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Auswärtssiege sind schön, späte noch viel schöner

By 12. September 2022No Comments

Foto: BSG Chemie Leipzig / Christian Donner

In einer intensiven Partie konnte Chemie Leipzig beim ZFC Meuselwitz in der Nachspielzeit das vielumjubelte 1:0 durch Denis Jäpel erzielen. Es war ein glücklicher Sieg unserer Leutzscher, denn zuvor hätte das Spiel in jede Richtung kippen können. Der Großteil der 1.602 Zuschauer unterstützte leidenschaftlich die Chemie-Mannschaft.

Chemie trat auf der Glaserkuppe ganz in weiß auf und wurde von 4/5 des Stadions angefeuert gegen die in rot spielenden Gastgeber vom ZFC. Der Beginn verlief recht abwartend ohne Torchancen in der Anfangsviertelstunde. Beide Mannschaften waren um Ordnung bemüht und ließen zunächst nichts zu. Nach 19 Minuten ergab sich die erste Chance für die Thüringer, die Philipp Wendt gegen Martynets im letzten Moment im Strafraum vereitelte. In der 21.Minute konnte Flo Kirstein eine mustergültige Flanke von Lucas Surek nicht verwerten. Die Zipsendorfer Abwehr war weiter sehr aufmerksam. Eine Fast-Notbremse von Raithel gegen Manassé Eshele führte in Minute 26 zur ersten gelben Karte und einem zu hoch angesetzten Freistoß von Philipp Wendt. Drei Zeigerumdrehungen später köpft nach einer ZFC-Ecke Rehder ein Chemie-Abwehrbein an, bevor der Ball wieder Richtung Benjamin-Bellot-Gehäuse gehoben wurde und zum Glück Eckardt nicht richtig an den Ball kam. Nach einer guten halben Stunde kommt erstmals Manassé Eshele in eine gute Abschlussposition. Sie wurde aber von Raithel im letzten Moment noch geblockt.

Nun wurden das Spiel und Chemie langsam munterer. Ein schöner Konter via Flo Brügmann und Flo Kirstein, sowie ein Hinterhaltsschuss von Philipp Harant nach Freistoß von wieder Flo Brügmann waren die Folge.
Kurz vor der Halbzeit wurde der Druck der Leutzscher noch größer. Manassé Eshele legte dem Ball um Raithel und konnte von diesem nur durch einen Ellenbogenschlag ins Gesicht auf dem freien Weg zum Tor gestoppt werden. Der Schieri und der Linienrichter daneben sahen es anders und ließen die Situation ohne Pfiff laufen. Das Unverständnis über diese Entscheidung münzte unser Stürmer in die erste Großchance von Chemie um, als er sich rustikal den Ball erarbeitete, den Torwart umkurvte und Richtung leeres Tor schoss. Leider konnte Miatke auf der Linie noch klären. Mit dem 0:0 ging es zum Pausentee.

Die zweite Halbzeit startete dann mit deutlich mehr Tempo, als die erste und mit Timo Mauer für Flo Kirstein. Fünf Minuten nach dem Anpfiff wurde Philipp Wendt auf links geschickt. Seine Flanke missglückte derart, dass sie auf der Lattenoberkante landete und von dort ins Feld sprang. Leider war das jedoch die Initialzündung für eine Viertelstunde Meuselwitzer Oberwasser. Zunächst läuft über links ein Angriff recht ungestört bis zu Bürger frei vor Benjamin Bellot, der den Ball rechts auf Eckardt ablegt, der nur noch ins leere Tor schiessen musste. Dank seiner Rücklage ging der Ball zum Glück drüber. Zwei Minuten später konnte ein Meuselwitzer ohne Gegnerdruck im Strafraum aufs Tor köpfen und zielte auch drüber. Wenige Sekunden danach spielten sich Bürger und Eckardt per Doppelpass links durch und Bürger zog aus ca. 20 Metern den Ball in die rechte untere Ecke ab. Benjamin Bellot fischte mit einer Glanzparade den Ball aus der Ecke und hielt ihn im zweiten Zupacken dann fest. In der 58.Minute klärte Chemie nicht konsequent und ermöglichte Eckardt die nächste große Möglichkeit. Der Thüringer platzierte zum Glück den Ball von rechts nur an den linken Außenpfosten. Nun fingen sich die Leutzscher wieder.

