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TeBe continued: die Veilchen aus Berlin zu Gast im Leutzscher Holz

By 4. November 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Zum 12. Spieltag der Saison 2022/23 in der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonnabend Tennis Borussia Berlin um 13 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch. Die Grün-Weißen wollen mit Hilfe ihrer Fans ihre tolle Saison fortsetzen.
Das erste Drittel der aktuellen Spielzeit ist absolviert und ganz wunderbar passend zum goldenen Herbst lacht die Sonne über dem Leipziger Westen. Mit vier Siegen und lediglich einer Niederlage gelang den Männern mit dem goldnen C ein beinahe perfekter Oktober, der Lohn dafür ist ein gesicherter Platz im oberen Tabellendrittel in engem Kontakt zur Spitzengruppe der Staffel. Auch im November wollen die Leutzscher ihre beeindruckende Geschichte weiterschreiben. Etwas dagegen hat der Tabellenvorletzte aus dem Berliner Westend, Tennis Borussia Berlin.

Konnte man sich in der abgelaufenen Spielzeit noch komfortabel auf dem zehnten Tabellenplatz den Klassenerhalt sichern, so haben die Lila-Weißen in der aktuellen Saison einen deutlich schwereren Stand: Nach elf Partien steht für die Berliner Borussen lediglich ein Sieg zu Buche – ein 4:3 gegen Tabellenschlusslicht Halberstadt am 9. Spieltag. Darüber hinaus erarbeitete man sich noch ein Remis mit 3:3 gegen die Zweitvertretung von Hertha BSC, alle verbleibenden Partien endeten in einer Niederlage für „TeBe“. Die Situation des früheren Zweitligisten ist, wie häufig im Fußball, einfach erklärt: Man schießt vorne zu wenige Tore und bekommt hinten zu viele. Mit neun, aufgrund des Halberstädter Eigentors genau genommen acht selbst erzielten Toren und 36 Gegentreffern schießt man im Schnitt weniger als ein Tor pro Spiel, kassiert im Gegenzug aber durchschnittlich mehr als drei Gegentore. Im Endergebnis bedeutet das für TeBe vier Punkte auf dem Konto, eine Tordifferenz von –27 und Tabellenplatz 17 in der Regionalliga Nordost.

Der Umbruch zur Sommerpause, bedingt durch den Abgang von Markus Zschiesche und seinem Co-Trainer Ronny Ermel zu Babelsberg 03 sowie ein buntes Durchmischen des Regionalligakaders mit 19 Ab- und 20 Zugängen, geht für Tennis Borussia bisher holprig vonstatten. Abu Njie, als neuer Trainer von Vorjahresabsteiger Tasmania verpflichtet, brachte mit Mittelstürmer Thomas Brechler und den Verteidigern Lucas Bähr, Malik Ceesay und Mert Sait gleich vier Neue mit. Letzterer konnte – ebenso wie Emincan Tekin und Uzoma Eke – immerhin schon zwei Tore beisteuern, Thomas Brechler immerhin zwei Torvorlagen. Speziell in Umschaltmomenten stellen die Lila-Weißen ihr spielerisches Potenzial unter Beweis.

Wenn man kein Glück hat, kommt bekanntlich auch noch Pech dazu. Wer unten steht, läuft mehr hinterher oder kommt einen Schritt zu spät. Für TeBe bedeutet das bereits vier Platzverweise, drei davon mit glatt Rot. Kurioserweise gingen gleich zwei dieser roten Karten an Torhüter Karl Albers, der letzte Woche Opfer einer Cottbuser Flugeinlage war und wegen vermeintlicher Notbremse vom Platz gestellt wurde. Auch Kapitän Tim Oschmann sah Rot. Die beiden Feldverweise verblassten jedoch hinter dem Zusammenbruch von Verteidiger Lucas Bähr und der daraus resultierenden medizinischen Notfallsituation. Weil keine Sanitäter im Stadion waren, musste die Partie für über 25 Minuten unterbrochen werden. Das Ergebnis war spätestens seitdem zweitrangig. Mittlerweile gibt es Entwarnung: Bähr durfte das Krankenhaus nach ausgiebigen Untersuchungen am Montag wieder verlassen. Wir wünschen weiterhin gute Besserung! Auch Thomas Brechler musste zur Halbzeit verletzungsbedingt runter, ein gebrauchter Tag also für Tennis Borussia. Durch die Gelbsperre von Innenverteidiger Nemanja Samardzic und die wohl noch bis Jahresende andauernde Rekonvaleszenz von Mittelfeldmann Efe Önal muss Trainer Abu Njie in der Partie gegen die BSG Chemie also gleich auf fünf Spieler verzichten.

Ganz anders die Stimmung bei der BSG: sieben Siege aus elf Spielen, eine einzige Niederlage in der Liga seit dem 13. August (!), Tabellenplatz sechs und unter den vier besten Offensiven der Liga. Ob mit Miroslav Jagatic oder zuletzt mit Co-Trainer Christian Sobottka an der Seitenlinie: Nach wie vor ist die BSG auf dem Weg zu ihrer erfolgreichsten Regionalligasaison und könnte – rein rechnerisch – bereits nach der Hinrunde den Klassenerhalt sichern. Der Kader bildet sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine eine Einheit, Ausfälle und Formschwächen werden formidabel vom Kollektiv aufgefangen und sowohl altgediente wie neue Einzelakteure stellen zurzeit Woche für Woche ihre Qualität unter Beweis. Lediglich Tarik Reinhard und Mateo Andačić laborieren nach wie vor an ihren langwierigeren Blessuren – wie immer gute Besserung an dieser Stelle –, doch auch in puncto Verletzungen ist der momentane Stand des chemischen Lazaretts im Vergleich zu den Vorsaisons eindeutig Jammern auf hohem Niveau. Für die kommende Begegnung steht Manassé Eshele nicht zur Verfügung, unsere Nummer 14 fehlt gelbgesperrt.

Die Statistik gibt Grund zur Zuversicht: Bisher gingen alle drei Begegnungen in der Regionalliga Nordost an die Grün-Weißen, zuletzt besiegte man TeBe im April dank der Tore von Dennis Mast und Lucas Surek im heimischen AKS mit 2:1. Die Statistik, die Formkurve und auch die Tabellensituation scheinen im Vorfeld der Partie für die Leutzscher zu sprechen. Doch um die drei Punkte wirklich in Leipzig-Leutzsch zu behalten, muss unsere Chemie-Elf all dies ausblenden und ihre volle Leistung abrufen..

Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Florian Butterich (Adelhausen), zur Seite stehen ihm als Assistenten Johannes und Paul Drößler. All den Chemiker:innen, die es am Samstag nicht nach Leutzsch schaffen können, stehen wie immer unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM zur Verfügung. Auf, dass der Höhenflug unserer Chemiker weitergehen möge – TeBe continued?

Forza, BSG!

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