigerci – alle drei Spieler sind für Fans, die sich sehr am deutschen Fußball interessieren, ein Begriff. Dabei sind noch nicht einmal alle Spieler dieses Kalibers aufgezählt, die im Kader der VSG Altglienicke stehen. Mit dem zweithöchsten Kaderwert der Liga (die Zweitvertretung von Hertha BSC ausgenommen) möchte man meinen, dass die Berliner auch weit oben in der Tabelle stehen. Die Realität sagt jedoch etwas anderes: Platz neun. Natürlich nicht der Anspruch der Volkssportgemeinschaft, die aber am vergangenen Wochenende gezeigt hat, wozu sie eigentlich fähig ist: durch ein 2:0-Auswärtssieg bei Tabellenführer Energie Cottbus fügte man den Lausitzern die erste Heimniederlage zu. Diesen Schwung wollten die Hauptstädter mitnehmen und dort weiter machen, wo sie aufgehört haben. Dagegen hatten unsere Chemiker aber etwas. Die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic ging mit einer Serie von sieben ungeschlagenen Partien in Folge in das Spiel und wollte diese auch fortführen. Zuletzt setzte es aber viermal auch keinen Sieg, da man in jedem der vier Spiele eine Führung verspielte.
Vor der Partie standen viele personelle Fragezeichen, aber zum Glück gab es in der Elf von Miroslav Jagatic nur einen Wechsel: Ben Keßler startete für Manassé Eshele.
Von Beginn an waren die Rollen in der Partie klar verteilt. Altglienicke drückte unsere BSG tief in die eigene Hälfte, unsere Leutzscher versuchten durch konzentrierte Defensivarbeit mitzuhalten. Das klappte allerdings nur bedingt. Bereits nach wenigen Minuten kam die VSG zur ersten Großchance, als Cigerci mit einem Kopfball nach einer kurz ausgeführten Ecke knapp das Tor verpasste (5.) . Es war ein Spiel auf nur ein Tor, Angriff um Angriff rollte auf das Leutzscher Tor. Nach einer Viertelstunde verhinderte Benjamin Bellot die Führung der VSG (15.), knapp zehn Minuten später lag der Ball dann aber im Kasten: Cigerci mit einem Diagonalball an der Strafraumkante und Tugay Uzan zog mit einen strammen Schuss ab – keine Abwehrchance, Führung VSG (23.). Unsere BSG war machtlos gegen das schnelle Kombinationspiel der Berliner, die kurz darauf erhöhten. Wieder ein feiner Ball von Cigerci in die Schnittstelle, wieder Uzan – 2:0 (25.). Danach fingen sich unsere Chemiker etwas, versuchten eigene Angriffe zu kreieren, aber die vielbeinige Verteidigung der Hauptstädter ließ nichts zu. Im Gegenteil: Kurz vor der Pause verlor die BSG im Spielaufbau den Ball, Oudenne spielt einen schnellen Doppelpass und netzt ein – 3:0 (43.). Vorlage – natürlich – von Tolcay Cigerci.
Auch nach der Pause unverändertes Bild. Altglienicke fuhr zwar ein paar Gänge zurück, aber hatte das Spiel weiterhin im Griff. Auch die Einwechslung von Manassé Eshele konnte nicht dem Spiel eine Wendung geben. Unsere Jungs waren zwar stets bemüht, wehrten sich, waren aber teilweise ohne Chance gegen eine stark aufspielende Berliner Mannschaft. Kurz vor Ende der Partie schraubte der eingewechselte Shean Mensah das Ergebnis in die Höhe, als er von einem Fehler profitierte (83.). In den Schlussminuten verhinderte dann Benjamin Bellot noch einen höheren Spielausgang.
Am Ende verliert unsere BSG zum ersten Mal seit Oktober wieder ein Ligaspiel. Aber ein Ende bedeutet auch immer wieder ein Anfang. Die Chance auf den Anfang einer neuen Serie hat unsere BSG bereits wieder kommenden Freitag. Dann empfangen unsere Leutzscher den FSV Luckenwalde. Anpfiff ist um 19 Uhr.
VSG Altglienicke: Leon Bätge – John Rene Liebelt, Philipp Zeiger (MK), Lucas Albrecht (80. Connor Klossek), Stephan Bremer – Philip Fontein – Tolcay Cigerci (84. Aleksandrs Guzlajevs), Gordon Büch – Patrick Breitkreuz (69. Shean Mensah), Kolja Nuno Oudenne (80. Steffen Schäfer) – Tugay Uzan (69. Arlind Shoshi); Trainer: Karsten Heine
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Ben Keßler, Philipp Harant (46. Manassé Eshele), Paul Horschig – Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast, Philipp Wendt (72. Manuel Wajer) – Janik Mäder (57. Anton Kanther), Timo Mauer (57. Denis Jäpel), Lucas Surek; Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 1:0 Tugay Uzan (23.), 2:0 Tugay Uzan (25.), 3:0 Kolja Nuno Oudenne (43.), 4:0 Shean Mensah (83.)
Gelbe Karten: — / Lucas Surek
Schiedsrichter: Tobias Hagemann (Stahnsdorf), Andy Stolz, Max Göldner
Zuschauer: 650 im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (davon ca. 450 Chemiker:innen)