Nach 65 Minuten gewann Manassé Eshele das Duell mit Torwart Plath und legte zurück auf Lucas Surek. Der Torschrei erstarb, weil ein Zipsendorfer noch entscheidend den Ball abfälschen konnte. Jetzt startete ein regelrechtes Eckenfestival der weißen Grün-Weißen, welches die kopfballstarke und vielbeinige Abwehr des ZFC jeweils klären konnte. In der Folge wurden die Zweikämpfe noch intensiver, was eine blutige Lippe bei Flo Brügmann und eine Knöchelverletzung mit Auswechslung für Schätzlein vom ZFC zur Folge hatte. Beiden gute Besserung! Ein Doppelfehler von Philipp Harant führte zur nächsten vergebenen Schusschance für die Gastgeber, die aber erneut verzog. Nun versuchten es die Leutzscher nach dem Wechsel von Max Keßler für Anton Kanther mit aller Macht, jeder Menge Ecken und viel Kampf. Meist fehlte dem letzten Zuspiel die Präzision.

Mit dem letzten Wechsel unseres Trainers Miroslav Jagatic, der Denis Jäpel in der 87.Minute für Manassé Eshele brachte, sollte das Tor erzwungen werden. Doch zunächst hatten wieder die Meuselwitzer das Siegtor auf dem Fuß. Der von Martynets auf der rechten Seite freigespielte Birkner lief allein auf Benjamin Bellot zu und kann aus immer spitzer werdenden Winkel unseren sich groß machenden Torhüter in der 90.+1 Minute nicht überwinden. Die folgende Ecke wird von Benjamin Ballot abgefangen und per Abwurf auf die rechte Seite zu Timo Mauer gebracht. Dieser läßt einen Zipsendorfer stehen, sodass plötzlich ein Drei gegen Zwei entsteht. Timo Mauer legt an der Strafraumkante von rechts quer, Flo Brügmann läßt durch und Denis Jäpel schiebt auf der linken Seite den Ball gegen die Laufrichtung des ZFC-Torwarts Plathe in die rechte untere Ecke. Der Rest ist ein grün-weißes Jubelmeer auf der Glaserkuppe. Das gesamte Stadion feiert und besingt die Chemie-Mannschaft bis zum Schlußpfiff und weit darüber hinaus.

Am nächsten Sonnabend (17.09.22) um 13:00Uhr empfängt die BSG Chemie den verlustpunktfreien Spitzenreiter Berliner AK im Alfred-Kunze-Sportpark.

ZFC Meuselwitz: Jean-Marie Plath (TW), Felix Rehder, Luca Bürger, Fabian Stenzel (ab 46. Tim Birkner) Johannes Pistol (ab 68. Daniel Kovacevic), Fabian Raithel, Nils Schätzle (ab 75. Till Jacobi), Felix Müller, Nils Miatke, Johan Martynets, Rene Eckardt (MK), Trainer: Heiko Weber
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (TW,MK), Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast, Lucas Surek, Manassé Eshele (ab 87. Denis Jäpel), Philipp Wendt, Florian Kirstein (ab 46. Timo Mauer), Anton Kanther (ab 76. Max Keßler), Philipp Harant, Paul Horschig, Trainer: Miroslav Jagatic
Tor: 0:1 Denis Jäpel (90.+2)
Schiedsrichter: Tim Kohnert, Assistenten: Hendrik Miekautsch, Tino Hanke
Zuschauer: 1.602 in der bluechip-Arena (davon ca. 1.300 Chemiker)

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