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Drei Punkte für Schere: Chemie siegt in torreichem Spiel

By 23. Oktober 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Die BSG Chemie Leipzig hat wieder einmal Moral bewiesen! Beim Heimspiel gegen die Amateurmannschaft von Bundesligist Hertha BSC bogen starke letzte zwanzig Minuten die Begegnung in Richtung Dreier. Am Ende siegten unsere Leutzscher vor 3616 Zuschauer:innen im Alfred-Kunze-Sportpark mit 4:2 (1:1).

Sechs Tage nach der harten, aber verdienten Derbyniederlage in Leipzig-Probstheida ging es für unsere Chemiker gegen einen unberechenbaren Gegner. Mit der U23 von Hertha BSC empfing man ein jahrelanges Mitglied der Regionalliga Nordost, was immer wieder eine gute Rolle in der Staffel spielt. Nach den letztjährig kurzzeitigen Abstiegssorgen spielen die Hertha „Bubis“ auch dieses Jahr bisher eine eher durchwachsene Saison. Nach zwischenzeitlich fünf ungeschlagenen Partien verlor man zuletzt deutlich gegen Aufsteiger Erfurt (1:3) und Staffelmitfavorit Cottbus (0:5). Den Negativtrend wollten die „Spreeathener“ natürlich stoppen. Unsere Chemiker hingegen waren bis zum letzten Spieltag noch das Team der Stunde – mit fünf Siegen in Folgen. Doch die letztliche 0:3-Pleite beim 1. FC Lok sorgte für einen harten Dämpfer, den man mit einem Heimsieg Vergessen machen wollte.

Christian Sobottka, der Miroslav Jagatic aufgrund eines operativen Eingriffs vertrat, änderte die Elf auf einer Position: Für den erkrankten Janik Mäder begann Timo Mauer. Mit einer großen Choreo über den gesamten Norddamm und einer Schweigeminute vor Anpfiff ehrte man der verstorbenen Chemie-Legende Dieter „Schere“ Scherbath, welcher vor knapp zwei Wochen im Alter von 82 Jahren von uns gegangen ist.

Die Partie begann wild. Beide Mannschaften gingen sofort in den Angriffsmodus über und ließen dem Anderen kaum Luft zum Verschnaufen. Nach wenigen Minuten wurde Lucas Surek nach Brügmann-Flanke entscheidend geblockt (7.), im direkten Gegenzug zischte ein Abschluss von Abdullatif über die Querlatte (7.). Zwei Minuten später lag der Ball dann aber im chemischen Kasten: Abdullatif setzte sich gegen Ben Keßler durch, zog von links in den Strafraum und vollendete platziert ins lange Eck (8.). Chemie aber mit der direkten Antwort: Erst wurde ein Schuss von Timo Mauer noch gehalten (10.), dann bereitete unsere Nummer 9 den Treffer per mustergültiger Flanke vor – Denis Jäpel nahm den Ball volley und traf zum Ausgleich (12.)! Danach Chancen auf beiden Seiten. Philipp Harant kam nach einem Freistoß per Kopf zur Chance, Cuk im Hertha-Tor hielt aber (18.). Dann die beste Chance in dieser Phase: Scherhant provozierte einen Fehler von Benjamin Bellot, legte ab für Nader El-Jindaoui, der den Ball eigentlich nur noch ins verwaiste Tor schieben musste, den Ball aber aus zehn Metern frei an den linken Pfosten setzte (19.). Aber auch unsere Leutzscher hatten nochmal eine Top-Chance zur Führung: Wieder war es der agile Mauer, der mit seiner Flanke wieder Jäpel fand, aber Haxha blockte den Schuss entscheidend über die Latte (33.). In den Schlussminuten des ersten Durchgangs übernahmen dann die Berliner das Spielgeschehen, ohne dabei gefährlich zu werden. Mit dem Remis ging es in die Pause.

