
Foto: Christian Donner
Nachdem die BSG Chemie Leipzig im ersten Durchgang lange im stark aufgelegten Schönecker Torwart ihren Meister fand, wurde es schließlich doch noch deutlich: vor 1000 Zuschauern zog die Mannschaft mit einem 0:7 (0:1) auf dem Schönecker Sportplatz gegen den VfB Schöneck in die 3. Runde des Wernesgrüner Sachsenpokals ein. In der für den 24./25. September vorgesehenen 3. Runde kommt es damit zum Leipziger Derby.
Gegen den VfB Schöneck aus der Vogtlandliga, der sich als Kreispokalsieger für den Sachsenpokal qualifiziert und in der 1. Runde die Kickers Markkleeberg mit 4:2 nach Verlängerung aus dem Wettbewerb gekegelt hatte, ging Coach Miroslav Jagatic kein Risiko ein: ohne Änderung gegenüber dem ersten Ligasieg gegen Lichternberg 47 ging es mit „voller Kapelle“ an den Start. Bei den Gastgebern aus dem Vogtland konnte Routinier Marcel Schlosser kurzfristig doch auf dem Rasen stehen: eine Punktlandung nach seiner Oberschenkelverletzung.
In den ersten Minuten der Begegnung starteten die Gastgeber äußerst motiviert, ohne jedoch gefährliche Szenen produzieren zu können. Chemie brauchte etwa zehn Minuten, um die Spielkontrolle an sich zu reißen. Dann jedoch „klingelte“ es recht fix: Florian Kirstein veredelte einen der ersten ernsthaften Angriffe, als er in eine Vorlage von Lucas Surek den Fuß hineinhielt – Jan Denschel im Tor der Gastgeber war erstmals geschlagen, 0:1 für Chemie! (13.) Chemie blieb danach zweifellos spielbestimmend, stellte die Vogtländer mit schnellen, konzentrierten Diagonalbällen und Vorstößen über die Flügel immer wieder vor arge Probleme. Weitere Tore fielen jedoch erst einmal nicht, und großen Anteil daran hatte auch Jan Denschel im Schönecker Tor: ein ums andere Mal reagierte und parierte er stark und hielt für Schöneck das knappe 0:1 und damit die Hoffnung auf den „Lucky Punch“ fest.
Lucas Sureks Versuche in der 15. und 19. Minute gingen noch knapp rechts respektive knapp links neben das Ziel. Auch Manassé Esheles Kopfball in der 24. Minute fehlte es nach Flanke von Florian Brügmann an der letzten Genauigkeit: wiederum zischte das Leder knapp links am Gebälk vorbei. Dann schlug die Stunde des Schönecker Keepers: eine Flanke von Philipp Wendt brachte Manassé Eshele mit der Fußspitze Richtung Tor – und Jan Denschel lenkte den Ball noch irgendwie zur Ecke. Durchaus stark! (31.) Auch als Chemie in der 35. Minute bei einem Freistoßpfiff ganz schnell ausführte um die Schönecker Abwehr zu überrumpeln, war der Schlussmann zur Stelle: Janik Mäders Schuss aus halbrechter Position wurde wiederum pariert. So ging es trotz einer Vielzahl guter Gelegenheiten nur mit einem 1:0 aus Sicht der BSG in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang sah es zunächst so aus, als sollte das Spielglück den Gastgebern hold bleiben: bei einem Lupfer von Manassé Eshele rettete die Latte für den schon geschlagenen Denschel. (52.) Wenig später zischte eine Flanke von der rechten Seite an geich drei einschussbereiten Chemikern vorbei. Auf der Gegenseite zeigten sich dann mal die Vogtländer: einen Freistoß von der linken Seite lenkte Marcel Schlosser, nun aus der Defensive in die Offensive gewechselt, per Kopf weiter zu Jan Luderer. Doppelt Pech für den Schönecker Angreifer: seinen Schuss parierte Benjamin Bellot mit tollem Reflex – und er stand im Abseits. Dann aber bröckelte das VfB-Abwehrbollwerk immer mehr: zunächst stellte Timo Mauer freistehend nach Kopfballverlängerung von Max Keßler auf 0:2 (61.), dann provozierte Janik Mäder nach schönem Solo von der rechten Seite ein Eigentor aus kurzer Distanz von Tim Müller zum 0:3. (70.)
Plötzlich hatte Chemie Chancen quasi im Minutentakt und legte noch einige Treffer nach. Zwar traf Max Keßler, als er den Schönecker Keeper schon ausgetanzt hatte, nur das Außennetz des leeren Tores (73.), aber wenig später stand es dennoch 0:4: der, wie die gesamte Offensivreihe der BSG, mit großem Einsatz agierende Dennis Mast schlug den Ball auf die linke Außenbahn zu Lucas Surek. Dessen Flanke wurde von Philipp Harant wuchtig veredelt. (75.) Nach einer kurzen Verschnaufpause bereitete Janik Mäder zwei weitere Treffer vor: erst setzte er mit einem kurzen Querpass von rechts Timo Mauer ein, der den Ball ins lange linke Eck leitete (0:5, 84.), dann legte er nur Sekunden später das Spielgerät von rechts in den Rücken der Schönecker Abwehr, wo Max Keßler mit einem trockenen Schuss auf die rechte Torseite zum 6:0 vollendete (86.). Das unzweifelhaft schönste Tor des Tages erzielte aber Philipp Harant als krönenden Abschluss: mit dem Schlusspfiff nahm er einen Diagonalball volley per Seitfallzieher aus der Luft und nagelte ihn in den rechten Winkel. Ein Tor der Marke Tor des Monats zum 7:0! (90.)
Insgesamt ungefährdet zieht Chemie so mit einem 7:0 (1:0) gegen tolle und sympathische Gastgeber vom VfB Schöneck in die dritte Pokalrunde ein. Die Auslosung ist bereits erfolgt: im zeitgleichen Spiel setzte sich der 1. FC Lok mit 4:2 bei Borea Dresden durch, sodass es laut Spielplan am Wochenende 24./25. September zum Leipziger Derby im Alfred-Kunze-Sportpark kommt. Zunächst aber steht wieder die Regionalliga auf dem Plan, am kommenden Sonntag ist unsere BSG Chemie Leipzig beim ZFC Meuselwitz zu Gast.
VfB Schöneck: Jan Max Denschel (TW, MK) – Tim Müller, Jan Luderer (68. Louis Benjamin Bangert), Uwe Keil (58. Damian Szmytka), Diego Fernando da Silva, Vaclav Stipek (85. Daniel Löwe), Lucas Meinel, Lukas Hinzmann, Jeremy Stiev Glaß, Maximilian Frank Meinel (81. Zbysek Novak), Marcel Schlosser; Trainer: Jiri Jedinak
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (TW, MK) – Florian Brügmann, Dennis Mast, Lucas Surek, Manassé Eshele (58. Max Keßler), Philipp Wendt, Florian Kirstein (58. Timo Mauer), Anton Kanther (61. Mateo Andačić), Janik Mäder, Philipp Harant, Paul Horschig (65. Ben Keßler); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 0:1 Florian Kirstein (13.), 0:2, 0:5 Timo Mauer (61, 84.), 0:3 Tim Müller (70., ET), 0:4, 0:7 Philipp Harant (75., 90.), 0:6 Max Keßler (86.)
Schiedsrichter: Benjamin Seidl, Patrick Stiller, Hannes Scheffel
Zuschauer: 1000 im Sportplatz Schöneck (300 Chemiker)