Durchgang zwei begann mit einer Möglichkeit für unsere BSG: Brügmann flankte auf Eshele, aber sein Kopfball hielt Cuk (47.). Daraufhin aber nahm die Hertha wieder das Zepter in die Hand und dominierte die Partie. Unsere Grün-Weißen kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte, aber die Spreestädter waren nicht zwingend genug im letzten Drittel. Die größte Chance hatte El-Jindaoui. Sein Schuss stellte Benjamin Bellot aber nicht vor größere Probleme (58.). Nach etwas mehr als einer Stunde wechselte Sobottka doppelt; brachte Florian Kirstein und Anthon Kanther für Manassé Eshele und Timo Mauer. Der Startschuss einer Drangphase unserer BSG. Erst verpasste Philipp Harant mit seinem Kopfball noch knapp die Führung (67.), dann lag der Ball im Netz: Florian Brügmann mit einer tollen Flanke und Denis Jäpel brachte den Ball am langen Pfosten über die Linie – Führung Chemie (72.). Doppelpack für unsere Nummer 33! Chemie jetzt wie im Rausch: Steckpass in die Tiefe auf Florian Kirstein, der umkurvte Cuk und schob zum 3:1 ein (74.)! Die Hertha nun gefordert, hatte aber in der Defensive große Lücken, welche Lucas Surek fast genutzt hätte, aber sein Abschluss ging deutlich über den Kasten (75.).

Das Spiel schien entschieden, aber die Berliner kamen nochmal: Scherhant drang in den Strafraum ein und wurde gelegt – Strafstoß! Scherhant nahm sich selbst der Sache an und traf zum Anschlusstreffer (81.). Die Schlussminuten wurden also nochmal spannend, aber unsere BSG konnte die Hertha erfolgreich vom chemischen Strafraum fernhalten. Auch Offensiv setzte man nochmal Akzente, denn Manuel Wajer gelang sogar noch der vierte Treffer! Nach einem Doppelpass mit Lucas Surek fand sein Abschluss unter Cuk den Weg ins Tor (89.). Der Endstand der Partie.

Unseren Leutzschern gelingt also, wie schon bei der ersten Derbyniederlage in diesem Jahr, postwendend die Antwort. Auch wenn es über weite Strecken eine ausgeglichene Partie war, ist der Sieg verdient. Überzeugend bei unseren Chemikern war heute die Effizienz (zum ersten Mal seit 2020 gelang unserer BSG wieder vier Treffer in einer Regionalliga-Partie). Ob unsere Chemiker nun eine neue Serie starten, werden wir kommenden Sonnabend sehen. Dann treffen unsere Grün-Weißen auf Drittliga-Absteiger Viktoria Berlin. Anpfiff im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ist um 13 Uhr.

lale

BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Ben Keßler, Philipp Harant, Philipp Wendt – Florian Brügmann (85. Tom Müller), Paul Horschig, Dennis Mast, Lucas Surek – Timo Mauer (64. Anton Kanther), Manassé Eshele (64. Florian Kirstein), Denis Jäpel (79. Manuel Wajer); Trainer: Christian Sobottka
Hertha BSC U23: Leon Mate Cuk – Florian Haxha, Sonny Ziemer, Maximilian Gurschke, Tony Fuchs (MK) – Maurice Covic (86. Teoman Gündüz), Veit Stange, Tony Rölke (81. Berkan Alimler) – Nader El-Jindaoui (81. Peter Elliott Matiebel), Derry Scherhant, Mustafa Abdullatif (69. Ibrahim Maza); Trainer: Ante Covic
Tore: 0:1 Mustafa Abdullatif (8.), 1:1 Denis Jäpel (12.), 2:1 Denis Jäpel (72.), 3:1 Florian Kirstein (74.), 3:2 Derry Scherhant (81., Foulelfmeter), 4:2 Manuel Wajer (89.)
Gelbe Karten: Florian Brügmann (gesperrt beim nächsten Spiel), Philipp Wendt / Derry Scherhant
Schiedsrichter: Tobias Hageman (Potsdam), Henry Müller (Brandenburg), Andy Stolz (Brandenburg)
Zuschauer: 3616 im Alfred-Kunze-Sportpark (davon ca. 20 Gäste)

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